• 06.05.2008 16:18

  • von Stefanie Szlapka & Britta Weddige

Abt: "Diesmal gratuliere ich Mercedes"

'Motorsport-Total.com'-Experte Christian Abt über gestrauchelte Favoriten, Frühstarts, Bremsfallschirme und Aufholjagden

(Motorsport-Total.com) - Unverhofft kommt oft und so hat auch die DTM immer wieder Überraschungen bereit. Ein gutes Beispiel dafür war wieder einmal das Rennen in Mugello - denn mit einem Mercedes-Doppelsieg durch die Piloten Jamie Green und Paul di Resta hätte vor dem Rennen wohl nicht unbedingt jeder gerechnet. Da die Meisterschaftskandidaten beider Hersteller strauchelten, gewann das Rennen an Würze. "Es war wirklich ein aufregendes Rennen, weil mit Bruno Spengler von Mercedes und Timo Scheider von Audi, der momentan in Topform ist, schon in der ersten Runde zwei Favoriten ein Problem hatten", stimmt 'Motorsport-Total.com'-Experte Christian Abt zu.

Titel-Bild zur News: Christian Abt

Christian Abt zieht vor der Leistung von Mercedes in Mugello den Hut

Scheiders Frühstart sei "sicher nicht sein Fehler" gewesen, nahm Abt seinen früheren Markenkollegen in Schutz: "Man hat verdammt lang gewartet hat, bis man die Startampeln ausgemacht hat. Und da ist das Risiko sehr, sehr groß, dass die Kupplung reinfährt. Dann fährt das Auto automatisch los. Es kam nicht von ihm, sondern es kam mehr von der Kupplung, weil es so lang gedauert hat. Aber okay - letztlich sitzt er am Steuer." Auch für Spengler wäre sicher mehr drin gewesen, aber der Kanadier "musste sich aus dem hinteren Feld wieder durchkämpfen, damit er den Anschluss halten kann."#w1#

Abt: "Toller Job von Mercedes"

Mercedes habe diesmal einen "tollen Job" gemacht, fuhr Abt fort: "Sie haben gezeigt, dass sie wieder zurückfinden, wenn sie über die Distanz wieder besser werden. Denn über eine Runde waren sie immer schon schnell, nur über die Distanz hat es gefehlt. Sicherlich hat ihnen diesmal auch ein bisschen das Gewicht geholfen. Aber so einen Doppelsieg muss man trotzdem erst herausfahren und deshalb gratuliere ich diesmal Mercedes."

Audi dagegen erlebte in Mugello beinahe ein Déjà-Vu. Im vergangenen Jahr holten die Ingolstädter in der Toskana die Fünffach-Pole, aber Mercedes siegte mit Mika Häkkinen, der als 15. gestartet war. In diesem Jahr war man in der Qualifikation ebenfalls nicht nur auf der Pole Position, sondern mit drei Neuwagen in den Top 4 - und Mercedes holte den Doppelsieg.

Abt möchte den Auftritt von Audi aber nicht schlecht reden: "Es war eine gute Leistung von Audi, aber es war nicht die beste Leistung, zu der sie in der Lage sind", so der Allgäuer. Mit 2007 würde er das Rennen auch nicht vergleichen, "denn im vergangenen Jahr war es eine Pacecar-Phase, die das Rennen durcheinander gebracht hat. Was ich toll gefunden habe war, dass jeder Audi-Pilot, egal ob sie im Neu- oder im Jahreswagen saßen, um ihre Positionen gekämpft hat."

Wenn der Neuwagen hinter dem Jahreswagen hängt

Das haben auch die Jahreswagen-Piloten von Mercedes getan, wenn auch nicht immer so ganz nach dem Geschmack von Abt: "Susie Stoddart hat einen Jamie Green schon relativ schnell durchgelassen und einen Tom Kristensen länger aufgehalten. Das hat man im Fernsehen sehr deutlich gesehen. Das sollte eigentlich nicht immer sein. Aber letztlich hat es nicht viel ausgemacht, weil es nur zwei oder drei Kurven waren. Das war nicht siegentscheidend."

Während Kristensen dann doch noch einigermaßen schnell an Stoddart vorbei kam, bissen sich im hinteren Feld erst Mattias Ekström und dann bis zum Zieleinlauf Martin Tomczyk ihre Zähne an Mathias Lauda aus. "Lauda war diesmal der Bremsfallschirm im Starterfeld", kommentierte Abt. "Ich weiß nicht, ob das der richtige Weg ist und ob er sich den besten Namen macht, wenn er unter ferner liefen rumfährt und alle Leute nur blockt. Dann soll er lieber mal zur Seite fahren und sie vorbei lassen. Denn wenn ein 08er-Auto fast zwei Sekunden pro Runde schneller fahren kann, dann muss man als Jahreswagenpilot selbst mal erkennen, dass man lieber zur Seite geht."

Audi hätte mehr bieten können

Doch unabhängig davon sei sich "Audi ist sich diesmal schon ein bisschen selbst im Weg gestanden", so der Experte: "Mattias Ekström hat am Start nicht die Performance gezeigt, bei Tom hätte ich auch erwartet, dass er von der Rundenzeit her ein bisschen stärker fahren könnte. Wer wirklich stark gefahren ist, aber er war eben leider der Letzte, war Timo Scheider. Er hat unglaubliche Rundenzeiten hingelegt. Aber man muss es bei Audi jetzt eben so hinnehmen. Denn es ist nichts verloren. Die, die beim letzten Mal vorn waren, waren diesmal hinten, und die, die beim letzten Mal hinten waren, waren diesmal vorn. Damit sieht auch der Meisterschaftsstand momentan sehr ausgeglichen aus."

Ein Lichtblick aus Audi-Sicht sei in Mugello die Performance der Jahreswagen-Piloten gewesen, betonte Abt: "Sie waren saustark. Oliver Jarvis, Markus Winkelhock und Alexandre Prémat haben mit Platz fünf, sieben und acht einen super Job gemacht. An dem, was die Jungs da momentan umsetzen und wie sie miteinander fahren, sieht man, dass sie auch eng zusammen arbeiten. Nur Mike Rockenfeller hatte diesmal etwas Pech, weil er am Start in eine Kollision verwickelt war. Aber sie sind auf einem richtigen Weg."

Das Fazit: Was haben wir in Mugello im Hinblick auf die nächsten Rennen gelernt? "Ich glaube schon, dass Mercedes einen Riesenschritt nach vorn gemacht hat. Audi muss jetzt in den nächsten 14 Tagen zu Hause gut arbeiten", so Abt.

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