• 29.12.2011 14:29

Dakar 2012: Quandts X-raid-Team der neue Platzhirsch

X-raid gilt mit Stephane Peterhansel als Topfavorit auf den Gesamtsieg bei der Rallye Dakar 2012 - Respekt vor Titelverteidiger Nasser Al-Attiyah

(Motorsport-Total.com/SID) - Nach dem Ausstieg von VW ist das X-raid-Team von Sven Quandt bei der Dakar vom Jäger zum Gejagten geworden. Davon lassen sich die Hessen aber nicht beeindrucken, sie peilen ihren ersten Sieg an. Für X-raid-Star und Rekordgewinner Stephane Peterhansel könnte es Triumph Nummer zehn werden.

Titel-Bild zur News: Stephane Peterhansel

Stephane Peterhansel und X-raid zählen zu den Favoriten 2012

Dominator VW hat der Dakar den Rücken gekehrt, doch auch der neue Platzhirsch kommt aus Deutschland. Das X-raid-Team von Sven Quandt aus dem hessischen Trebur will mit Dakar-Rekordsieger Stéphane Peterhansel in die Fußstapfen der zuletzt dreimal siegreichen Wolfsburger treten, muss sich an den Rollenwechsel vom Jäger zum Gejagten aber erst noch gewöhnen.

"Wir wollen gewinnen", sagt Teamchef Sven Quandt selbstbewusst vor dem Start der Wüstenrallye am Neujahrstag im argentinischen Mar del Plata, von wo der Rallye-Tross über 8377 Kilometer quer durch Südamerika erstmals in die peruanische Hauptstadt Lima zieht. "Alle sagen, wir sind die Favoriten", sagt Quandt. "Hoffentlich sind wir das auch."

Zwar ist Quandt von der Stärke seiner überarbeiteten MINI-Flotte überzeugt, ein bisschen Sorgen macht ihm aber eine Änderung im technischen Reglement, durch das Konkurrenten mit Benzin-Motoren einen Vorteil haben. "Dadurch sind die Benziner wohl 12 bis 16 km/h schneller als wir", sagt der X-raid-Chef, dessen Autos mit Dieselmotoren fahren.

Respekt vor Al-Attiyah und de Villiers

Respekt hat der 55-Jährige darüber hinaus vor der Menge der Jäger, allen voran Titelverteidiger Nasser Al-Attiyah und Giniel de Villiers mit seinem deutschen Beifahrer Dirk von Zitzewitz, Siegerpaarung von 2009. "Je mehr Teams vorne dabei sind, desto schwieriger wird es. Alle werden uns jagen, das wird harte Arbeit", sagt Quandt, der als Teamchef des einstigen Mitsubishi-Werksteams schon zwei Dakar-Siege des insgesamt neunmal siegreichen Franzosen Peterhansel (sechsmal Motorrad, dreimal Auto) miterlebt hat - ein Erfolg, auf den er mit seinem eigenen X-raid-Team noch wartet.

"Nur gegen einen Gegner kämpfen zu müssen, war einfacher, auch wenn der VW hieß", sagt Quandt, der neben einigen früheren Mitsubishi-Werksautos vor allem die ehemaligen VW-Stars Al-Attiyah und de Villiers/von Zitzewitz auf der Rechnung hat. "Schnietz" folgte seinem Freund de Villiers zu einem Team aus dessen Heimat Südafrika. "Es ist professioneller, als ich erwartet hatte", sagt von Zitzewitz über den von Toyota Südafrika unterstützten Rennstall: "Die Aufbruchstimmung und der absolute Wille, etwas Überraschendes zu leisten, sind geradezu greifbar."

Ziel erstmals in Peru

Mit einem 300 PS starken Toyota Hilux und ihrer Erfahrung sind de Villiers/von Zitzewitz ebenso für Achtungserfolge gut wie Al-Attiyah, der sich wenige Wochen für Beginn der Rallye noch einen Hummer H3 im Team von NASCAR-Star Robby Gordan gesichert hat. "Nasser ist hochgradig gefährlich", sagt Quandt anerkennend über den Sieger von 2011, der früher auch schon für X-raid gefahren ist.

Neben Argentinien und Chile, wo die Dakar schon seit 2009 unterwegs ist, steht diesmal auch Peru auf dem Streckenplan, als insgesamt 27. Land in der Dakar-Geschichte. Dort warten in den letzten Tagen der Rallye vor allem ausgedehnte und sehr anspruchsvolle Dünenfelder auf die Piloten. Insgesamt sind 465 Starter eingeschrieben, 218 Motorräder, 171 Autos und 76 LKW. Für die Autos stehen in den 14 Etappen 4161 Wertungskilometer auf dem Programm.