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DTM-Qualifying Lausitzring 1: Auer besiegt BMW und sorgt für AMG-Pole

Starke Mercedes-AMG-Leistung beim ersten DTM-Qualifying auf dem Lausitzring: Lucas Auer setzt sich durch, Enttäuschung für Porsche und DTM-Leader Bortolotti

(Motorsport-Total.com) - Erste Mercedes-AMG-Pole des Jahres durch Winward-Pilot Lucas Auer beim ersten Qualifying zum zweiten DTM-Wochenende der Saison auf dem Lausitzring: Der Österreicher setzte sich mit einer Bestzeit von 1:30.654 gegen Schubert-BMW-Pilot Sheldon van der Linde durch, der 0,025 Sekunden Rückstand hatte, wodurch der Südafrikaner die Stärke des M4 GT3 unter Beweis stellte (hier geht's zum Ergebnis).

Titel-Bild zur News: Lucas Auer

Emotionale Pole für Lucas Auer: Ex-BMW-Kollege Sheldon van der Linde gratuliert Zoom

Auer, der in Portimao das erste Rennen gewann, war schon im ersten Versuch schnell, verbesserte sich dann aber noch einmal um 0,041 Sekunden und sicherte den besten Startplatz ab. "Das war ein Mega-Qualifying", freut sich der Österreicher, der von komplett anderen Streckenverhältnissen als am Freitag spricht.

"Heute war es schwierig, denn die Temperaturen sind richtig nach unten gesackt und wir haben so harten Wind, wodurch du eine komplett andere Linienwahl treffen musstest", verweist er bei 'ran.de' darauf, dass es nach dem schwülen Trainingstag am Samstagmorgen 18 Grad hatte. "Das haben wir gut hinbekommen."

Auers Strategie gegen BMW: "Werde Turn 1 voll nehmen"

Seine Strategie für das Rennen? "Ich habe eine super Ausgangsposition, aber ich muss auf Sheldon aufpassen, denn die haben einen echt guten Top-Speed", so Auer.

Das zwinge ihn in der Steilkurve Turn 1, volles Risiko zu gehen: "Ich werde sie jetzt voll fahren, sonst überlebe ich eh nicht neben dem", grinst Auer, der trotz der dieses Jahr auf weniger Motorleistung ausgelegten Balance of Performance (BoP) nur vier Zehntel langsamer war als die Pole-Zeit aus dem Vorjahr von Ex-Teamkollege Philip Ellis.

Schubert-BMW-Pilot Sheldon van der Linde kann währenddessen auch mit Platz zwei gut leben. "Klar, es ist keine Pole, aber ich bin gar nicht enttäuscht", sagt der Samstag-Pole-Setter aus dem Vorjahr bei 'ran.de'. Er weiß, wo er die entscheidenden Hundertstelsekunden verloren hat: "Ich war so knapp dran in der letzten Kurve, aber leider habe ich am Ausgang die Traktion verloren. Ich glaube, es war auf jeden Fall drin heute."

BMW-Pilot van der Linde: Turn 1 ging beinahe voll!

Jetzt will er die Position im Rennen zumindest verteidigen, nachdem er im Vorjahr einen Podestplatz verloren hatte. Ob er Turn 1 - wie Auer angekündigt hat - ebenfalls voll nehmen wird? "Flat-out vielleicht nicht, denn wir haben natürlich ein paar Autos rund um uns", sagt er. "Im Qualifying war es sehr knapp an flat-out, was mich ein bisschen überrascht hat, denn gestern war es so weit weg davon. Und heute auf neuen Reifen geht es auf einmal ganz gut."

Für das Rennen ist er zuversichtlich: "Ich weiß, was zu tun ist. Ich muss einfach durchkommen durch Kurve 1, und dann haben wir ein gutes Rennen vor uns."

Vier Mercedes in den Top 6

Während van der Linde der einzige BMW-Pilot in den Top 6 ist - Teamkollege Philipp Eng kam auf Platz sieben - erwies sich vor allem Mercedes-AMG auf dem Lausitzring bärenstark. Denn GruppeM-Pilot Maro Engel und HRT-Pilot Luca Stolz positionierten sich auf den Plätzen drei und vier - Stolz' Teamkollege Arjun Maini wurde Sechster, wodurch man vier Autos in den Top 6 hat.

"In Portimao hatten wir es leider nicht ganz auf den Punkt gebracht, wussten aber, dass das Potenzial da ist. Schön, jetzt heute vorne mit dabeizustehen", freut sich DTM-Rückkehrer Maro Engel bei 'ran.de'.

Audi blieb hinter den Erwartungen, Problem bei Müller

Fünfter wurde mit Felipe Fraga (+0,317) der beste AF-Corse-Ferrari-Pilot, ehe auf Platz acht mit Abt-Pilot Ricardo Feller (+0,493) der beste Audi-Fahrer folgte. "Das Qualifying war ein bisschen schwierig, grundsätzlich bin ich aber zufrieden", sagt der Schweizer, der damit immerhin seine starken Abt-Kollegen Rene Rast (Zehnter, +0,494) und Kelvin van der Linde (19.,+0,874) in Schach hielt.

Nicht nach Wunsch verlief das Qualifying für Portimao-Sieger Nico Müller und das Rosberg-Team: Der Schweizer startete mit Verzögerung in das Qualifying, nachdem die Folie auf seiner Windschutzscheibe Blasen geworfen hatte und Müller somit keine optimale Sicht hatte. Er hatte aber ohnehin geplant, es bei einem Versuch zu belassen und kam mit 0,648 Sekunden Rückstand nur auf den 14. Platz.

Der Grund für die nicht optimale Performance war aber nicht die Scheibe: "Wir haben die Balance unter den heutigen Bedingungen nicht auf den Punkt getroffen", schreibt er bei 'Instagram'. "Das wird ein spannendes Rennen mit den 25 Kilogramm Erfolgsballast."

Enttäuschung bei Lamborghini und Porsche

Eine Enttäuschung setzte es auch für DTM-Leader Mirko Bortolotti, der im Grasser-Lamborghini nicht über Platz neun hinauskam. Die anderen Lamborghini-Piloten, darunter T3-Spezialist Nicki Thiim, der nur 23. wurde, reihten sich überhaupt erst außerhalb der Top 20 ein.

Und auch im Porsche-Lager wird man trotz der veränderten BoP, die dem 911 GT3 R in Sachen Leistung im Vergleich zu den anderen Boliden helfen sollte, nicht zufrieden sein: Bester Porsche-Pilot war SSR-Fahrer Dennis Olsen auf Platz elf, wodurch er der einzige Pilot der Zuffenhausener innerhalb der Top 20 war.

Das erste Rennen auf dem Lausitzring wird wie gewohnt um 13:30 Uhr gestartet. Dabei muss Winward-Mercedes-Pilot David Schumacher, der mit 0,783 Sekunden Rückstand 17. wurde, übrigens von Platz 27 starten müssen. Der Grund: An seinem Fahrzeug waren im ersten Freitag-Training Reifen zum Einsatz gekommen, die nicht für die Session gekennzeichnet waren.

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