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Die Audi-Stimmen zur Qualifikation
Erste Saisonpole für Tom Kristensen, Mike Rockenfeller in der ersten Reihe: Die Ingolstädter haben im Regenroulette am Nürburgring richtig gepokert
(Motorsport-Total.com) - Auf dem Nürburgring sicherte sich Le Mans-Rekordsieger Tom Kristensen die Pole Position. Mike Rockenfeller sorgte mit Rang zwei am Steuer seines Vorjahres-A4 für eine faustdicke Überraschung. Insgesamt gehen am Sonntag um 17:35 Uhr drei Audi von den besten drei Startpositionen ins Rennen. Kurz vor Beginn des Qualifyings begann es in der Eifel nach einem Gewitter zu regnen. Im Laufe des zweiten Segments wurde der Regen so stark, dass sich die Rennleitung gezwungen sah, das Qualifying wegen der überfluteten Strecke abzubrechen. Da keine schnelle Wetterbesserung in Sicht war, wurde das Qualifying beendet und gemäß DTM-Reglement das erste Segment für die Startaufstellung herangezogen.

© xpb.cc
Polesitter und Dritter: Die Audi-Piloten Tom Kristensen und Martin Tomczyk
Für Kristensen ist es die erste Pole Position des Jahres und die erste seit dem Finale der Saison 2007 in Hockenheim. Rockenfeller profitierte vom vorzeitigen Abbruch des zweiten Qualifying-Segments, in dem er auf der überfluteten Start-Ziel-Gerade mit seinem A4 aufgeschwommen und von der Strecke gerutscht war. Andere hatten dagegen Pech: Vorjahressieger Martin Tomczyk startet am Sonntag trotz Bestzeit im zweiten Segment von Rang drei. Tabellenführer Timo Scheider musste sich mit Startplatz neun begnügen und steht damit vier Positionen hinter seinem härtesten Gegner im Titelkampf, Mattias Ekström.#w1#
Stimmen nach dem Qualifying:
Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): "Ein Qualifying, das abgebrochen werden muss, ist sicherlich nicht das, was man sich wünscht. Es gibt aber ein klares Reglement. Wir kennen ähnliche Situationen aus der American-Le-Mans-Series. Auch da hat es sich für uns schon ausgezahlt, zu jedem Zeitpunkt alles zu geben - und das haben wir auch im ersten Qualifying-Segment getan. Die Fahrzeuge, die wir in den ersten beiden Startreihen haben, spiegeln unsere Teamleistung wider. Die Startaufstellung ist eine gute Voraussetzung für das Rennen. Aber die Wettervorhersage gibt einen ähnlichen Vorausblick auf morgen. Dann kann sicher wieder einiges durcheinander gewürfelt werden. Aber wir haben nun die Möglichkeit, ein gutes Ergebnis für Audi zu erreichen, und das ist unser Ziel."
Tom Kristensen: "Im ersten Segment waren die Bedingungen noch okay. Nach meiner ersten Runde im zweiten Abschnitt fiel dann sehr heftiger Regen. Selbst auf der Geraden musste man vom Gas gehen. Es war vollkommen richtig, das Qualifying abzubrechen. Ich wäre später gerne noch einmal gestartet. Aber es war unter diesen Umständen die richtige Entscheidung, aufzuhören. Nun stehe ich mit etwas Glück auf der Pole und freue mich für mein Team."
Mike Rockenfeller: "In Qualifying zwei waren die Wetterbedingungen plötzlich sehr schlecht. Ich hatte noch keine zählbare Runde und war nicht unter den ersten acht, nachdem ich im ersten Segment Zweiter gewesen bin. Ich musste also alles geben, obwohl das Auto unter diesen Bedingungen kaum fahrbar war. Ich flog im Wasser ab und in die Reifenstapel. Dass nach dem Abbruch Qualifying eins gewertet wurde, ist für mich natürlich toll. In Reihe eins mit einem Gebrauchtwagen - das ist mir auch 2007 einmal gelungen. Ich bin sehr zufrieden, auch wenn Glück im Spiel war. Es sind nie alle glücklich - ich aber bin es heute."
Martin Tomczyk: "Wir haben im zweiten Qualifying-Segment gezeigt, dass wir im Regen gut zurechtkommen. Als Rennfahrer fahre ich immer so schnell ich kann. Niemand kann mir sagen, dass er freiwillig eine halbe Sekunde langsamer fährt. Deshalb war es ein faires Ergebnis, auch wenn in so einem Fall der eine mehr Glück hat als der andere."
Mattias Ekström: "Es war sehr viel Wasser auf der Strecke. Die erste Session war ganz okay. In der zweiten haben wir uns alle sehr schwer getan. Dann überraschte uns das Glück, als am Ende nur die erste Session zählte. Mit Platz fünf bin ich nach einem solchen Qualifying wirklich glücklich."
Timo Scheider: "Das war eine feuchte Angelegenheit! Persönlich bin ich sehr enttäuscht, dass am Ende die erste Session zählte. Wir hatten entschieden, in der Box abzuwarten und nichts zu riskieren, da der Regen stärker geworden war. Das wurde uns zum Verhängnis. Vom Tempo hätten wir in der zweiten Reihe stehen können, aber nun wurde Platz neun daraus. Sehr ärgerlich für mich, sehr schön für Tom Kristensen - Glückwunsch an ihn. Er war zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle. Das bedeutet für mich am Sonntag viel Arbeit. Ich hoffe auf die Unterstützung der Fans."
Alexandre Prémat: "Das war ein Qualifying unter sehr schwierigen Bedingungen im Regen. Leider wurde das Qualifying abgebrochen. Wäre es weitergeführt worden, wäre noch mehr für mich möglich gewesen. Nun muss ich aus der zehnten Startposition im Rennen etwas Besseres machen."
Markus Winkelhock: "Für mich ein mittelmäßiges Ergebnis. Hätte ich gewusst, dass am Ende das erste Qualifying zählt, wäre ich von Beginn an etwas schneller gefahren. Ich wollte kein Risiko eingehen, weil ich wusste, dass ich eine Runde weiter war. Ich hatte mich schon aufs letzte Qualifying gefreut. Nun ist alles umgedreht worden - schade."
Christijan Albers: "Es ist richtig schade, denn mein Auto hatte gar keinen Grip mehr. Im Freien Training waren wir richtig gut gewesen. Uns war klar, dass wir im Regen ein Problem haben würden. Und das hatten wir nun tatsächlich."
Oliver Jarvis: "In der ersten Runde hat sich das Auto sehr gut angefühlt. Wir wären ohne weiteres unter die ersten acht gekommen. In meiner zweiten Runde unterlief mir aber ein Fehler und ich rutschte in die Leitplanken. Der Schaden war zu groß, um ihn sofort zu reparieren. Ich kann mich beim Team nur entschuldigen für meinen großen Fehler. Es war sehr schade."
Katherine Legge: "Es lief leider sehr schlecht für uns. Sowohl mein Teamkollege Christijan Albers als auch ich taten uns im Regen sehr schwer. Mir unterliefen einige Fehler, und die Sicht durch die Windschutzscheibe war sehr schlecht. Ich hoffe auf besseres Wetter am Sonntag."
Hans-Jürgen Abt (Abt-Teamchef): "Das war ein sehr turbulentes Qualifying. Man muss auch mit solchen Situationen umgehen können. Ich freue mich sehr für Tom Kristensen, der heute seine ersten Pole Position in dieser Saison eingefahren hat. Der Regen brachte Spannung und wird auch am Sonntag sicher Spannung bringen, wenn die Bedingungen ähnlich sein sollten. Wir arbeiten jetzt daran, dafür gut gerüstet zu sein."
Ernst Moser (Phoenix-Teamchef): "Die Schleusen haben sich geöffnet. Heute war alles möglich, wie man an Mike Rockenfeller gesehen hat. Leider war der Bremspunkt von Oliver Jarvis etwas optimistisch, sodass wir ein Auto gleich verloren haben. Alex Prémat kam am Ende der ersten Session gut in Fahrt und war Zehnter. Wir waren guter Dinge, in die letzte Sektion zu kommen. Durch den Abbruch konnten wir nicht mehr kontern. So schlecht ist Platz zehn allerdings auch nicht."
Arno Zensen (Rosberg-Teamchef): "Mir ist das Herz in die Hose gerutscht! Platz zwei zu Beginn war toll, und auch im Freien Training waren wir schon stark gewesen. 'Rocky' meinte, was im Trockenen geht, geht auch im Regen. Nach seinem Unfall dachte ich, alles sei aus. Doch laut Reglement wird die Session gewertet, die beendet war. Endlich hat 'Rocky' das Glück auf seiner Seite gehabt, dem er schon lange hinterhergelaufen ist, und das er verdient hat, wie ich meine."

