Vorschau SS13: Triumphzug nach Buenos Aires
Mit einer langen, aber schnellen Etappe nach Buenos Aires geht die Dakar 2011 zu Ende - Al-Attiyah/Gottschalk vor erstem Gesamtsieg
(Motorsport-Total.com) - Mit einer insgesamt 826 Kilometer langen Prüfung geht die Rallye Dakar zu Ende. Die verbliebenen 57 Autos und 94 Motorräder legen die Strecke zum Zielort Buenos Aires zurück, wobei 181 Kilometer zur Prüfung zählen. Für Volkswagen wird es zum dritten Mal in Folge ein Triumphzug. Nasser Al-Attiyah und sein Beifahrer Timo Gottschalk sind auf dem Weg zu ihrem ersten Dakar-Sieg. Giniel De Villiers/Dirk von Zitzewitz und Carlos Sainz/Lucas Cruz komplettieren den Dreifacherfolg für die Wolfsburger.

© Volkswagen
Al-Attiyah/Gottschalk müssen ihren Race Touareg nur noch sicher ins Ziel fahren
Die Abschlussetappe führt wie 2009 von Cordoba nach Buenos Aires - allerdings mit neuer Streckenführung. 2011 standen während der gesamten Rallye insgesamt 70 Prozent unbekanntes Terrain auf der Agenda. Der Weg zwischen den beiden größten Metropolen Argentiniens erstreckt sich durch die nördlichen Ausläufer von "La Pampa" - dem geografischen und landwirtschaftlichen Herz des Landes. (Verfolgen Sie die 13. Etappe LIVE bei Motorsport-Total.com!)
Der Schluss-Sprint in das ersehnte Ziel in Buenos Aires führt ähnlich der Wertungsprüfungen einer Rallye-WM-Etappe über Schotterpisten. Die Bergregionen rund um Cordoba bieten die perfekte Kulisse für einen finalen Showdown. Im Januar 2010 lagen die Volkswagen Teamkollegen Sainz und Al-Attiyah im Ziel gerade 2:12 Minuten auseinander - der knappste Zieleinlauf der Geschichte.
Von der Champagnerdusche ist Stephane Peterhansel in diesem Jahr weit entfernt. Zu viele Reifenschäden plagten den X-raid-BMW. Rein vom Speed her hätte der Franzose Volkswagen herausfordern können, aber mit diesen Problemen war der Zug abgefahren. "Jetzt geht es endlich vorbei. Wenn man vorne mitfährt, dann ist man immer bestens motiviert. Aber sonst..."
"Mit Platz vier machen wir vielleicht einige Leute glücklich, aber ich kann nicht behaupten, dass Platz vier mein ursprüngliches Ziel war. Ich mache jetzt meinen Job, werde für das Team, die Partner und alle Mechaniker nun Platz vier nach Hause fahren."
Gottschalk vor größtem Triumph
Bester Laune ist hingegen Gottschalk, der vor seinem ganz großen Triumph steht. 48 Minuten haben er und Al-Attiyah Vorsprung. "Noch hält sich meine Aufregung in Grenzen. Aber ich merke, dass in mir drin so langsam Emotionen hochkommen. Das wird aber erst richtig zutage kommen, wenn wir die letzte Prüfung geschafft haben."
Der zweite Platz ist für de Villiers ein gutes Ergebnis, nachdem es lange nach einem Duell Sainz gegen Al-Attiyah ausgesehen hat. Auch für den Südafrikaner gilt es, den Race Touareg sicher ins Ziel zu bringen. "Es sind noch 190 Kilometer, die schnell sind, aber man muss sie immer noch bewältigen. Ich glaube, Nasser kann es entspannt angehen."
"Es war keine schlechte Rallye für uns. Dirk und ich wollten ein gutes Resultat holen. Natürlich hätten wir gerne gewonnen, aber Platz zwei ist nicht zu schlecht. Zumindest sind wir auf dem Podium, das ist gut. Zu Beginn habe ich nicht so hart attackiert wie die andern Jungs, denn ich habe gefühlt, dass ich das nicht musste. Es hat schließlich fast geklappt. Die Dakar ist so lange und viel kann passieren."
"Es war härter als in den vergangenen Jahren. Jeder Tag bestand praktisch aus zwei Tagen. Wir sind immer um fünf, sechs Uhr in der Früh aufgestanden und immer erst nach 18:00 Uhr am Abend angekommen. Man sitzt also zwölf Stunden im Auto. Es war wirklich hart und sehr lang. Ich bin froh, dass es die letzte Etappe ist."
Coma auf dem Weg zum dritten Sieg
Sein Co-Pilot von Zitzewitz beschreibt die letzten Herausforderungen, bevor es ans Feiern geht. "Erfahrungsgemäß geht es nur noch auf ziemlich schnellen Geraden dahin. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei knapp 140 km/h. Das ist ein Heimlauf nach Buenos Aires. Da sollte eigentlich nix mehr passieren. Wenn niemand mehr Pech hat, dann fahren wir unsere Positionen gepflegt nach Hause."
Bei den Motorrädern ist ebenfalls praktisch alles entschieden. KTM-Pilot Marc Coma führt 16 Minuten vor seinem Dauerrivalen Cyril Despres. Der Franzose hatte in den letzten Tagen attackiert, aber den Rückstand nicht entscheidend verkürzen können. Wenn Coma nichts mehr passiert, dann kann er seinen dritten Gesamtsieg feiern.
Die Etappe von Cordoba nach Buenos Aires im Detail:
Verbindung: 645 Kilometer
Prüfung: 181 Kilometer
Gesamt: 826 Kilometer
Service-Route: 733 Kilometer

