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ADAC-Pläne für 2023: Findet die DTM am ADAC-Racing-Weekend statt?

Wie der ADAC nach der Übernahme der DTM mit zwei GT3-Serien plant und welcher Weg dafür sorgen könnte, dass auch das ADAC GT Masters 2023 nicht abgewertet wird

(Motorsport-Total.com) - Nach der Übernahme der DTM-Vermarktungsrechte von Gerhard Bergers Berger Motorsport GmbH am 2. Dezember liefen in den vergangenen Tagen beim ADAC die Bemühungen auf Hochtouren, um den Teams und der Öffentlichkeit endlich Klarheit für die Saison 2023 zu verschaffen. Doch das ist alles andere als einfach, weil zahlreiche Interessen berücksichtigt werden müssen.

Titel-Bild zur News: Motorsport-Festival

Es ist nicht einfach, DTM und ADAC GT Masters unter einen Hut zu bringen Zoom

Laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' aus gut informierten Kreisen dürfte der größte deutsche Automobilclub aber nun einen Plan haben, wie er die DTM und das ADAC GT Masters 2023 aufstellen möchte: Das Konzept, dass die DTM wie bisher mit einem Fahrer pro Fahrzeug und das ADAC GT Masters mit Fahrerwechseln über die Bühne geht, soll beibehalten werden.

Das ergibt Sinn, denn damit würde man nicht nur das Alleinstellungsmerkmal der Traditionsserie unter den zahlreichen GT3-Serien bewahren, sondern auch auf ihre DNA seit der Gründung im Jahr 1984 Rücksicht nehmen. Zudem haben die DTM-Teams ihre Planungen für die Saison 2023 und auch die Finanzierung auf dieses Konzept ausgelegt.

Ein Fahrer pro Auto und Performance-Stopps

Und auch die mediale Breitenwirkung der Serie ist teilweise auf dieses Konzept zurückzuführen. "Meine Empfehlung ist, das aktuelle Konzept, Format und Reglement beizubehalten, da es auch bei den Fans sehr gut ankommt. Das habe ich auch so platziert", stellte Ex-DTM-Boss Berger im ausführlichen Interview mit 'Motorsport-Total.com' zum DTM-Verkauf klar, was er dem ADAC für die Zukunft nahelegen würde.

Auch die Performance-Boxenstopps sollen weiterhin Teil der DTM bleiben, wodurch auch der Wettkampf unter den Teams an der Box weitergehen würde.

Aber werden die beiden GT3-Topserien Deutschlands 2023 an gemeinsamen Rennwochenenden ausgetragen? "Eine gemeinsame Existenz am gleichen Wochenende fände ich am coolsten", spricht sich HRT-Teamchef Ulrich Fritz dafür aus. "Das wäre einmal geballter Motorsport in unterschiedlichen Dimensionen."

Beide Serien an einem Wochenende als Herkulesaufgabe

Doch der Teufel liegt im Detail: Obwohl der ADAC bei der GT3-Neuordnung das Ziel verfolgt, "Synergien im wirtschaftlichen Bereich zu schaffen und den Weg zu mehr Nachhaltigkeit im Motorsport konsequent weiterzugehen", ist es nicht so einfach, beide Produkte ständig parallel auszutragen.

So spektakulär ein derartiger Plan für die Fans an der Rennstrecke wäre, so schwierig ist es aus TV-Sicht: Man würde sich gegenseitig Zuschauer wegnehmen, zudem müsste man bei den Zeiten Kompromisse finden. Auch unterschiedliche Sponsoren bei der Bandenwerbung machen es nicht einfacher. Zudem wäre es weder den Teams der einen noch der anderen Serie so einfach zumutbar, aus Platzgründen von der Box ständig auf ein Zelt auszuweichen.

Warum eine DTM am ADAC-Racing-Weekend Sinn ergibt

Daher dürfte man trotz großer Bemühungen hinter den Kulissen davon abgerückt sein, die beiden Serien schon 2023 ständig gemeinsam auszutragen. Stattdessen möchte man nun die DTM als Topserie auf der bisherigen Breitensport-Plattform ADAC-Racing-Weekend unterbringen, während das ADAC GT Masters sein bisheriges Rahmenprogramm beibehalten soll.

Damit wäre es gelungen, dass beide Events für die Fans attraktiv sind: Die DTM würde vor allem mit dem zugänglicheren Rennformat punkten, das ADAC GT Masters mit dem attraktiveren Rahmenprogramm.

Und damit würde man auch die Teams, die dem ADAC bis zuletzt mit dem Verbleib im ADAC GT Masters die Treue gehalten haben, nicht vergraulen, indem man die Serie zur B-Liga abwertet. Und man würde auch das eigene Produkt, in das man über ein Jahrzehnt lang investiert hat, nicht beschädigen.

Zwei gemeinsame Events und Norisring?

Die DTM würde demnach die insgesamt fünf Wochenenden des ADAC-Racing-Weekends nutzen, für das wie bei DTM und ADAC GT Masters für 2023 noch keine Termine präsentiert wurden. Zudem soll es zu zwei gemeinsamen Wochenenden von DTM und ADAC GT Masters kommen. Als Austragungsorte werden der Lausitzring, wo bereits 2016 und 2017 das gemeinsame Motorsport-Festival stattfand, und der Nürburgring gehandelt.

Und auch der DTM-Klassiker auf dem Norisring soll weiterhin im DTM-Kalender bleiben, allerdings als Einzel-Veranstaltung ohne ADAC GT Masters oder ADAC-Racing-Weekend. Es wäre naheliegend, dafür den ohnehin für die DTM freigehaltenen Termin am 8. und 9. Juli zu nutzen. Damit würde der DTM-Kalender - wie auch von der ITR geplant - insgesamt acht Wochenenden umfassen.

Die Antwort, wie der ADAC tatsächlich plant, sollte es übrigens bereits am Donnerstag zu Mittag geben, denn da findet eine Pressekonferenz mit ADAC-Sportpräsident Gerd Ennser und ADAC-Motorsportchef Thomas Voss in München statt, bei der die beiden über ihre Planungen für die Zukunft der DTM informieren wollen. Neben den Details zur Austragung soll dann auch endlich der Kalender enthüllt werden.

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