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Keine Infos mehr über Gegner: Dakar ändert eine Regel für die Spitzenautos
Für die Topfahrer der Automobilklasse wird die vorgeschriebene Pause bei Tankstopps gestrichen - Somit soll Änderung der Strategie unterbunden werden
(Motorsport-Total.com) - In der Automobilklasse gibt es bei der Rallye Dakar 2023 eine auf den ersten Blick kleine Änderung im Reglement, die aber große Auswirkungen haben könnte. Es wird während der gewerteten Speziale keine vorgeschriebene Erholungspause mehr geben.

© Red Bull Contentpool
Beim Tankstopp wird es keine vorgeschriebene Ruhepause geben Zoom
Bei der vergangenen Ausgabe ist in Saudi-Arabien ein Experiment ausprobiert worden. Beim Tankstopp gab es für alle Autos eine Pause von 20 Minuten. In Bezug auf die körperliche Erholung hatte sie aber nur einen minimalen positiven Effekt.
Aber die Pause wurde dafür genutzt, um die Strategie anzupassen. Zum Beispiel konnten die Spitzenfahrer in der Pause Informationen über die direkten Gegner einholen. Anschließend stellten sie sich darauf ein, mit welchem Tempo sie die restliche Speziale absolvieren wollten.
Das soll nun unterbunden werden. Deswegen werden die Autos in den Topklassen T1 und T2 die Zone beim Tankstopp mit einer kurzen, technischen Neutralisierung durchqueren. Die Klassen T3 und T4 dürfen weiterhin beim Nachtanken eine Pause von 20 Minuten einlegen.
Für die Topfahrer bedeutet diese kleine Änderung, dass sie oft nicht mehr wissen werden, wo sie sich im Vergleich zu ihren direkten Konkurrenten im Rennen befinden. Ob sie Zeit verloren oder gutgemacht haben.

© Red Bull Contentpool
Sebastien Loeb befürchtet eine große Änderung für den Rennverlauf Zoom
"Das kann einen großen Unterschied am Ende einer Etappe ausmachen", glaubt Sebastien Loeb im Interview mit 'DirtFish.com'. "Wenn man bei der Hälfte einen falschen Rhythmus hatte, konnte man das verstehen und den Speed für die zweite Hälfte korrigieren."
"Jetzt werden wir keinerlei Informationen haben, außer wenn man von einem Auto eingeholt wird oder selbst jemanden einholt. Das könnte dazu führen, dass man gegen Ende von Etappen Unfälle sieht", befürchtet Loeb, der noch seinen ersten Dakar-Sieg jagt.
Der Rallye-Rekordweltmeister beschreibt: "Man kann bei der Dakar Fehler machen. Man weiß, dass man Zeit verloren hat. Aber man weiß nicht mehr, ob die anderen Jungs größere oder kleinere Fehler als man selbst gemacht hat."
"Ein Fehler zu Beginn kann dich für 400 Kilometer stressen. Man kann aber auch überrascht werden, dass die anderen Fahrer zehn Minuten verloren haben. Man wird viele Fragezeichen im Kopf haben. Am besten wird sein, wenn man seine Fehler ausblendet."
Dakar-Veranstalter A.S.O. will den Fokus auf die Navigation legen. Die digitalen Roadbooks werden erst kurz vor dem Start der Etappe ausgegeben. Somit können sich Fahrer und Beifahrer nicht stundenlang auf die zu erwartenden Schwierigkeiten vorbereiten. Die Höchstgeschwindigkeit ist per Reglement auf 170 km/h begrenzt.


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