Di Resta: Gut aufgestellt, aber nicht zu siegessicher

(Motorsport-Total.com) - Anfang der Woche drehte Paul Di Resta noch im Formel-1-Boliden von McLaren-Mercedes seine Testrunden, jetzt ist er zurück in der DTM und steht vor dem vielleicht wichtigsten Wochenende seiner bisherigen Karriere. Am Sonntag kann er sich zum DTM-Meister krönen, wenn er seinen knappen Rückstand auf Tabellenführer Timo Scheider (Audi) noch aufholen kann. An diesem Testfreitag hatte der Schotte einen Auftakt nach Maß ins Finalwochenende in Hockenheim: Er fuhr die Bestzeit.

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Paul Di Resta holte sich im Test in letzter Minute noch die Bestzeit

Überbewerten will Di Resta das aber nicht. "Man darf da nicht zu viel hinein interpretieren", sagte er. "Die Bestzeit sieht natürlich auf dem Papier gut aus. Aber man muss die Gesamtheit sehen. Morgen kann es anders aussehen. Es sieht natürlich fantastisch aus, die Zeit konnte ich recht locker fahren. Aber wir müssen realistisch bleiben und dürfen nicht zu siegessicher werden. Denn im Motorsport kann sich alles schnell ändern, sogar von einem Run zum anderen. Die Streckenbedingungen können sich ändern und das kann enormen Einfluss haben. Jetzt sieht es allerdings nicht so schlecht aus."#w1#

Die Bestzeit zu holen, sei heute nicht das vorrangige Ziel gewesen, so Di Resta. "Alles, was wir uns für freitags vornehmen, ist so viele Daten wie möglich zu sammeln, so viel wie möglich zu fahren und den Jungs einen Weg für Samstag und Sonntag vorzugeben", erklärte der Mercedes-Pilot. "Wir haben sowohl an der Renn- als auch an der Qualifying-Vorbereitung gearbeitet. Und das ist meiner Meinung nach alles gut gelaufen. Aber es kann sich alles so schnell ändern. Deshalb sollten wir nicht zu optimistisch sein und uns nun zu viel erwarten. Jetzt kann ich nur sagen, dass unsere heutige Arbeit erfolgreich war. Es sieht so aus, als ob wir für morgen gut aufgestellt sind."

Di Resta versprüht vor dem Grande Finale eine gewisse Lockerheit. Der Formel-1-Test hat für die nötige Ablenkung gesorgt. "Man sitzt in einem Rennauto, das liebe ich und das will ich immer machen. Und man denkt mal an etwas anderes. Wenn es dann aber wieder ernst wird, muss man wieder konzentriert sein", betonte er. "Am Dienstagabend bin ich nach Hockenheim gekommen, da habe ich den Schalter in meinem Kopf wieder umgelegt. Jetzt ist wieder DTM. Ich konzentriere mich hier völlig auf die DTM und über das Wochenende werde ich die Formel 1 vergessen. Am Sonntag werde ich vielleicht anfangen, etwas mehr darüber nachdenken. Aber jetzt zählt nur die DTM." Vielleicht macht ihn aber auch die Aussicht, seinem großen Ziel Formel 1 näher zu kommen, im DTM-Titelkampf eben so locker.

Di Resta räumt ein, dass er und Mercedes ein bisschen besorgt waren, dass ihn die Formel-1-Tage etwas beeinträchtigen könnten. Aber heute habe sich herausgestellt, dass diese Sorge unbegründet war: "Ich habe schnell wieder in die DTM-Routine gefunden. Ich denke sogar, dass es mir ein bisschen geholfen hat, ich sehe, dass ich meinen Fahrstil in gewissen Bereichen verbessert habe."

Die Umstellung vom Formel-1-Boliden auf den DTM-Renner habe ihm keine Probleme bereitet, betonte er. "Ich hatte einen ganz normalen Freitagmorgen. Alles hat gut zusammengepasst, das Auto fühlt sich gut an, ich konnte recht schnell Feedback geben. Ich weiß nicht, vielleicht ist das bei anderen Piloten anders, aber ich habe nach der Formel 1 keine Zeit gebraucht, um mich wieder umzugewöhnen und wieder einen Rhythmus zu finden. Es sieht alles ganz gut aus."