• 11.08.2010 14:34

  • von Lennart Schmid

Aufrecht: "Gehen davon aus, dass wir drei Hersteller haben"

ITR-Boss Hans-Werner Aufrecht ist sich ziemlich sicher, dass BMW ab 2012 in der DTM fährt und kündigt Einsparungen an

(Motorsport-Total.com/SID) - Das neue DTM-Reglement nimmt langsam Form an. Ab 2012 soll die Tourenwagenserie mit einem neuen Regelwerk an den Start gehen, das sie vor allem für neue Hersteller attraktiver macht. Unter der Maßgabe, die Kosten zu senken und es den Teilnehmern gleichzeitig zu ermöglichen, die gleichen Autos auch in anderen Rennserien einsetzen zu können, möchte man vor allem BMW zu einem Einstieg in die DTM bewegen.

Titel-Bild zur News: Hans-Werner Aufrecht

Hans-Werner Aufrecht plant gemeinsam mit den Herstellern die Zukunft der DTM

Lange war unklar, wie dieser Spagat bewältigt werden könnte. Hans-Werner Aufrecht, Chef des DTM-Vermarkters ITR, bringt nun etwas Licht ins Dunkel. "Wir können heute sagen, dass das neue Reglement eine Kosteneinsparung von 50 Prozent bringen wird", so Aufrecht gegenüber 'auto motor und sport'. Dies werde durch eine höhere Anzahl an Gleichteilen (etwa 60 anstatt wie bisher fünf) und weniger Motoren pro Team (zwei statt drei) erreicht.#w1#

Trotzdem sei bei der Konzeption darauf geachtet worden, dass jeder Hersteller seine eigene Identität wahren kann. "Damit da, wo Mercedes draufsteht, auch Mercedes drin ist", so Aufrecht. Gleiches gelte auch für Audi - und BMW. Den Weiß-Blauen ist es nämlich besonders wichtig, mit dem eigenen DTM-Fahrzeug auch Kundensport in Nordamerika und Asien betreiben zu können.

"Wenn ein Hersteller ein Fahrzeug entwickelt, dann ist das doch eigentlich nahe liegend, dass man versucht, es in mehreren Serien einzusetzen", so Aufrecht. Deshalb sei es auch für ITR "lebenswichtig" gewesen, diese Möglichkeit von vornherein im Regelwerk zu verankern. Die Hoffnung auf eine baldige und vor allem endgültige Zusage von BMW ist demnach entsprechend groß.

BMW-Zusage nur eine Frage der Zeit?

"Wir gehen davon aus, dass wir drei Hersteller haben und vier Autos müssen sie mindestens einsetzen", so der ITR-Chef. Nach dieser Rechnung seien zwölf Neufahrzeuge garantiert, dazu kämen "20 alte Autos, die fahren können". Es sei aber klar, dass die neuen Rennwagen gegenüber den alten bevorzugt behandelt werden, damit der Anreiz für die Hersteller möglichst groß ist, so schnell wie möglich neue Autos zu entwickeln.

Damit hat BMW trotz der noch ausstehenden Zusage bereits begonnen. So sei die Planung des für die DTM vorgesehenen Motors bereits im vollen Gange, berichtet 'auto motor und sport'. Der erste Testlauf der Neukonstruktion sei noch für dieses Jahr geplant, bevor dann im Frühjahr 2011 mit dem neuen Auto auf der Strecke getestet werden könne. BMW Motorsportdirektor Mario Theissen bestätigt gegenüber dem 'SID': "Wir kümmern uns jetzt schon um Dinge, die einen entsprechend großen Vorlauf benötigen."