• 09.11.2007 17:30

  • von Robert Doornbos

Doornbos: Die entscheidende Phase beginnt

Robert Doornbos erzählt in seiner neuen Kolumne auf 'Motorsport-Total.com', wie er die Wochen vor dem Saisonfinale in Mexiko verbracht hat

(Motorsport-Total.com) - Liebe Motorsport-Total.com-Leser,

Titel-Bild zur News: Robert Doornbos

seit dem Australien-Rennen hatte ich keine ruhige Minute und war ganz schön beschäftigt. Ich war in Holland und hatte dort ein paar PR-Tage für Red Bull und andere meiner Sponsoren. Einer davon ist "Pro Patria", eine holländische Firma, die schon seit vielen Jahren mein Partner ist, und praktisch alles druckt, was wir für meinen Fanklub brauchen, auch Briefe und Bilder. Es ist ein Familienunternehmen und es sind alles sehr nette Leute, deswegen ist ein Event mit ihnen nicht wirklich harte Arbeit zu nennen.

Wir gehen einmal im Jahr mit ihren besten Kunden zum Gokartfahren und tragen ein Langstreckenrennen aus. Die letzten Male habe ich es immer leicht gewonnen, deswegen haben sie diesmal beschlossen, mir zwei schwergewichtige Holländer als Teamkollege zu geben, die vor allem auf den Geraden Probleme hatten, auf Speed zu kommen. Deswegen hatten wir leider keine Chance zu gewinnen, aber es war ein großartiger Tag mit jeder Menge Spaß, und das war das Wichtigste.#w1#

Am nächsten Tag hatte ich mein jährliches Fanklubtreffen, ein Tag, den meine Schwester Madleon und Jeroen, der für mich in Holland arbeitet, organisiert hatten.

Es ich mir wichtig, dass wir diese exklusiven Tage mit den Fans haben und ich nehme mir immer gerne Zeit dafür, denn die Unterstützung meiner Fans bedeutet mir sehr viel, vor allem wenn ich das ganze Jahr über in der Weltgeschichte Rennen fahre. Diesmal hatten wir beschlossen, etwas besonders zu unternehmen und Gokartfahren zu gehen. Aber nicht auf einer normalen Bahn oder Rennstrecke! Wir gingen in ein Shopping Center und sind dort ein paar Mini-Rennen gegen meine holländischen Tourenwagenkollegen gefahren.

Die letzte lange Reise des Jahres

Es gab ein paar ganz schön enge Kämpfe, und der Boden war so rutschig, dass es sich anfühlte, als würden wir ein Eisrennen fahren! Natürlich war das entscheidendste Rennen das zwischen mir und meinem Schwager Patrick Huisman - ein sehr enges Familienduell, das ich mit vollem Einsatz am Ende für mich entscheiden konnte.

Dann war es wieder an der Zeit für mich, nach Hause nach Monaco zu fliegen und meine Sachen für meine nächste und letzte lange Reise in diesem Jahr zu packen: zum Saisonfinale in Mexiko! Es ist das letzte Rennen der Saison und der Kampf um den Vizetitel zwischen Justin Wilson und mir ist in der heißen und entscheidenden Phase!

Freunde von mir, die in Mexiko leben, hatten mich zusammen mit meinem Trainer Nick vor dem Rennen zu sich nach Hause eingeladen, deswegen sind wir schon eine Woche vorher hierher geflogen, das war großartig. Nicht nur, weil es einfach Spaß gemacht hat, sondern auch, weil der Höhen- und auch der Zeitunterschied einem ganz schön zu schaffen machen und wir so Zeit hatten, uns umzugewöhnen. Und wir hatten die Gelegenheit, uns die einzigartige Landschaft rund um die geschäftige Riesenstadt Mexiko City anzuschauen.

Robert Doornbos als Gaúcho?

Die Mexikaner sind unheimlich freundlich und extrem gastfreundlich, und es ist toll, weil wir bei ihnen zu Hause wohnen und nicht im Hotel. Das Leben ist hier ganz anders. Sicherheit wird groß geschrieben, weil es doch ganz schön gefährlich ist. Die Familie hat Bodyguards, die uns ins Fitnesscenter begleiten oder die Kinder mit schusssicheren Autos in die Schule fahren. Nick und ich könnten uns fast daran gewöhnen, wie Stars zu leben.

Ach ja, und wir haben einen Ausflug zu Pferde gemacht. Wie man sehen kann, fühle ich mich dabei ganz wohl, ich denke mir fehlen nur noch der Mexikanerhut, ein Schnurrbart und ein Bier zum perfekten Gaúcho. Die Umgebung ist wirklich schön und auf einer Höhe von über 2.000 Meter bestens für intensives Lauftraining in den Bergen geeignet. Natürlich zu Fuß, nicht auf dem Pferd.

Heute bin ich an der Rennstrecke angekommen und habe schon die erste Pressekonferenz hinter mir. Wie immer auch heute auf dem Tagesprogramm: der Streckenrundgang mit meinen Ingenieure. Der Kurs sieht ziemlich cool aus, er hat ein paar Hochgeschwindigkeitskurven, und wir werden hart daran arbeiten, eine gute Abstimmung zu finden, damit wir zum Abschluss am Sonntag ein richtig gutes Rennen fahren können!


Ich freue mich auf das Finale,

viele Grüße

Robert Doornbos