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ChampCar-Vorschau: Road America
Ein absoluter ChampCar-Klassiker steht am kommenden Wochenende ins Haus - Sébastien Bourdais und Co. machen Station in Elkhart Lake
(Motorsport-Total.com) - Die 6,5 Kilometer lange Berg- und Talbahn von Elkhart Lake ist eine der klassischen und traditionellen Rundstrecken auf dem amerikanischen Kontinent. 14 Kurven sind zu bewältigen und mit dem "Kink", einem ultraschnellen Rechtsknick nach dem Karussell, gibt es in Road America auch eine der gefährlichsten High-Speed-Passagen überhaupt, an dessen Betonmauern schon viele Rennen vorzeitig beendet wurden.

© ChampCar
Bruno Junqueira ist ein absoluter Geheimtipp für Road America
Zuletzt erwischte es dort die Dale-Coyne-Pilotin Katherine Legge, die einen spektakulären Abflug - der später zum wenig schmeichelhaften 'Crash of the Year 2006' gewählt wurde - unverletzt überstand. Ganz im Gegenteil zu Cristiano da Matta, der wenige Wochen zuvor in der Anfahrt zu Turn 6 heftig mit einem Reh kollidierte, was die Rennsportkarriere des schwer verletzten Brasilianers bis heute auf Eis gelegt hat.#w1#
Die ChampCars besuchen Elkhart Lake in diesem Jahr zum 25. Mal und die Siegerlisten führt - wie so oft - der Andretti-Clan an: Mario und Michael gewannen hier je dreimal, genau wie der zweimalige Formel-1-Weltmeister Emerson Fittipaldi. Auch die Villeneuve-Familie steht dreimal in den Siegerlisten und dreimal lautet der Vorname des Gewinners Jacques, doch sind damit zwei verschiedene Personen gemeint.
Bourdais noch ohne Sieg

© ChampCar
Sébastien Bourdais wartet noch auf seinen ersten Sieg in Elkhart Lake Zoom
Denn neben dem Ex-Weltmeister von 1997, der in Road America 1994 und 1995 die Oberhand behielt, konnte dort auch dessen Onkel Jacques Villeneuve Sr. 1985 sein einziges ChampCar-Rennen auf einem March-Cosworth gewinnen. Überhaupt scheint Elkhart Lake ein gutes Pflaster für Familienbande zu sein, denn 1999 gewann hier Christian Fittipaldi, der Neffe des großen Emerson, eines seiner wenigen ChampCar-Events, was die Fittipaldis mit vier Siegen auf Position zwei hinter den Andrettis bringt.
Von den aktuellen ChampCar-Piloten befinden sich neben Alex Tagliani (2004) mit Paul Tracy (1993 und 2000) und Bruno Junqueira (2001 und 2003) zwei Doppelsieger im Feld, und es ist doch sehr auffällig, dass ausgerechnet der langjährige Dominator Sébastien Bourdais in Road America noch sieglos ist.
Allerdings war der Franzose in jeder seiner drei Teilnahmen auf dem Podium zu finden und es ist nicht weiter verwunderlich, wenn Bourdais nun seinem Newman/Haas/Lanigan-Team ein vermeintliches Abschiedsgeschenk machen möchte - die Fabrik der Truppe ist nicht allzu weit von der Strecke entfernt.
Junqueira als starker Außenseiter

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Bruno Junqueira war in Road America immer ganz stark unterwegs Zoom
Doch ein Pilot wird alles menschenmögliche unternehmen, um dies zu verhindern und dass ist Dale-Coyne-Pilot Junqueira, der angesichts seiner Erfolge in der Vergangenheit klipp und klar feststellt, dass Road America seine Lieblingsstrecke sei.
Mit seinen beiden Siegen, zwei Pole Positionen und insgesamt vier Podiumsplatzierungen sieht der Brasilianer genau hier die bestmögliche Chance, um seinem kleinen Dale-Coyne-Team endlich den ersten ChampCar-Sieg überhaupt zu schenken: "Road America ist schnell, lang und sehr schwer zu fahren. Ich liebe jede Runde hier und denke, dass dies die beste Möglichkeit ist, um hier meinen ersten Saison sieg einzufahren", so Junqueira.
Der 30-Jährige kommt nach Elkhart Lake mit drei starken Top-10-Platzierungen in Folge: Platz fünf in Toronto und jeweils ein siebter Rang in Edmonton und San José - für risikofreudige Wettfetischisten stellt der Brasilianer also einen aussichtsreichen Außenseitertipp dar.
Titelkampf spitzt sich zu

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Hat Robert Doornbos in Elkhart Lake wieder Grund zum Jubel? Zoom
Aufgrund der hohen Geschwindigkeiten, die auf der Naturstrecke von Elkhart Lake erreicht werden, bringt Reifenausrüster Bridgestone exakt die gleichen Reifenmischungen aus dem Vorjahr an die Strecke, die damals allerdings noch auf das alte Lola-Chassis montiert wurden. Weil die beiden Reifentypen nur in diesem Rennen eingesetzt werden, stellt dies für das neue Panoz-Chassis eine Premiere dar, aber Bridgestone-Direktor Al Speyer verspricht angesichts der guten Wetterprognose "jede Menge Grip" für die 17 Piloten.
In der Gesamtwertung führt Bourdais mit 216 Punkten vor dem niederländischen ChampCar-Rookie Robert Doornbos (206), der in Elkhart Lake wie schon so oft in dieser Saison seinen Debütauftritt ableisten wird. Der Minardi-Pilot hat nach seinem grandiosen zweiten Saisonsieg vor 14 Tagen in San José jede Menge Selbstvertrauen und will versuchen, dem Franzosen auf den Fersen zu bleiben.
Bei noch sechs ausstehenden Rennen (den äußerst wackeligen China-Grand-Prix nicht mit eingerechnet) haben selbstverständlich auch noch Will Power (Team Australia; 192) und Justin Wilson (RuSPORT; 175) Titelchancen. Eurosport 2 überträgt das Rennen aus Elkhart Lake am Sonntagabend live ab 21:00 Uhr, Premiere überträgt zeitversetzt ab 23:00 Uhr.

