Auer über harten DTM-Einstieg: "Haben mich nach Strich und Faden veräppelt"

Als Lucas Auer zu Beginn der Saison 2015 in die DTM kam, dachte der Österreicher an den schnellen Erfolg - stattdessen wurde er "nach Strich und Faden veräppelt"

(Motorsport-Total.com) - Seit 2015 startet Lucas Auer in der DTM. Der Österreicher, der damals als Viertplatzierter aus der Formel-3-EM kam, glaubte an den schnellen Erfolg. "Die Jungs haben mich auf der Strecke aber nach Strich und Faden veräppelt", gibt Auer jetzt zu. "Für mich war das eine völlig neue Welt."

Titel-Bild zur News: Lucas Auer

Auer hatte 2015 in der DTM keinen einfach Start, mauserte sich aber zum Topfahrer Zoom

Aber wieso hat Auer die DTM unterschätzt? "Ich war immer etwas erfolgsverwöhnt und habe gedacht, in der DTM wird es schon ähnlich laufen. Ich geh da rein und hau die weg", gibt Auer zu, mit welcher Einstellung er damals in die Traditionsserie einstieg.

Stattdessen brauchte der Österreicher etwas Eingewöhnungszeit. Sein zweites DTM-Rennen in Hockenheim konnte er nicht einmal starten, weil er schon während der Aufwärmrunde von der Strecke rutschte, nachdem die kalten Bremsen blockierten.

"Musste lernen, wie man mit einem großen Team arbeitet"

"Ich musste erstmal lernen, wie man in so einem großen Team überhaupt arbeitet", erinnert sich der 29-Jährige. "Die ersten Rennen waren richtig taff, aber dann habe ich mich reingearbeitet. Am Nürburgring stand ich sogar auf der Poleposition, also hatte ich durchaus den Speed."

"Ich kann mich noch an meine erste Saison erinnern", schwelgt Auer in Erinnerungen. "Damals zählten unter anderem große Namen wie Mattias Ekström, Timo Scheider oder Gary Paffett zum Starterfeld." Nun gehört Auer selbst zu den bekannten Größen in der DTM. "Mittlerweile selbst so lange dabei zu sein, fühlt sich unglaublich an."

Welcher von Auers neun Siegen am speziellsten war

Und der Mercedes-Pilot weiß auch, was er der DTM zu verdanken hat. "Die DTM ist meine sportliche Heimat", so Auer. "Hier bin ich zum Profirennfahrer gereift." Mittlerweile hat der Neffe von Gerhard Berger insgesamt neun DTM-Siege auf seinem Konto, aber welcher war für ihn am speziellsten?

"Definitiv mein Debütsieg am Lausitzring in der Saison 2016, weil der für mich den Durchbruch bedeutete", erinnert sich Auer. "Das war ein magischer Moment. Ehrlich gesagt, lag damals ziemlich großer Druck auf meinen Schultern. Ich wusste einfach, dass es irgendwann endlich klappen muss mit meinem ersten DTM-Erfolg."

Lucas Auer

Lucas Auer wurde in der DTM rasch zum Siegfahrer, wie hier am Nürburgring 2016 Zoom

"Wenn du als junger Fahrer nicht performst, bist du früher oder später raus", sagt Auer. "Das war damals aus meiner Sicht extremer als heute, weil zu der Zeit unglaublich viele Talente von hinten nachgerückt sind." Doch der Österreicher hat es geschafft, sich in der DTM zu etablieren.