DTM-BoP Sachsenring 2023: Einstufung des BMW nach Freitagsfrust geändert

Nach Platz 18 für Sheldon van der Linde als bester BMW-Pilot am Freitag hat die SRO bei der DTM-Einstufung reagiert: Wie groß die Änderung ist und wo man Zeit verliert

(Motorsport-Total.com) - Die SRO Motorsports Group hat nach dem schwachen DTM-Traininigsauftakt des BMW M4 GT3 (Bericht) auf dem Sachsenring schon am Freitagabend - also vor dem ersten Qualifying - mit einer Änderung der Balance of Performance (BoP) reagiert: Der Ladedruck des Turboboliden wird von 2,65 bar auf 2,7 bar vergrößert, wodurch die Piloten deutlich mehr Leistung zur Verfügung haben.

Titel-Bild zur News: Sheldon van der Linde

Was bringt die zusätzliche Motorleistung für den BMW M4 GT3? Zoom

Sheldon van der Linde wurde im Freitags-Gesamtklassement mit 0,665 Sekunden Rückstand 18. Von 27 Autos. Schubert-Teamkollege Rene Rast kam auf den 22. Platz, während die Project-1-Piloten Marco Wittmann und Sandro Holzem nicht über die Ränge 23 und 26 hinauskamen.

"Sheldon war glaube ich im ersten Training sechs Zehntel hinterher, bei mir waren es neun - und wir sind mit neuen Reifen gefahren", schlug Rast schon nach dem ersten Training im Gespräch mit Motorsport-Total.com Alarm. "Es ist sehr schwierig."

BMW-Ladedruck nun mit Norisring-Wochenende vergleichbar

Man verliere nicht nur im winkeligen ersten Sektor Zeit, der dem BMW M4 GT3 nicht so recht liegt, sondern "überall", klagte Rast. "Im zweiten und im dritten Sektor sind wir auch nicht stark, während die anderen Marken alle vorne dabei sind."

Und auch beim Test vor einer Woche haben "mindestens sechs, sieben Zehntel" gefehlt, weshalb man als Team über das Set-up nicht viel machen könne.

Mit 2,7 bar Ladedruck ist beim BMW aber nicht der Höchststand erreicht: Denn bis zum Norisring-Wochenende, an dem sogar ein Schubert-Doppelerfolg gelang, war der Ladedruck stets über 2,71 und maximal bei 2,73 bar. Erst danach griffen Stephane Ratels BoP-Verantwortliche durch und reduzierten den Ladedruck auf bis zu 2,63 bar.

Wo die BMW-Piloten am Sachsenring Zeit verlieren

Interessant ist, dass der Topspeed des BMW M4 GT3 im ersten Training mit 2,65 gar nicht so schlecht war: Rast kam auf 224,53 km/h, während der beste Nicht-BMW - der Ferrari von Jack Aitken -220,4 km/h erreichte.

Auch bei den Sektorenzeiten zeigt sich, dass der Turbobolide mit dem langen Radstand überall Zeit verliert: Im verwinkelten ersten Sektor fuhr Sheldon van der Linde 41,215, während Mirko Bortolotti im SSR-Lamborghini auf 40,848 kam.

Im zweiten Sektor mit den schnellen Linkskurven, der dem BMW eigentlich liegen müsste, wurde der Titelverteidiger in 17,083 gestoppt. Bruder Kelvin van der Linde kam im Abt-Audi aber auf 16,904. Und im letzten Sektor, der ebenfalls schnell ist, blieb die Uhr bei Sheldon van der Linde bei 20,867 stehen, beim Bruder hingegen bei 20,545.

Kein Wunder, dass sich so der Rückstand summiert. Man darf nun gespannt sein, ob die Änderung für BMW etwas gebracht hat, denn Sheldon van der Linde sieht das Sachsenring-Wochenende als letzte Chance im Titelkampf und will unbedingt weit vorne starten, da man auf dem schnellen Kurs kaum überholen kann (alle Infos zu TV-Zeiten, Stream etc.).

DTM-BoP Sachsenring 2023 (Samstag):
Audi: 1.305 kg/2 x 36 mm (Restriktor)
BMW: 1.295 kg/2,00 - 2,7 bar (Ladedruck)
Ferrari: 1.295 kg/1,79 - 2,525 bar (Ladedruck)
Lamborghini: 1.330 kg/1 x 51 mm (Restriktor)
Mercedes: 1.325 kg/2 x 34,5 mm (Restriktor)
Porsche: 1.315 kg/2 x 39,5 mm (Restriktor)

BMW: + 0,05 bar (Ladedruck)

DTM-BoP Sachsenring 2023 (Freitag):
Audi: 1.305 kg/2 x 36 mm (Restriktor)
BMW: 1.295 kg/2,00 - 2,65 bar (Ladedruck)
Ferrari: 1.295 kg/1,79 - 2,525 bar (Ladedruck)
Lamborghini: 1.330 kg/1 x 51 mm (Restriktor)
Mercedes: 1.325 kg/2 x 34,5 mm (Restriktor)
Porsche: 1.315 kg/2 x 39,5 mm (Restriktor)