DTM-Manager: So ist es gelungen, dass Red Bull und Ferrari 2022 weitermachen

DTM-Manager Frederic Elsner erklärt, wie man den drohenden Ausstieg von AF Corse und Red Bull aus der DTM verhinderte und welche Rolle das Stallorder-Verbot spielte

(Motorsport-Total.com) - Auch wenn die offizielle Bestätigung noch aussteht, was laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' mit der schwierigen Fahrerwahl zusammenhängt, steht fest, dass das AF-Corse-Team der DTM auch 2022 treu bleibt.

Titel-Bild zur News: Alexander Albon, Liam Lawson

Zumindest der Einsatz der zwei Red-Bull-Ferraris von AF Corse ist für 2022 gesichert Zoom

Doch wie ist es DTM-Boss Gerhard Berger und seinem Team gelungen, die Ferrari-Truppe und Geldgeber Red Bull trotz des kontroversen Saisonfinales und der Ausstiegsgerüchte davon zu überzeugen, beim Projekt doch nicht den Stecker zu ziehen?

"Wenn so etwas passiert, wie es passiert ist, musst du proaktiv an die Sache herangehen, mit allen Beteiligten sprechen", stellt DTM-Manager Frederic Elsner klar. "Der einen Partei gelingt es vielleicht schneller, zu sagen: 'Schwamm drüber!' Der anderen eher weniger."

Elsner: Teamorder-Verbot spielte Rolle

Elsner lässt keinen Zweifel daran, dass es in diesem Fall eine eher schwierige Geburt war, die Entscheidungsträger von einem Verbleib zu überzeugen. "Nach dem Saisonfinale war das sicher nicht das einzige Gespräch, das wir führen mussten", sagt er.

Eine nicht unwesentliche Rolle dürfte dabei die Entscheidung der DTM-Dachorganisation ITR gespielt haben, die Teamorder durch das Reglement zu verbieten. "Wir haben versucht, mit guter Arbeit oder guten Gesprächen und guten Aussichten fürs nächste Jahr, was unter anderem Teamorder betrifft, das Vertrauen wiederzugewinnen", bestätigt Elsner. "Und ich glaube, das ist uns ganz gut gelungen."

Denn während AF Corse 2021 mit nur zwei Fahrzeugen am Start war, waren es bei Mercedes-AMG mindestens sieben Boliden - bei manchen Rennen sogar mehr. Und so hatte man bessere Möglichkeiten, eine Herstellerstrategie umzusetzen.

Auch Cassidy kein wirklicher DTM-Kandidat für AF Corse

Wer 2022 die beiden AF-Corse-Ferrari im Red-Bull- und im AlphaTauri-Design pilotieren wird, was in den Händen von Red Bull liegt, ist übrigens weiterhin unklar. Der Neuseeländer Nick Cassidy, der beim Saisonfinale Alex Albon ersetzt hat und auch als Kandidat für 2022 gehandelt wurde, steht zumindest nicht für alle acht Saisonwochenenden der kommenden Saison zur Verfügung.

Denn der 27-jährige Ex-Super-GT-Champion, der auch einen Red-Bull-Vertrag hat, nimmt 2022 nicht nur bei Virgin an der Formel-E-Saison teil, die über eine Terminkollision mit der DTM (Vancouver und Norisring) verfügt. Cassidy wurde kürzlich von AF Corse auch als Nachfolger von Giancarlo Fisichella für die WEC-Saison bestätigt und teilt sich den Ferrari 488 GTE mit der Nummer 54 mit Thomas Flohr und Francesco Castellacci.

Dadurch würde er auch beim DTM-Wochenende in Spa-Francorchamps ausfallen, denn das Belgien-Wochenende kollidiert mit dem Fuji-Gastspiel der Langstrecken-WM. Das macht die Lage bei der Fahrerwahl nicht einfacher, denn auch die Red-Bull-Junioren, die in der Formel 2 und in der Formel 3 starten, stehen nicht zur Verfügung, weil es gleich fünf Terminkollisionen mit der DTM gibt.

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