• 04.07.2010 09:55

  • von Britta Weddige

DTM im WM-Fieber: Der kollektive Fußball-Jubel-Wahnsinn

Fahrer, Teams, Gäste und Fans: Alle fieberten mit Deutschland im Viertelfinale gegen Argentinien mit und nach dem 4:0 startete die große Jubelfeier

(Motorsport-Total.com) - Auf dem Norisring jagte eine Sensation die nächste: Erst holte Ralf Schumacher die Pole-Position, dann verfolgten zehntausende Fans den unglaublichen 4:0-Sieg Deutschlands gegen Argentinien. Für knapp zwei Stunden waren PS, Benzin und Rundenzeiten vergessen, auch am Dutzendteich herrschte fußballerischer Ausnahmezustand.

Titel-Bild zur News: Markenwelt Norisring

Public Viewing am Norisring: In diesem Moment fiel das 4:0 für Deutschland

Das WM-Viertelfinale wurde auf den großen Videoleinwänden übertragen - und auch auf jedem anderen Monitor und Fernseher rollte das runde Leder über den grünen Rasen. In der Markenwelt drängten sich die Fans vor den Bildschirmen an den Verkaufsständen - Public Viewing der besonderen Art. Schon am Morgen zeichnete sich ab, dass an diesem Samstag der Motorsport nicht die einzige Hauptrolle spielen würde. Viele Fans pilgerten mit DTM-Kappen und DFB-Nationaltrikot an die Strecke, das perfekte Outfit für diesen Tag.#w1#

Spätestens nach dem Qualifying hatte das Fußballfieber dann alle erwischt. Die Servicekräfte in den VIP-Zelten trugen Deutschland-T-Shirts in allen Variationen. Eigentlich hatte fast jeder, der an diesem Nachmittag am Norisring war, irgendetwas in Schwarz-Rot-Gold bei oder an sich: von Blumenkränzen bis hin zu Sonnenbrillen. Und auch die DTM-Piloten zeigten Flagge. So zog sich auch Audi-Fahrer Mike Rockenfeller ein Deutschland-Trikot über. Der Name "Lahm" auf dem Rücken sorgte allerdings angesichts seines 16. Startplatzes für einige Erheiterung in der Audi-Hospitality.

"Einer geht noch, einer geht noch rein!" Gesänge nach dem 4:0

Selbst diejenigen, die nach dem Anstoß immer noch irgendwie versuchten, zu arbeiten, wurden irgendwann von der Begeisterung mitgerissen. Mit jedem Tor hallten die Jubelschreie aus zehntausenden Kehlen über das Streckengelände. Nach dem 4:0 begannen die Fans in der Markenwelt zu singen: "Einer geht noch, einer geht noch rein!"

Und nach dem Schlusspfiff verfiel auch die DTM-Gemeinde am Norisring in den kollektiven Freudentaumel. Die Fans tanzten in der glühenden Hitze, aus den Teamzelten war in dröhnender Lautstärke "We are the champions" oder auch "Don't cry für me Argentina" zu hören, mit Vesparollern und Quads wurden von Mechanikern hupende "Autocorsi" improvisiert.

"Das 4:0 ist schon toll, da sieht man, was mit Motivation und Wille machbar ist." Ralf Schumacher

Natürlich war das sensationelle Spiel auch bei den Fahrern erst einmal das Hauptthema - selbst bei Ralf Schumacher, der kurz vorher mit der Pole auch für eine Sensation gesorgt hatte. "Es ist unglaublich. Dass die Möglichkeit da ist, die Argentinier zu schlagen, da haben wir zwar drauf gehofft. Aber damit hat keiner gerechnet", staunt der Mercedes-Pilot. "Das 4:0 ist schon toll, da sieht man, was mit Motivation und Wille machbar ist. So ein früher Treffer, der macht schon was aus. Da war schon der Druck sehr hoch. Es war schon interessant, es war ein tolles Spiel, vom Ergebnis mal ganz abgesehen."

Mitgefiebert auch sein Markenkollege David Coulthard. Als Schotte hatte er sich aus historischen Gründen ohnehin schon gefreut, dass die Deutschen England aus dem Turnier geworfen haben. Die Leistung gegen Argentinien hat ihn aber restlos begeistert: "Es ist fantastisch, wenn man Leidenschaft sieht. Natürlich ist es schwierig für mich, die Leidenschaft der Deutschen nachzuempfinden, weil ich ja kein Deutscher bin, aber ich freue mich sehr, dass sie so durchmarschieren. Sie treten so als Team auf, das ist unglaublich. Es ist unmöglich, diese Verteidigung zu durchbrechen. Es sieht so aus, als ob sie 15 Verteidiger haben! Sehr gut!"