• 08.08.2011 09:34

  • von Gerald Dirnbeck & Stefanie Szlapka

Coulthard: Fahrunterricht bei Scheider

Timo Scheider konnte auf dem Nürburgring nicht ganz an der Spitze mitkämpfen und wurde Vierter - David Coulthard schaute sich beim zweifachen Meister einiges ab

(Motorsport-Total.com) - Der Schotte David Coulthard hatte ein ereignisreiches Rennen auf dem Nürburgring. In den ersten Kurven geriet der Mercedes-Pilot mit seinem Markenkollegen Ralf Schumacher aneinander. Für die Feindberührungen werden beide beim kommenden Rennen in Brands Hatch in der Startaufstellung um drei Plätze nach hinten versetzt. Schumacher schied aus, aber Coulthard konnte mit beschädigter Motorhaube weiterfahren. Diese musste er bei einem Extraboxenstopp tauschen.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

Beim Wechsel der Motorhaube fiel David Coulthard eine Runde zurück

Dabei fiel der ehemalige Formel-1-Pilot hoffnungslos zurück und sah das Ziel schließlich mit einer Runde Rückstand als 17. und Letzter. In der zweiten Rennhälfte tauchte "DC" hinter Timo Scheider auf und konnte dem Audi locker folgen. Dabei nahm Coulthard gleich Fahrunterricht. "Wenn ich ihn sauber hätte überholen können, dann hätte ich es getan. Es gab aber keinen Grund, ein unnötiges Risiko gegen die Jungs in der Führungsrunde einzugehen."

"Ich respektiere das. Ich dachte mir, dass es für mich eine gute Erfahrung wäre, wenn ich einem mehrfachen Meister folge, und sehe, was er mit dem Auto macht", schildert Coulthard die Situation. Scheider war im ersten Moment vom Speed des Schotten überrascht. "Er kam aus der Box und war unglaublich schnell. Ich habe eben gesehen, dass er auch die schnellste Rennrunde gefahren ist."

"Ich habe mir gedacht: 'Verdammt noch mal, das kann doch nicht wahr sein!', und bekam dann von meinem Ingenieur die Information, dass er überrundet ist. Dann war ich erst einmal relaxter. Ich glaube den David so gut einschätzen zu können, dass ich weiß, er macht keine Dummheiten. Er hat mir dann im Parc-Ferme auch noch netterweise aus dem Auto geholfen und mir gesagt, dass er ein paar Dinge gelernt hat."

"Er hat sich ein paar Sachen abgucken können. Was auch immer er da gemeint hat. Es gibt ein paar Piloten, bei denen man weiß, dass man sich auf sie verlassen kann. Der David ist keiner, der etwas Dummes gemacht hätte."

Coulthard kam durch die Kollision mit Schumacher überhaupt erst in diese Situation. "Wir sind in Kurve eins aneinander geraten. Später bin ich leider von der Linie abgekommen und sammelte mit den Reifen viel Schmutz auf", sagt der 40-Jährige. "Es kämpften viele Fahrzeuge miteinander. Dann konnte ich das Auto für Kurve zwei nicht abbremsen und bin mit Ralf zusammengestoßen. Das gehört zur DTM dazu."


Fotos: DTM auf dem Nürburgring, Sonntag


Obwohl er ohne Resultat aus der Eifel abreist, sieht Coulthard dennoch positive Aspekte. "Mein Tempo war an diesem Wochenende nicht so schlecht. In meinen eineinhalb Jahren DTM gab es Kurse, auf denen ich beim Tempo dabei war, aber auf anderen nicht. Es ist manchmal schwierig, die Gründe dafür zu verstehen. Diesmal war das Tempo gut, aber es war enttäuschend, nicht in der Führungsrunde zu sein und kein Resultat zu holen. Zumindest wissen wir, dass wir bei der Abstimmung nicht so weit weg waren."

Reifenprobleme bei Scheider

Vom Ergebnis her lief es für Scheider mit Platz vier besser. Sein Rückstand auf Sieger Mattias Ekström (Audi) betrug im Ziel 13 Sekunden. "Die ersten beiden Stints waren gigantisch. Wir haben auf die Spitze aufgeschlossen", sagt der zweifache DTM-Meister. "Allerdings war mein letzter Reifensatz unglaublich schlecht, was momentan noch nicht analysiert wurde."

Es handelte sich dabei um keinen neuen Reifensatz. "Das war ein gebrauchter Satz. Es entsprach von der Rundenanzahl her dem vom Start. Der hatte gut funktioniert. Der hinten raus hat gar nicht funktioniert. Der neue in der Mitte hat am Anfang logischerweise sehr gut funktioniert. Die beiden ersten Sätze waren konstant. Das hat uns jetzt ein bisschen zum Nachdenken gebracht, warum der Unterschied so groß war. Hinten raus sind wir so langsam gewesen, was echt schade war."

Timo Scheider

Timo Scheider hat einen Punkt auf Markenkollege Martin Tomczyk aufgeholt Zoom

Damit war der Zug nach vorne auch abgefahren. "Ich konnte nur noch das Auto auf der Strecke halten und keinen Dreher fabrizieren. Ich bin am Ende natürlich trotzdem noch froh, den vierten Platz nach Hause geschaukelt zu haben. Wenn das Rennen fünf oder zehn Runden länger gewesen wäre, hätte ich von hinten sicher noch Alarm bekommen", schätzt Scheider.

"Von acht auf vier ist ein gutes Resultat, aber ich will Rennen gewinnen. Dazu bin ich da. Das Qualifiying muss deutlich besser werden. Wir müssen meinen Fahrstil und das Auto besser zusammenbringen. Das ist uns mit dem Hankook-Reifen noch nicht gelungen, aber ich bin optimistisch, dass das noch passiert."

¿pbvin|1|3964||0|1pb¿Schließlich ging es zwischen Scheider und seinem Markengefährten Martin Tomczyk um den vierten Platz. Obwohl Tomczyk in der Meisterschaft besser platziert ist, musste er sich mit Position fünf abfinden. "Ich glaube, bei Martin und mir kann man sich verlassen, dass da nichts Blödes passiert. Wir haben beide soviel Erfahrung. Deswegen habe ich mir keine großen Gedanken gemacht", meint Scheider dazu. "Ich wollte natürlich trotzdem schnellstmöglich vorbei, weil ich zu dem Zeitpunkt deutlich besser war."

"Ich habe dann vor Kurve eins die Chance genutzt und konnte mich dann gleich gut absetzen. Hinten raus war es bei ihm besser als bei mir. Es ist schwierig, wenn man um die Meisterschaft fährt, dass man nichts verkehrt macht. Da muss man vorsichtig sein und für mich war in dem Moment klar, dass ich die Mehrpunkte haben will. Für mich ist immer noch das Ziel, nach vorne Punkte gutzumachen. Das habe ich geschafft. Ich habe auf Martin einen Punkt gutgemacht und auf Jamie Green ein paar. Das heißt der dritte Platz ist ein bisschen mehr gefestigt worden."

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