• 04.08.2013 21:08

  • von Dominik Sharaf

Doktor Marquardt rät: Punktekur nach Spengler-Rezept

Der BMW-Motorsportchef ist mit dem Abschneiden in Moskau zufrieden und verspricht Mike Rockenfeller einen Großangriff seiner Münchener Phalanx

(Motorsport-Total.com) - BMW hat seinen Abwärtstrend am Sonntag auf dem Moscow Raceway gestoppt. Nach zwei durchwachsenen Läufen auf dem Lausitzring und in Nürnberg hatten die Münchener der Audi-Übermacht zwar wenig entgegenzusetzen, in der Breite jedoch präsentierte sich die Truppe stärker als Mercedes - und dank dem Drittplatzierten Augusto Farfus auch in der Spitze. "Wir sind froh, nach zwei zuletzt schwierigen Rennen wieder auf dem Podium zu stehen", pustet Jens Marquardt durch.

Titel-Bild zur News: Jens Marquardt

Jens Marquardt sieht die Formkurve nach Moskau wieder nach oben zeigen Zoom

Der Motorsportchef spricht von einem "tollen Rennen" für den Brasilianer und freut sich mit dem Gute-Laune-Garanten aus Curitiba: "Augusto hat hart gekämpft und sich diesen dritten Platz auf dem Podium redlich verdient. Auch Joey Hand und Dirk Werner waren sehr gut unterwegs", lobt Marquardt das Duo, das die Ränge sieben und acht in trockene Tücher brachte. Die beiden hätten gezeigt, dass der M3 DTM noch immer ein Auto sei, das funktioniere: "Wir haben gesehen, dass wir langsam wieder die Stärke finden, die wir am Saisonbeginn hatten", so der Verantwortliche.

Doch der BMW-Sonntag hatte auch Schattenseiten: "Für Bruno war es natürlich eine harte Nummer", erwähnt Marquardt, dass Champion Spengler - sein Titelkandidat Nummer eins - von Miguel Molina in der Anfangsphase abgeräumt wurde. "Damit können wir nicht zufrieden sein. Er war sehr früh aus der Entscheidung raus, hatte so starken Schaden am Auto, dass die Leistung nicht mehr da war. Das ist sehr schade", hadert der BMW-Boss und äußert einen frommen Wunsch: "Wir hoffen, dass dieser Zwischenfall im weiteren Verlauf in der Fahrerwertung keine größeren Auswirkungen hat."

Das Kind scheint schon in den Brunnen gefallen, schließlich hat Mike Rockenfeller seine Tabellenführung auf 27 Punkte ausgebaut. Marquardt kennt das beste Gegenmittel - das nennt sich sportlicher Erfolg und wird vom Doktor trotz aller Risiken und Nebenwirkungen schon für den nächsten Lauf auf dem Nürburgring zur sofortigen Anwendung verschrieben: "Es ist wie immer im Rennfahren: konstant sein, in jedem Rennen punkten - was Bruno seit Spielberg im vergangenen Jahr immer gelungen ist." Diese Serie ist in Russland nach zwölf Rennen gerissen.

BMW plant den Großangriff: "Wir haben in der Fahrerwertung immer noch fünf Fahrer unter den besten Zehn. Im Moment liegt 'Rocky' vorne, aber das nächste Rennen wird schwieriger für ihn. Er führt jetzt und alle jagen ihn." Mit der Premiere auf dem Moscow Raceway zeigt Marquardt sehr zufrieden: "Dieses erste Rennen hier war ein großer Erfolg mit einer tollen Zuschauerresonanz", spricht er die mit 45.000 Zuschauern gefüllten Ränge an. "Glückwunsch an die Veranstalter zu einem sehr gelungenen Event vor vollen Tribünen und 45.000 begeisterten russischen Fans. Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt und kommen gerne wieder."