• 03.01.2010 21:51

  • von Britta Weddige

Al-Attiyah: "Es lief einfach großartig"

Tagessieger Nasser Al-Attiyah trotzte den Bedingungen, Guerlain Chicherit mit Aufholjagd, Nani Roma mit Doppelüberschlag in die Schlucht

(Motorsport-Total.com) - Volkswagen-Pilot Nasser Al-Attiyah hatte zwar nach der ersten Etappe der Rallye Dakar 2010 angekündigt, dass er seine Taktik ändert und weniger auf Risiko fährt. Doch das hinderte ihn nicht daran, sich und Co-Pilot Timo Gottschalk auf der zweiten Etappe von Cordoba nach La Rijoa den Tagessieg und die Gesamtführung zu holen.

Titel-Bild zur News: Nasser Al-Attiyah

Nasser Al-Attiyah ist mit dem Verlauf der zweiten Etappe mehr als zufrieden

Am Ende der 355 Kilometer langen Wertungsprüfung hatte Al-Attiyah 1:08 Minuten Vorsprung auf Guerlain Chicherit im BMW von X-raid. In der Gesamtwertung führt er nun mit 1:19 Minuten Vorsprung auf seinen VW-Kollegen Carlos Sainz. "Nach etwa 150 Kilometern sind wir auf Stéphane Peterhansel aufgelaufen. Wir sind eine Weile lang mit verhaltenem Tempo gefahren, dann wurde die Strecke technisch. Dort haben wir attackiert, bis wir im Staub von Carlos Sainz gelandet sind", berichtet Al-Attiyah. "Von da an haben wir einen guten Rhythmus beibehalten, um sicher eine gute Zeit zu holen."#w1#

"Alles ist großartig gelaufen", freut sich Al-Attiyah. "Es wäre sehr schwer, mit der heutigen Prüfung nicht zufrieden zu sein. Die Bedingungen waren recht schwierig. Es gab Regen, Nebel, ein bisschen von allem. Aber es war eine gute Erfahrung, denn wir haben überhaupt keinen Fehler gemacht. Auch deshalb bin ich mit unserer heutigen Pace wirklich zufrieden."

"Die Bedingungen waren recht schwierig. Es gab Regen, Nebel, ein bisschen von allem." Nasser Al-Attiyah

Chicherit und Navigatorin Tina Thörner hatten die Prüfung zwischenzeitlich angeführt. Dann aber konnte Al-Attiyah vorbeiziehen und der Franzose lieferte sich mit Volkswagen-Pilot Mauricio Neves ein Duell um den zweiten Platz, das Chicherit für sich entschied. Nachdem Chicherit auf der gestrigen ersten Etappe mit Elektrikproblemen zu kämpfen hatte, startete er heute eine Aufholjagd.

"Nach dem, was gestern passiert ist, mussten wir heute wieder Boden gut machen oder wir wären zu weit zurückgefallen. Es wäre kompliziert geworden", erklärt Chicherit. "Ich bin als 21. losgefahren und habe etwa zehn Autos überholt. Am Anfang war es okay, denn es war nass und so konnte ich dicht auffahren. Aber dann wurde es staubig und ich musste mehr riskieren, um näher an meine Vorderleute heranzukommen. Ich habe eine kleine Kurve verpasst und meine Einspritzung hat sich immer abgeschaltet. Aber der heutige Tag war nicht schlecht. Warten wir morgen ab."

¿pbvin|8|2262||0|1pb¿Sein X-raid-Teamkollege Nani Roma erlebte ebenfalls einen turbulenten Tag. Der Spanier war nach seinem Tagessieg gestern als Gesamtführender in die zweite Etappe gestartet. Er gab jedoch zu beherzt Gas - und lernte die Tücken der Dakar kennen. "Ich hatte Probleme, weil sich der Grip dauernd geändert hat. Am Anfang der Prüfung habe ich mich verschätzt und in einer Kurve geriet das Auto ins Rutschen", berichtet Roma.

"Ich bin froh, in einem Stück hier zu sein." Nani Roma

"Ich habe versucht, das Auto abzufangen, aber ich habe mich zweimal überschlagen", schildert der Spanier weiter. "Ich bin auf den Rädern in einer kleinen Schlucht stehengeblieben. Ich bin dort herausgekommen und bin froh, in einem Stück hier zu sein. Dann hatte ich Probleme mit der Motortemperatur, aber das Wichtigste ist, dass ich angekommen bin. Morgen ist ein neuer Tag."

Roma verlor durch seinen Überschlag in die Schlucht rund 15 Minuten und liegt nun auf Platz acht der Gesamtwertung, mit 11:44 Minuten Rückstand auf den Gesamtführenden Al-Attiyah.