• 04.01.2010 13:38

  • von Nasser Al-Attiyah

Al-Attiyah-Kolumne: Gelungener Auftakt

Volkswagen-Pilot Nasser Al-Attiyah berichtet in seiner Kolumne über seine Strategie und den Verlauf der ersten beiden Prüfungen der Dakar 2010

(Motorsport-Total.com) - Liebe Leser von 'Motorsport-Total.com', nun ist die Rallye Dakar 2010 also endlich auch richtig losgegangen. Schon die erste Etappe lief gut. Doch am Anfang der Rallye wollen wir nicht gleich zu viel pushen. Denn wenn man schon am ersten Tag Vollgas gibt, kann es schnell stressig werden. Man will wieder eine Etappe gewinnen. Ich habe mir eine andere Strategie vorgenommen: Ich will jeden Tag in die Top 5 fahren, mit einer guten Pace und guten Zeiten. Und nur, wenn ich mich an einem Tag richtig gut fühle, pushe ich.

Titel-Bild zur News: Nasser Al-Attiyah

Nasser Al-Attiyah ist mit der nötigen Umsicht in die Rallye Dakar gestartet

Der letzte Teil der ersten Prüfung und die zweite Prüfung waren wirklich wie in der WRC, das war fantastisch. Für die zweite Etappe habe ich meine Aufhängung etwas weicher eingestellt, weil mir das auf solchen Pisten mehr liegt. Doch jetzt geht es in die offene Wüste und da werden wir wieder mit normalem Setup fahren.#w1#

Die zweite Etappe lief für mich sehr gut, denn ich habe den Tagessieg und damit die Gesamtführung geholt. Aber es war nicht einfach. Am Anfang war die Prüfung sehr eng, es hat viel geregnet, deshalb war es sehr rutschig. Aber ich konnte vom Start weg eine gute Pace fahren. Ich hatte zwar zunächst das Gefühl, dass ich etwas Zeit verliere, aber als es dann trocken wurde, konnte ich richtig pushen.

Nasser Al-Attiyah

Auf den WRC-ähnlichen Prüfungen fühlte sich Nasser Al-Attiyah richtig wohl Zoom

Ich hatte zunächst Stéphane Peterhansel eingeholt. Nach etwa 200 Kilometern konnte ich an ihm vorbeigehen, bis dahin bin ich sehr lange hinter ihm hergefahren. Denn mit dem vielen Regen war es nicht einfach, Gas zu geben. Aber dann wurde es technischer und da konnte ich viel Zeit gut machen.

Nachdem ich an Stéphane vorbei war, dachte ich, dass das nun das Tempo ist, das ich gehen sollte. Dann aber habe ich den Staub von Carlos Sainz gesehen - und da habe ich ein bisschen mehr Gas gegeben. Ich habe mich gut gefühlt und auch mein Co-Pilot Timo Gottschalk hat einen richtig guten Job gemacht. Ich bin mit der zweiten Etappe sehr zufrieden. Wir haben keinen Fehler gemacht und konnten eine gute Pace fahren.

Jetzt geht es in die Wüste und wir müssen eine gute Strategie finden. Die nächste Prüfung ist kürzer, aber sehr, sehr schwierig. Denn wir müssen über viele Dünen fahren. Wir werden sehen, wie es läuft - wir gehen einen Tag nach dem anderen an.

Bis zum nächsten Mal,
Ihr
Nasser Al-Attiyah