Carlos Sainz auch mit 60 Jahren top motiviert: "Es ist diese Leidenschaft"
Im Kreis der Sieganwärter der Rallye Dakar ist Carlos Sainz der älteste Fahrer - Warum er auch mit 60 noch motiviert ist und wie sehr seine Erfahrung hilft
(Motorsport-Total.com) - Carlos Sainz zählt zu den großen Legenden des Rallye-Sports. 1990 und 1992 wurde der Spanier mit Toyota Rallye-Weltmeister. Seine letzten WRC-Events bestritt Sainz im Sommer 2005. Er hat insgesamt 26 Siege gefeiert.

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Carlos Sainz ist von den Topfavoriten der älteste Fahrer Zoom
Seit 2006 gibt Sainz auch bei der Rallye Dakar Gas. 2010 holte er mit Volkswagen seinen ersten Gesamtsieg. 2018 folgte mit Peugeot ein weiterer Triumph und 2020 gewann er mit dem Mini-Buggy von X-raid. 41 Etappensiege hat Sainz errungen.
Auch 2023 zählt er in Saudi-Arabien mit Audi zu den Sieganwärtern. Mit 60 Jahren ist Sainz im Kreis der Favoriten der älteste Fahrer. Stephane Peterhansel ist 57 Jahre alt, Nasser Al-Attiyah 51 und Sebastien Loeb 48.
"Es ist wahrscheinlich die Leidenschaft", antwortet Sainz auf die Frage der spanischen Edition von 'motorsport.com', warum er immer noch weitermacht. "Man muss bedenken, dass das was ich tue, seit meiner Kindheit meine Leidenschaft ist."
"Das wollte ich mehr als alles andere machen. Diese Leidenschaft ist so stark, dass sie über die Jahre immer noch vorhanden ist. Ich habe versucht, mich neu zu erfinden, um weiterzufahren. In diesem Fall ist es ein Rennen wie die Dakar und eine wichtige Marke wie Audi."
"Ich bin stolz, dass ich bei so einem komplizierten, schwierigen und innovativen Projekt mitwirken kann. Wir versuchen die Dakar mit einem Hybridauto zu gewinnen. Es ist ein Projekt wie dieses, warum ich so lange dabei bin."

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Carlos Sainz wurde 1990 und 1992 Rallye-Weltmeister Zoom
Sainz hat die Rallye Dakar noch in Afrika kennengelernt. Er hat die Jahre in Südamerika mitgemacht und den Wechsel nach Saudi-Arabien. Wie viel Erfahrung konnte er aus der Rallye-Weltmeisterschaft für diese Herausforderungen mitnehmen?
"Nicht viel", winkt er ab. "Manchmal fährt man im Dreck, aber Dünen existieren in der WRC nicht. Man fährt zweimal eine Prüfung ab. Sie sind kürzer, wie ein Sprint. Man hat seinen Aufschrieb. Man weiß, was einen erwarten wird."
"Hier fährt man blind, man fährt auf Sicht. Man weiß gar nichts. Manchmal erlebt man dadurch Überraschungen", vergleicht Sainz. "Man muss bedenken, dass man dieses Terrain nie zuvor gefahren ist. Man fährt auf Sicht."
"Manchmal täuschen dich deine Augen. Man glaubt, da ist kein Schlagloch, aber dann ist dort ein großes. Manchmal denkt man, die Kurve geht in diese Richtung, aber sie geht in eine andere. Manchmal gibt es hinter einer Kurve Überraschungen. Das kann es gefährlich machen."

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Sainz steuert einen von drei Audi-Hybridfahrzeugen in Saudi-Arabien Zoom
Seit Sommer 2009 arbeitet Sainz mit Beifahrer Lucas Cruz zusammen. Die beiden Spanier verstehen sich im Cockpit blind. Diese langjährige Erfahrung hilft, um in schwierigen Situationen kühlen Kopf zu bewahren.
"Man hat im Kopf einen Grundriss, was man wie tun möchte", beschreibt Sainz. "So versuche ich das. Ich versuche das Rennen zu visualisieren und Grundsätze zu lernen, die mir in schwierigen Situationen helfen."
"Ich versuche, dass ich dieses Einfühlungsvermögen bezüglich dieser drei, vier Parameter, die mir geholfen haben zu gewinnen, nicht zu verlieren." Wie lange Sainz noch eine Marathonveranstaltung wie die Dakar bestreiten wird, ist offen.
"Nach den Regeln des Lebens ist es klar, dass ich früher oder später den Rennsport auf diesem professionellen Level mit einer Marke beenden werde. Aber ich denke, der Fahrer Carlos Sainz wird weiterhin bei anderen Events fahren." In diesem Jahr bestritt er zum Beispiel wieder die Extreme E, wo die Rennen deutlich kürzer sind.


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