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Drei Ausritte und ihre Folgen
Alle hatten unter den Unterbrechungen in der Qualifikation zu leiden - Viele Reifensätze waren futsch und auch einige Nerven
(Motorsport-Total.com) - Die Qualifikation in Brands Hatch wurde zur Nervenprobe. Unter den Folgen der Ausritte von Gary Paffett, Katherine Legge und Alexandre Prémat hatten nicht nur die Betroffenen selber zu leiden, sondern auch der Rest des Feldes. Schließlich wurde das Qualifying einmal komplett unterbrochen und zwei Mal mit gelber Flagge eingebremst. Sobald gelb gezeigt wurde, kamen alle Piloten wieder in die Box - schnelle Zeiten sind in dem Moment nicht möglich, da nicht gestattet.

© xpb.cc
Rein in die Box - raus aus der Box und das im Qualifying immer wieder.
"Ich glaube, kaum ein Team konnte die Session wie geplant durchziehen", erklärte Mercedes-Pilot Maro Engel gegenüber 'Motorsport-Tital.com'. "Das hat natürlich auch ein bisschen Hektik in die Sache gebracht. Aber dafür sind meine Jungs auf jeden Fall schön ruhig geblieben." Trotzdem bleibt ein Einfluss auf den Fahrer nicht aus. "Es ist schon schwierig, da ruhig und fokussiert zu bleiben und es nicht an sich ran zu lassen. Mir ist es zwei Mal passiert, dass ich draußen war und gelb kam bzw. rot", so Engel weiter.#w1#
Das galt auch für Markus Winkelhock, der sich darüber ziemlich aufregte. "Ich bin stinksauer geworden, weil es wirklich total nervig ist, wenn man rausfährt, man weiß, dass man neue Reifen drauf hat und jedes Mal wieder abbrechen muss, entweder gleich in der Outlap oder in der ersten gezeiteten Runde, weil Gelb oder Rot ist", schilderte der Schwabe seine Gefühle. Und so konnte er seine Topzeiten aus Test und Training auch nicht wiederholen, sondern musste sich mit Startplatz elf begnügen.
Für Mercedes-Speerspitez Jamie Green waren die Unterbrechungen kein Problem, für ihn wurde es eher ruhiger. "Das hat es für mich weniger hektisch gemacht, da ich weniger fahren musste", erklärte der Brite. "Für mich gab es kein Q1, deswegen habe ich im Auto gesessen und gewartet." Auch Oliver Jarvis ließ die Situation kalt: "Ich bin immer relaxt im Fahrzeug. Es gab zwar ein paar Unterbrechungen, aber ich bin ruhig geblieben."
Auch Erst Moser, dem Teamchef von Phoenix, kam die Zusammenlegung der beiden Qualifyingteile sehr gelegen. "Meistens ist ja die erste Session die nervöseste von allen. Man will unbedingt und die Top 14 reinkommen und keine Fehler machen", gibt er zu bedenken. "Durch die schnelle Rotphase wurde es sogar ein bisschen ruhiger im Auto und auch bei uns am Boxenstand oben."
Allerdings gingen bei diesem Zeittraining mehrere Reifensätze über den Jordan. Einmal angefahren, konnten sie für einen weiteren Stint nicht genutzt werden. "Mit dem Reifensatz braucht man dann nicht mehr rauszufahren. Der ist nur die erste oder zweite Runde da", ärgerte sich Engel. "Dementsprechend ist es schon ärgerlich, wenn so etwas passiert und mit ist es gleich zwei Mal passiert." Das gleiche Schicksal teilte er mit Winkelhock und Rockenfeller. "Ich habe von den vier Satz Slicks, die ich benutzt habe im Prinzip drei, die genau deshalb futsch waren.", ärgerte sich Rockenfeller. "Wenn Rot ist, musst du in die Box, da ist der Reifen schon benutzt, der Peak ist weg - und bei Gelb genauso."
Immerhin blieb die Strecke trotz der Ausritte sauber. Auch Gary Paffett schaffte es, kaum Kies auf dem Kurs zu verteilen. "Dafür muss ich Gary wirklich ein Kompliment machen", meinte Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich. "Das habe ich ihm auch gesagt."
Am meisten unberührt von der ganzen Situation war Christijan Albers. "Wir waren zu dem Zeitpunkt noch in den Boxen und waren gar nicht rausgefahren", erklärte der Niederländer cool. "Deswegen war das für uns kein Problem." Glück und Timing muss man haben.
Wie es zu den Ausritten kam, wissen alle drei Piloten selbst noch nicht genau. Bisher gehen sie alle von zu kalten Bremsen aus. "Ich denke nicht, dass ich zu spät gebremst habe. Vielleicht waren die Bremsen nicht warm genug. Aber das Vorderrad hat blockiert und wenn das passiert, wirst du nicht langsamer", wunderte sich Paffett. "Es war die erste Runde und ich habe nicht zu hart gepusht." Auch Prémat kann es sich nicht erklären. "Ich habe so gebremst wie immer. Kein Ahnung warum der Vorderreifen auf einmal blockiert hat. Ich habe die Kurve nur ganz knapp nicht nehmen können."

