• 17.01.2011 09:48

Ein Blick hinter die Kulissen der Rallye Dakar

Im VW Race Touareg sind 14 Lüfter zur Kühlung eingebaut, während im VW-Biwak täglich über 200 Liter Wasser getrunken wurden - Die Hintergründe zur Dakar

(Motorsport-Total.com) - Die Teilnehmer der Rallye Dakar meinten schon während des Marathons, dass die Ausgabe 2011 wahrscheinlich die härteste aller Zeiten war. Extreme Hitze, Regen, Wüstendünen, felsiges Gebiet, es mussten wieder zahlreiche Herausforderungen bewältigt werden. Im Ziel durfte schließlich Volkswagen-Pilot Nasser Al-Attiyah und sein Beifahrer Timo Gottschalk jubeln. (Komplettes Ergebnis in unserem Live-Ticker!) Damit es überhaupt soweit kommen konnte, gab es zahlreiche Details zu beachten. Wussten Sie zum Beispiel, dass..

Titel-Bild zur News: Giniel de Villiers; Dirk von Zitzewitz

Es wurde viel gearbeitet, um die Boliden für die Anstrengungen vorzubereiten

... im Volkswagen Race Touareg 3 insgesamt 14 Lüfter, davon 13 elektrisch und einer hydraulisch betrieben, eingesetzt werden? Sie sorgen für Luftstrom unter anderem für den Ladeluftkühler, den Wasserkühler, Fahrer und Beifahrer sowie Getriebe oder die Frontscheibe.

... die Fahrer und Beifahrer jeden Tag speziell auf sie abgestimmte Getränke angemischt bekommen? Die flüssigen Kraftspender enthalten Mineralstoffe, Elektrolyte und Spurenelemente . Für den Geschmack sind Aromen beigemischt. Bevorzugte Wahl der Volkswagen Piloten: Zitrus und Blutorange.

... das Volkswagen bei der Rallye Dakar sogar an den Service der Begleitfahrzeuge gedacht hat? Neben dem Werksteam selbst, das sich auch mit dem Multivan PanAmericana bewegt, setzt der Veranstalter A.S.O. (Amaury Sport Organisation) auf den Volkswagen Amarok als offizielles Fahrzeug. Insgesamt sind 66 Fahrzeuge der Wolfsburger Marke unterwegs. Für den Fall der Fälle fährt ein Truck mit Ersatzteilen und eine kleine Service-Crew von Biwak zu Biwak mit.

... die Rallye Dakar mit dem Halt in Copiapo dort gastierte, wo Mitte Oktober 2010 mit der Rettung von 33 verunglückten Bergleuten eine Sternstunde Chiles stattfand? Eine der während der geglückten Befreiung aus 700 Metern Tiefe eingesetzten Rettungskapseln bildete den Mittelpunkt des Dakar-Biwaks: die "Fenix 3".

... die neunte Etappe der Rallye Dakar für die Mechaniker der eigentliche Ruhetag war? Erstmals verblieben der Dakar-Tross dank der Wertungsprüfung mit Start und Ziel in Copiapo an Ort und Stelle. Vorteil: Kein Bewältigen einer Service-Route über hunderte Kilometer. Der sogenannte Ruhetag vor drei Tage zuvor in Arica stellte dagegen den bisher arbeitsreichsten Tag der Service-Crew dar.


Fotos: Rallye Dakar 2011


... Volkswagen zur Rallye Dakar 350 fertig auf Felgen montierte Reifen des Typs BFGoodrich "All Terrain" für die vier eingesetzten Race Touareg 3 mitführte?

... die sich der Tross der Rallye Dakar mit der Rückkehr nach Argentinien auf deutlich heißere Außentemperaturen einstellen musste? Auf der elften Etappe absolvierten Mark Miller/Ralph Pitchford und Carlos Sainz/Lucas Cruz die Reparatur der Aufhängung am Race Touareg 3 bei 54,9 Grad Celsius. Der im Luftfilterkasten des 310 PS starken Prototypen bei Schatten gemessene Wert gibt die tatsächlich vorherrschende Hitze aber nicht korrekt wieder. Denn Schatten gab es bei der erfolgreichen Reparatur, die Sainz/Cruz im Rennen um einen Podestplatz hielt, weit und breit nicht.

... die Service-Crew von Volkswagen bei der Dakar etwa 7.000 Kilometer abspulte, davon allein 588 zwischen San Juan und Cordoba?

... täglich allein während des Service im Volkswagen Biwak 450 Halbliter-Flaschen Getränke von den Mechanikern verbraucht werden? 250 Flaschen stilles Wasser sowie 200 Flaschen Softdrinks gleichen den Flüssigkeitshaushalt bei Temperaturen nah an der 40-Grad-Marke wieder aus. Nicht mitgerechnet sind dabei die Getränke, die auf der Fahrt von Biwak zu Biwak konsumiert werden.

... Volkswagen bei der Rallye Dakar vor Ort eine eigene Carbon-Werkstatt mit sich führte? Zur Ausbesserung von beschädigten Karosserie-Komponenten aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff - so die korrekte Bezeichnung - steht Mike Zentner täglich bereit. Ein Job mit Konjunktur: Die harten Etappen der 2011er-Dakar mit tiefen Löchern, steilen Dünenabfahrten und teils dicht an der Route stehender Vegetation forderten die Außenhaut der vier Race Touareg 3 häufig über die Belastungsgrenze hinaus.