• 21.09.2008 14:49

  • von Britta Weddige

Di Resta holt den Spanien-Sieg!

Mercedes-Pilot Paul di Resta hat in Barcelona vor Timo Scheider gewonnen - Strittiges Manöver von Mattias Ekström gegen Jamie Green

(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Pilot Paul di Resta hat das neunte Saisonrennen der DTM in Barcelona gewonnen. Der Schotte legte den Grundstein dazu in zwei entscheidenden Szenen: Am Start ging er gemeinsam mit Timo Scheider an Polesitter Bernd Schneider vorbei und war danach Zweiter. In der 19. Runde überholte di Resta dann Scheider und brachte sich so auf Siegkurs. Audi-Pilot Scheider wurde Zweiter und musste damit als Führender der Gesamtwertung nicht allzu viel von seinem Vorsprung einbüßen. Di Resta konnte zwei Punkte gut machen und hat nun sieben Zähler Rückstand (62 zu 55) - und das bei nur noch zwei ausstehenden Rennen.

Titel-Bild zur News: Paul di Resta

Paul di Resta siegte in Barcelona und holte in der Gesamtwertung auf

Polesitter Schneider (Mercedes) verteidigte den dritten Platz vom Start bis ins Ziel erfolgreich gegen Audi-Mann Martin Tomczyk, der Vierter wurde. Dahinter wurde es in der vorletzten Runde noch einmal dramatisch: Jamie Green lag eigentlich auf Rang fünf, doch Mattias Ekström versuchte noch, sich an im vorbei zu drücken. Nach mehrfachem Lackaustausch drängte Ekström Green schließlich ins Kiesbett. Ekström holte Platz fünf, die Rennleitung ermittelt aber. Green fiel zurück auf Rang acht, dazwischen wurden die beiden Audi-Jahreswagenfahrer Mike Rockenfeller und Alexandre Prémat Sechster und Siebter. Ralf Schumacher schrammte als Neunter knapp an seinem zweiten DTM-Punkt vorbei.#w1#

Der Start: Scheider und di Resta preschen nach vorn

Es war vorher klar, dass der Start eine der entscheidenden Szenen sein würde, und so war es auch. Scheider und di Resta schoben sich an Polesitter Schneider vorbei und gingen als Führungsduo in die erste Kurve. Tomczyk hielt seinen veirten Platz, während Jahreswagenpilot Rockenfeller sich von Platz sieben vor auf Rang fünf verbesserte. Green fiel um einen Platz zurück, Ekström rutschte gar von Rang sechs auf neun zurück.

Mathias Lauda

Mathias Lauda musste seinen Mercedes mit totalem Leistungsverlust abstellen Zoom

Im mittleren und hinteren Feld gab es in den ersten Kurven einige Rangeleien, daran beteiligt waren unter Katherine Legge, die Mathias Lauda rammte, Maro Engel und Tom Kristensen. Sie alle mussten gleich darauf die Box zum ersten Mal ansteuern, für Lauda war das Rennen nach wenigen Runden mit totalem Leistungsverlust ganz beendet. Legge bekam für das Manöver gegen den Österreicher eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt. Auch Susie Stoddart musste ungeplant früh abbiegen: Sie kassierte eine Durchfahrtsstrafe, weil sie über die Streckenbegrenzung gefahren war.

Hochbetrieb in der Boxengasse

Vorn an der Spitze machte di Resta wieder Jagd auf Scheider, doch es bot sich keine Chance zum Überholen. Mit dem Öffnen des Boxenstoppfensters in Runde 14 bog das halbe Feld, darunter Scheider, Tomczyk, Rockenfeller, Green, Bruno Spengler, Gary Paffett und Oliver Jarvis ab zum ersten Stopp. Rockenfeller fuhr dabei mit der Tankkanne im Tank los, verlor sie aber in Höhe der Boxenampel.

Eine Runde später folgten unter anderem di Resta, Schneider und Winkelhock. In der Spitzengruppe hatte sich durch die Stopps nichts geändert: Di Resta hing weiter am Heck von Scheider, dahinter suchte Tomczyk nach einem Weg, um an Schneider vorbei zu kommen. In Führung lag allerdings Ekström, der wieder einmal eine andere Strategie fuhr als die anderen und sich mit seinem ersten Stopp länger Zeit ließ.

Nach der 17. Runde gab es den nächsten Ausfall: Mercedes-Pilot Spengler stellte seine C-Klasse in der Box ab. Er hatte Kühlprobleme, weil er Kies im Kühler hatte. Kurz darauf beendete Legge ihr Rennen im Kiesbett.

Di Resta überholt Scheider

Die rennentscheidende Szene ereignete sich in Runde 19: Nachdem er rundenlang dicht hinter Scheider lag, fand di Resta eine der wenigen Überholmöglichkeiten. Er legte sich Scheider zurecht, ging am Tabellenführer vorbei und fuhr dem Sieg entgegen.

In Runde 24 eröffnete Green den Reigen der zweiten Boxenstopps, weiter auf der Strecke blieb Ekström, der noch gar nicht gestoppt hatte. Eine Runde später legte mit Schneider ein weiterer Pilot aus der Spitzengruppe seinen zweiten Stopp ein. Nun steuerte auch Ekström erstmals die Box an, die Führung ging damit auf di Resta über, der einen Vorsprung von rund drei Sekunden auf Scheider hatte.

Auch Jarvis kam zum Stopp, war in der Boxengasse zu schnell unterwegs und bekam eine Durchfahrtsstrafe. Mercedes-Pilotin Stoddart stellte ihr Auto in Runde 26 ganz in der Box ab.

Kein Führungswechsel beim zweiten Stopp

In der 30. Runde legte Scheider seinen zweiten Stopp ein, sein Rivale di Resta blieb draußen. Zwei Runden später kam der Schotte an die Box, seine HWA-Truppe legte einen megaschnellen Stopp hin und di Resta kam vor Scheider zurück auf die Strecke.

Nach 32 Runden hatten alle bis auf Ekström ihre beiden Pflichtstopps erledigt. Der schwedische Audi-Pilot nutzte die freie Fahrt, die er hatte und lag natürlich in Führung, dahinter folgten di Resta, Scheider, Schneider und Tomczyk. Green hatte sich wieder an Rockenfeller vorbeigeschoben, auf Punktekurs waren außerdem noch Prémat und Paffett. Dahinter lieferten sich Albers und Winkelhock einen sehenswerten Fight um Platz zehn.

In Runde 41, 18 Runden vor Schluss, kam dann schließlich auch Ekström an die Box. Doch seine Strategie von zwei späten Stopps ging diesmal nicht so gut auf wie in Brands Hatch. Der Schwede reihte sich auf Rang sieben zwischen den Jahreswagen-Piloten Rockenfeller und Prémat wieder ein. Wenige Runden vor Schluss konnte Ekström aber noch an Rockenfeller vorbeigehen und sich Platz sechs sichern, nach seinem Manöver gegen Green war es Platz fünf.

Munteres Treiben im Mittelfeld

Im Mittelfeld ging es munter weiter: Winkelhock ging zunächst an Albers vorbei und drehte dann Paffett um, der aber weiterfahren konnte. Winkelhock war der nächste Pilot, der eine Durchfahrtsstrafe antreten musste. Gleichzeitig überholte Ralf Schumacher Albers und war neuer Zehnter.

Acht Runden vor Schluss kollidierten Jarvis und Paffett. Die Rennleitung ermittelte gegen die beiden Briten. Besonders brisant ist das, weil Paffett ohnehin nur unter Vorbehalt ins Rennen starten durfte und eigentlich vorher schon ausgeschlossen worden war.