• 29.06.2009 13:40

  • von Stefanie Szlapka & Britta Weddige

08er-Audis: Leere Hände statt volles Punktekonto

Am Norisring hatten die Jahreswagen die große Chance auf Punkte, doch das 2008er-Audi-Lager ging leer aus, zum Teil auch völlig unverschuldet

(Motorsport-Total.com) - Der Norisring ist die Strecke, auf der sich alle Jahreswagenpiloten die größten Hoffnungen auf eine reichte Ausbeute machen. Denn hier können die Neuwagen ihre aerodynamischen Vorteile nicht ausspielen. Was mit einem 2008er-Modell am Dutzendteich möglich ist, bewies Mercedes-Pilot Jamie Green mit seinem Sieg. Entsprechend war die Enttäuschung im Jahreswagenlager von Audi. Ebenso wie die anderen Mercedes-Gebrauchtwagenfahrer gingen hier alle leer aus.

Titel-Bild zur News: Mike Rockenfeller

Mike Rockenfeller schrammte als Neunter knapp an den Punkten vorbei

Zweitbester Jahreswagenfahrer hinter Sieger Green war Audi-Pilot Mike Rockenfeller. Er schrammte als Neunter ganz knapp an den Punkten vorbei. "Wenn man sieht, dass Green gewonnen hat und ich Neunter war, ist das nicht gut, keine Frage", sagte Rockenfeller gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Bei ihm sei die Qualifikation bereits der Knackpunkt gewesen: "Da habe ich es in Q2 nicht auf den Punkte gebracht." Die Folge war Startplatz elf.#w1#

Und während das Rennen vorn an der Spitze an Dramatik nicht zu überbieten war, erlebte Rockenfeller "ein relativ normales Rennen, in dem für mich nicht viel passiert ist." Am Anfang habe er zwar Probleme gehabt, in den Rhythmus zu finden, doch nach dem ersten Stopp lief es. "Ich hatte dann am Ende sogar noch die Chance, einen Punkt zu holen, denn ich war ganz knapp hinter Tom Kristensen. Ich habe es leider nicht geschafft."

Markus Winkelhock

Markus Winkelhocks Auto war nach einer Nachtschicht des Teams wieder wie neu Zoom

Dennoch zieht Rockenfeller ein zufriedenes Fazit: "Die Stopps waren gut, die Strategie war gut. Und wenn man sieht, dass ich nach 80 Runden nur 9,7 Sekunden hinter der Spitze war und trotzdem nur auf Rang neun kam, erkennt man, wie eng es war. Da sieht man, was drin gewesen wäre, wenn ich weiter vorn gestanden wäre. Aber 'hätte, wenn, wäre' gibt es nicht. Ich fahre jetzt nach Zandvoort und bin total positiv gestimmt. Ich bin mit meiner Performance zufrieden, der neunte Platz ist eben undankbar."

Sein Rosberg-Teamkollege Markus Winkelhock wurde schon am Samstagvormittag aller Chancen auf ein gutes Ergebnis beraubt. Er wurde im Freien Training das Opfer des lockeren Kanaldeckels. Der fliegende Deckel hatte seinen A4 so beschädigt, dass der Schwabe nicht an der Qualifikation teilnehmen konnte und sein Team die ganze Nacht arbeitete, um ihm zumindest den Start im Rennen zu ermöglichen.

Vom letzten Startplatz aus hatte Winkelhock aber von vornherein keinerlei Aussichten, in die Punkteränge zu fahren. Entsprechend ging er die 80 Runden an. "Mein Start war mittelmäßig, aber ich bin kein Risiko eingegangen. In der ersten Ecke habe ich mich zurückgehalten, ich wollte nichts riskieren", fasste er sein Rennen zusammen. "Im Schöller-S hat sich Kostka in Jarvis gedreht und ich hatte Glück, dass ich noch zwischen den beiden durchkam."

"Es war eigentlich kein extrem spannendes Rennen für mich." Markus Winkelhock

Das Rennen selbst sei für ihn dann "eigentlich recht langweilig" gewesen, berichtete Winkelhock weiter. "Ich bin meine Runden runtergefahren und war nicht großartig in Zweikämpfe verwickelt. Ab der zehnten oder 15. Runde hatte ich allerdings Probleme mit der Bremse, deshalb musste ich ein bisschen aufpassen. Es war eigentlich kein extrem spannendes Rennen für mich."

Winkelhock kam schließlich als 13. ins Ziel. Doch immerhin konnte er überhaupt fahren. "Ich muss ein großes Lob an meine Jungs aussprechen. Sie haben echt einen guten Job gemacht und die ganze Nacht durchgearbeitet. Das Auto ist im Warmup und im Rennen ohne Probleme gelaufen", sagte er.

Die Rosberg-Piloten Rockenfeller und Winkelhock sahen am Norisring wenigstens die Zielflagge. Ihren Kollegen aus dem Phoenix-Team, Oliver Jarvis und Alexandre Prémat, blieb das verwehrt - unverschuldet. Für Pechvogel Jarvis war das Rennen schon in der ersten Runde beendet, als er von Kolles-Pilot Kostka getroffen wurde. Und für Prémat war in Runde 36 Schluss. "Paul Di Resta hat mich in die Mauer gedrückt, das war's dann", erklärte der Franzose.