• 22.07.2007 22:54

  • von Pete Fink

Bourdais rückt die Hackordnung wieder zurecht

Sébastien Bourdais holte sich in Edmonton seinen vierten Saisonsieg und profitierte im Gesamtstand durch die Ausfälle seiner beiden Titelkonkurrenten

(Motorsport-Total.com) - Auf dem weiträumigen Flugfeld von Edmonton hatte Sébastien Bourdais mit einem tollen Start gleich in Turn 1 die Nase vorne und ließ somit Pole-Sitter Will Power hinter sich, während sich direkt dahinter Neel Jani kurzeitig an Justin Wilson vorbei schieben konnte.

Titel-Bild zur News: Sébastien Bourdais

Sébastien Bourdais ist nach Edmonton wieder obenauf - Saisonsieg Nummer vier

Doch der Brite konterte den Schweizer noch in Runde eins und die weitere Reihung lautete Graham Rahal vor Bruno Junqueira, Simon Pagenaud, Alex Tagliani, Robert Doornbos und Altmeister Paul Tracy. Als in Runde 19 einige Teile auf der Strecke lagen, herrschte natürlich Hochbetrieb an den Boxen, in dessen Wettrennen Power und Wilson an Bourdais vorbeiziehen konnten.#w1#

Die PKV-Crew von Jani hatte gleichzeitig einen miserablen Stopp, wodurch der Schweizer bis auf den letzten Platz zurückfiel. Neuer Vierter war somit Rahal vor Pagenaud, Tagliani, Tracy und Junqueira. Die beiden Minardis von Doornbos und Dan Clarke hielten sich dezent um Platz zehn herum auf.

Überholmanöver in der Box

Justin Wilson RSPORTS

Der Brite Justin Wilson wurde in Edmonton wieder sicherer Zweiter Zoom

Anschließend belauerten sich die Favoriten gegenseitig - oder anders formuliert: Es geschah rundenlang so gut wie nichts. Mario Dominguez musste seinen PKV mit Defekt abstellen, während sein Teamkollege Jani einige Plätze wieder gutmachen konnte.

In Runde 50 ging Power dann mit sichtlich nachlassenden Reifen an die Box, während Wilson und Bourdais hinter einigen Überrundeten fest hingen. Der Franzose blieb eine Runde länger auf der Strecke als Wilson, und das zahlte sich aus: Die neue Reihenfolge lautete Bourdais vor Wilson und US-Youngster Rahal, der ebenfalls am bisher führenden Power vorbeiziehen konnte.

Der Australier war nach seinem Stopp mit den harten Reifen nun sichtlich in Problemen, denn seine Rundenzeiten waren schlagartig drei Sekunden langsamer als die Spitze. Die hatte nun wieder Bourdais inne und befand sich so in seiner Lieblingsposition - wie bereits in Portland zog er gegenüber Justin Wilson auf und davon.

Bourdais mit einem Schlag zwei Gegner los

Graham Rahal Newman/Haas

Graham Rahal stellte den zweiten Newman/Haas auf Position drei Zoom

In Runde 68 war der Triumph des Franzosen dann beinahe perfekt, denn erst steuerte Power mit Lenkproblemen in die Box und fast gleichzeitig stellte Doornbos nach einem kräftigen Lackaustausch mit Alex Tagliani seinen Minardi ab. Damit waren binnen Sekunden beide Titelkonkurrenten des Newman/Haas-Piloten aus dem Rennen.

Beim Restart in Runde 74 lautete 21 Minuten vor dem Ende die Reihenfolge Bourdais, Wilson, Rahal, Pagenaud, Tracy, Servia und Jani, der den Dale-Coyne-Piloten Junqueira kassierte. Rahal entpuppte sich in der Folge als beste Positionsversicherung für seinen französischen Teamkollegen, denn der Youngster beschäftigte den zweitplatzierten Briten mehr als dem lieb war.

Das Spitzentrio flog nun auf und davon: Bourdais machte nicht mehr als notwendig, Wilson hielt Rahal auf Distanz, während Pagenaud als Vierter bereits über 20 Sekunden zurücklag. Tracy konnte seine ganze Routine ausspielen und wurde sicherer Fünfter vor seinem Teamkollegen Servia und Bruno Junqueira.

Bourdais in der Gesamtwertung wieder vorne

Sébastien Bourdais Newman/Haas

Sébastien Bourdais eroberte sich in Edmonton die Tabellenführung zurück Zoom

Dan Clarke konnte in der Schlussphase noch an Jani vorbeigehen, da dieser seinen Power-to-Pass-Button frühzeitig verpulvern musste und Jan Heylen konnte endlich ein Top-10-Resultat für das kleine Conquest-Team einfahren.

Das Pech von Power und Doornbos hatte gewaltige Auswirkungen auf die Gesamtwertung, denn Bourdais hat nach Edmonton wieder einen Vorsprung von 20 Punkten auf den Niederländer und 26 Zähler auf Power, dem nunmehr Justin Wilson im Genick sitzt.

Denn der Brite schloß mit seinem zweiten Platz zum Australier bis auf drei Punkte auf. Bereits am kommenden Wochenende in San José hat Wilson die Gelegenheit, sich mit einem weiteren guten Ergebnis in den Titelkampf vollends einzumischen.