• 16.03.2007 10:08

  • von Bianca Leppert

Die Psyche: Der Erfolgsfaktor im Kopf

In der DTM zählen Daten, Fakten und Zahlen - Technik steht im Vordergrund, doch viele Rennen entscheiden sich im Kopf des Piloten

(Motorsport-Total.com) - Egal, ob dem Fahrer vor dem Rennen eine Laus über die Leber läuft oder ob ihn ein glücklicher Moment auf Wolke sieben schweben lässt: Auch Rennfahrer lassen sich vor einem Wettkampf durch äußere Umstände beeinflussen. Schaltet die Rennampel jedoch auf Grün, muss der Pilot alle inneren Störfaktoren ausschalten und sich auf das Rennen konzentrieren. Um Höchstleistungen am Steuer bringen zu können, besitzt jeder Fahrer seine eigene Methode.

Titel-Bild zur News: Timo Scheider

Legt viel Wert auf die Konzentration vor dem Rennen: Timo Scheider

Audi-Werksfahrer Mike Rockenfeller schöpft seine Kraft vor dem Start aus Momenten der Ruhe. "Ich habe keine besonderen Rituale vor dem Start und bin auch nicht abergläubisch", sagt der 23-Jährige. "Ein Rennwochenende kann sehr stressig werden. Man hat viel zu erledigen und einen vollen Terminplan. Bevor ich ins Auto steige, gönne ich mir zehn bis 15 Minuten Ruhe, um mich umzuziehen und vielleicht ein bisschen Musik zu hören."#w1#

Auch wenn Rockenfeller momentan kein mentales Training absolviert, ist er der Ansicht, dass die psychische Belastbarkeit eines Fahrers im Zweifelsfall über Sieg oder Niederlage entscheiden kann. Er meint: "Ab einem gewissen Level - wie in der DTM - fahren Konkurrenten auf hohem Niveau. Alle haben großes Talent. Dann entscheidet meiner Meinung nach der Kopf. Je stärker man mental ist, desto größere Chancen hat man auch, erfolgreich zu sein."

Mattias Ekström teilt die Auffassung. Er arbeitet ständig an seiner mentalen Verfassung: "Ich habe ein paar Bücher zum Thema mentales Training, die ich lese. Einen Mentaltrainer habe ich aber nicht, das bin ich sozusagen selbst", sagte Ekström im Exklusiv-Interview mit 'Motorsport-Total.com'.

Durch professionelle Betreuung in Sachen Fitness im Kopf kann ein Rennfahrer mehr aus sich herausholen, davon ist Audi-Werksfahrer Timo Scheider überzeugt. Die Zusammenarbeit mit Mentaltrainer Arno Gantner hat sich schon herumgesprochen. "Ich bin grundsätzlich relativ unruhig und habe den Drang, immer etwas zu machen", sagt Scheider. "Dank mentalen Trainings in der freien Natur kann ich abschalten, um mich an einem Rennwochenende besser zu konzentrieren."

Auf etwas unkonventionellere Methoden vertrauen Lucas Luhr und Audi-Neuzugang Alexandre Prémat. Sie geben offen zu, dass sie abergläubisch sind. Lässt sich der normale Bürger noch von einer schwarzen Katze beeindrucken, so haben die beiden ihre ganz eigenen Rituale. In seiner bisherigen Formelkarriere legte Prémat beispielsweise immer Wert darauf, seinen Helm vor jedem Rennen selbst zu putzen. Davon versprach sich der Franzose mehr Glück im Rennen. Luhr vertraut auf eine andere Eigenart: Er fährt nie mit nagelneuer Unterwäsche. "Das ist ein bisschen Aberglaube, und ich bin damit in der Vergangenheit ganz gut gefahren, deshalb denke ich, nehme ich das auch mit in die neue Saison", sagt der 27-Jährige.

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