• 25.07.2007 15:10

Auch die Rivalen staunen über Häkkinen

Nach seinem Sieg ist der ehemalige Formel-1-Star plötzlich wieder im Titelrennen dabei und selbst die Konkurrenz staunt über den "topp-oder-flopp-Fahrer"

(Motorsport-Total.com/sid) - Im neuesten Mercedes-Werbespot thront Mika Häkkinen in der Sauna ganz lässig über den Formel-1-Stars Fernando Alonso und Lewis Hamilton. Jetzt will der zweimalige Formel-1-Weltmeister seine Gegner in der Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) auch auf der Rennstrecke ins Schwitzen bringen.

Titel-Bild zur News: Mika Häkkinen

Mika Häkkinen war nach seinem Sieg in Mugello total erleichtert

Nach seinem zweiten Saisonsieg in Mugello ist der Finne wieder im Titelrennen. "Wer Mika abschreibt, macht einen Fehler. Er hat alle Chancen auf den Gewinn der Meisterschaft", sagt Mercedes-Sportchef Norbert Haug vor dem siebten von zehn Saisonrennen am Sonntag in Zandvoort (Niederlande). Im DTM-Gesamtklassement belegt Häkkinen mit 20 Punkten den fünften Platz, sein Rückstand auf den führenden Audi-Piloten Mattias Ekström (Schweden) beträgt aber nur 12 Zähler.#w1#

Häkkinen selbst ist ein Stein vom Herzen gefallen, weil er die letzte Chance genutzt hat. "Der Sieg in Mugello kam für mich genau zum richtigen Zeitpunkt", sagt der 38-Jährige, der im dritten Jahr in der DTM endlich seinen ersten Titel holen will. Zandvoort könne wieder ein großartiges Wochenende werden. Häkkinen: "Denn mit der richtigen Einstellung können wir viel erreichen."

"Wenn alles passt, scheint Mika für seine Teamkollegen unschlagbar. Wenn das Auto nicht hundertprozentig stimmt, ist er nirgendwo." Mattias Ekström

In Sachen Titelgewinn gibt sich Häkkinen aber bescheiden. Im Motorsport könne alles passieren, sagte er nur. Dafür lobt er den Rivalen Ekström: "Wir haben ein exzellentes Verhältnis zueinander. Er ist ein Fahrer, vor dem ich großen Respekt habe, und ich denke, dass er auch den gleichen Respekt vor mir hat."

Mit seiner Einschätzung liegt Häkkinen jedenfalls nicht falsch, denn Ekström hält den Publikumsliebling derzeit für seinen härtesten Rivalen. Für ihn sei Häkkinen schon zu Saisonbeginn der Top-Favorit gewesen. Dann aber habe ihn die Unbeständigkeit des Mercedes-Stars überrascht. Ekström: "Wenn alles passt, scheint Mika für seine Teamkollegen unschlagbar. Wenn das Auto nicht hundertprozentig stimmt, ist er nirgendwo. Es gibt nur topp oder flopp."

"Die besten Skandinavier der DTM fahren bei Audi." Wolfgang Ullrich

Das Beispiel Häkkinen habe gezeigt, dass selbst ein zweimaliger Formel-1-Weltmeister in der DTM eine Eingewöhnungszeit brauche, sagt Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich. Inzwischen sei er innerhalb des Mercedes-Teams aber einer der schnellsten Fahrer und ein ernsthafter Konkurrent im Titelkampf. Mit einem breiten Grinsen fügt Ullrich hinzu: "Trotzdem bin ich fest davon überzeugt, dass die besten Skandinavier der DTM bei Audi fahren."

Bis zum Titel sei es für Häkkinen noch ein weiter Weg, sagt Ekström: "Wenn Mika Meister werden will, muss er in der zweiten Saisonhälfte konstantere Leistungen zeigen." Die schönsten und fairsten Zweikämpfe habe er bisher mit dem Finnen gehabt: "Ich kämpfe gerne gegen ihn, Mika macht keine krummen Dinger."

Mercedes-Sportchef Haug weiß, was er an Häkkinen hat. "Mika tut nicht nur Mercedes-Benz gut, er ist auch für die DTM Gold wert. Mehr Sympathie, Kompetenz und Erfolg besitzt keiner." Sportlich erwartet der Schwabe im wahrsten Sinne des Wortes eine schwere Aufgabe: "Wir haben 20 Kilogramm Gewichtshandicap, das ist umgerechnet fast eine halbe Sekunde pro Runde." Mit einem Gewicht von 1.080 Kilogramm ist die neue C-Klasse das schwerste Auto im Feld - die Folge von vier Siegen hintereinander.