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DTM-Leader Sheldon van der Linde über Einstieg 2019: "War damals zu früh"

Warum DTM-Leader Sheldon van der Linde der Meinung ist, dass er 2019 zu früh in die Serie kam, womit er Schwierigkeiten hatte und wie er die Kurve kriegte

(Motorsport-Total.com) - Durch den Doppelschlag in der Lausitz führt der 23-jährige Schubert-BMW-Pilot Sheldon van der Linde nach zwei von acht DTM-Wochenenden die Meisterschaft an. Und gilt in seiner vierten DTM-Saison aktuell als heißester Anwärter der Münchner auf den Titel. Doch so abgebrüht wie heute war der Südafrikaner nicht immer.

Titel-Bild zur News: Sheldon van der Linde

Teenager Sheldon van der Linde in seinem DTM-Premierenjahr 2019 Zoom

Wenn er an sein erstes DTM-Jahr 2019 zurückdenkt, als er im Klassement als 13. schwächster BMW-Pilot wurde, sagt er heute: "Es war damals etwas zu früh für den DTM-Einstieg."

Der 19-Jährige war Anfang 2019 gerade von BMW zum Werksfahrer befördert worden und hatte vor seinem ersten Class-1-Jahr ausschließlich GT3-Erfahrung aus dem ADAC GT Masters vorzuweisen.

"Wurde erwartet, dass ich Glock und Spengler schlage"

"Ich hatte Teamkollegen wie Timo Glock und Bruno Spengler, also Rennfahrer, die ich fahren gesehen hatte, als ich fünf Jahre alt war", erinnert er sich an seine erste DTM-Saison, in der er sein Potenzial beim belgischen Team von Bart Mampaey trotz einer überraschenden Pole in Zolder noch nicht richtig zeigen konnte.

"Es wurde von mir erwartet, dass ich sie schlage. Der Druck war sehr groß, und im Werkssport bist du normalerweise raus, wenn du die Leistung nicht bringst." Für die Aufnahme in den Werkskader sei er "natürlich sehr dankbar, aber vom Alter her hatte ich nicht die Erfahrung der anderen Fahrer. Meine Lernkurve war steiler als bei den anderen."

Van der Linde gibt zu: "Habe Reifen gar nicht gemanagt"

Doch in welchem Bereich hat sich van der Linde seitdem am meisten gesteigert? "Der größte Unterschied zwischen 2019 und 2022 ist der Reifenverschleiß", antwortet der jüngere Bruder von Kelvin van der Linde, ohne lange zu überlegen. "Ich habe gelernt, die Hinterreifen zu managen."

Im DTM-Premierenjahr sei es schwierig gewesen, die Hankook-Reifen im Griff zu haben. "In den Rennen habe ich den Reifen gar nicht gemanagt", gibt er zu. "Ich habe von Beginn an Vollgas gegeben und hatte einen hohen Reifenverschleiß. Ich musste lernen, vernünftig mit den Reifen umzugehen."

Bruno Spengler, Sheldon van der Linde

Sheldon van der Linde musste sich gegen Kollegen wie Bruno Spengler beweisen Zoom

Auf die Frage, ob er damals das Auto überfahren habe, sagt er: "Ja, zu 100 Prozent. Genau so war es." Zudem musste sich van der Linde damals nach zwei Kollisionen mit Markenkollege Glock auch kritische Worte von BMW-Motorsportchef Jens Marquardt gefallen lassen, der von ihm mehr Übersicht im Zweikampf forderte.

Button-Kritik "nicht zu sehr zu Herzen genommen"

Und dann war da noch das Duell mit dem damaligen Honda-Gaststarter Jenson Button beim Saisonfinale in Hockenheim, nach dem sich der Ex-Formel-1-Champion zum Kommentar hinreißen ließ, Sheldon van der Linde sei der "dreckigste Fahrer, den ich je gesehen habe".

Ob ihm die Aussage damals naheging? "Das war ein Kommentar, der nur von einer Person kam -deshalb habe ich mir das nicht zu sehr zu Herzen genommen", antwortet er. "Wenn es mehrere Personen sagen, dann ist das eine ganz andere Geschichte."

Wie Sheldon van der Linde 2020 die Kurve kriegte

Und van der Linde kehrte 2020 tatsächlich wie ausgewechselt auf die DTM-Bühne zurück: Er war schnell wie eh und je, agierte aber abgezockter und machte kaum noch Fehler. "Ich habe im Jahr 2020 die Wende geschafft", weiß er selbst. "Es war am wichtigsten, BMW zu zeigen, dass ich im Winter einen Schritt nach vorne gemacht habe."

Zuerst gelang van der Linde auf der Lausitzring-Sprintstrecke der erste Podestplatz- und dann in Assen der erste von insgesamt drei DTM-Siegen. "Ich habe bemerkt, dass ich ein anderer Fahrer bin", so van der Linde über das Schlüsselerlebnis auf dem Lausitzring. "Ich habe die Reifen besser gemanagt und bin ein gutes Rennen gefahren. Das hat meinem Selbstvertrauen sehr gut getan."

Seitdem zählt van der Linde zu den stärksten BMW-Piloten. Die harte, aber wichtige DTM-Saison 2019 wird er aber nie vergessen: "Ich habe nie zuvor so viel wie in diesem Jahr gelernt."

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