Besonderer Sieg: Paffett denkt noch nicht an den Titel
Sein erster DTM-Sieg in der britischen Heimat bringt Gary Paffett in der Saison 2012 auf Titelkurs: "Wir hatten einen sensationellen Jahresanfang"
(Motorsport-Total.com) - Nach zwei Siegen und einem zweiten Platz führt Gary Paffett die DTM-Gesamtwertung nach drei von zehn Rennen mit 25 Punkten Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Bruno Spengler an. Das bedeutet, dass der HWA-Mercedes-Pilot das nächste Rennen in Österreich theoretisch sogar auslassen könnte und trotzdem als Gesamtführender nach Deutschland zurückkehren würde.

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Gary Paffett hat einen perfekten Start in die DTM-Saison 2012 erwischt
"Wir hatten einen sensationellen Jahresanfang: zwei Siege und einen zweiten Platz. Das ist unglaublich", strahlt Paffett. "Es ist schwierig, so früh im Jahr an die Meisterschaft zu denken, aber wir hatten einen guten Start und wir werden weiterhin versuchen, viele Punkte zu sammeln. Dann sehen wir, wie es sich entwickelt. Aber wir gehen mit der gleichen Einstellung nach Österreich wie zu den ersten drei Rennen: Wir wollen unser Bestes geben, uns so weit vorne wie möglich qualifizieren und versuchen, ein weiteres Rennen zu gewinnen."
Kleine Patzer bringen nicht aus der Ruhe
Heute lieferte der Brite bei seinem Heimspiel in Brands Hatch eine souveräne Vorstellung ab. Obwohl der Start ebenso wenig perfekt war wie der zweite Boxenstopp, geriet Paffett eigentlich nie wirklich in Gefahr, den Sieg zu verlieren. "Bis zu einem gewissen Grad" sei es sogar eine Spazierfahrt gewesen, "aber ich konnte mich nie zurücklehnen, denn Bruno war immer da und hätte von jedem Fehler profitiert. Also musste ich die meiste Zeit ziemlich attackieren."
"Es war ein großartiger Start, bei dem ich gerade noch vor Bruno bleiben konnte. Da hatte ich Glück", gibt er zu. "Danach konnte ich vor den Boxenstopps einen kleinen Vorsprung herausfahren. Der erste Boxenstopp war großartig. Beim zweiten Boxenstopp haben wir ein paar Sekunden verloren, aber zum Glück hatten wir ein paar Sekunden Puffer und konnten in Führung bleiben. Nach dem zweiten Stopp waren es noch ungefähr eineinhalb Sekunden."
"Er fuhr richtig gute Zeiten und hielt den Druck aufrecht, bis er ein Problem mit dem Auto hatte und zurückfiel", erinnert sich Paffett. Plötzlich wuchs der Abstand auf fünf Sekunden an - und am Ende musste sich Spengler sogar nach hinten verteidigen, während der Führende seine Reifen schonen konnte: "Wir hatten es unter Kontrolle und waren schnell genug, um davonzuziehen, aber entspannend war es nicht. 97 Runden hier sind überhaupt nicht entspannend."
Probleme mit der Konzentration
"Das Schwierige ist, die Konzentration zu bewahren, denn du kannst dich nie erholen, musst die ganze Zeit im Rhythmus bleiben", fährt er fort. "Wenn dann die Überrundungen beginnen, verlierst du jedes Mal ein paar Zehntel, selbst wenn die Nachzügler brav Platz machen. Danach musst du jedes Mal in den Rhythmus zurückfinden. Ein paar Mal verpasste ich den Bremspunkt der zweiten Kurve. Es ist schwierig, das ganze Rennen hindurch konzentriert zu bleiben, aber das ist hier das Wichtigste."
Paffett gilt zwar nicht als emotionaler Typ, doch nach seinem insgesamt 19. DTM-Sieg, dem ersten in Großbritannien, war die Freude natürlich groß: "Ich habe auf dieser Strecke das Rennfahren gelernt, daher ist das etwas Besonderes. Ich freue mich über jeden Sieg, aber hier heute zu gewinnen, ist ein unglaubliches Gefühl", so der 31-Jährige, dem heute seine Freundin, seine Familie und zahlreiche Freunde vor Ort die Daumen drückten.

