• 03.11.2014 14:41

Zanardi: "Kann es noch mit den Jungen aufnehmen"

Sport-Legende Alex Zanardi hat beim Saisonfinale der Blancpain Sprint-Series in Baku kein Glück - Trotzdem zieht er ein positives Fazit seiner Comeback-Saison

(Motorsport-Total.com) - Die Vorzeichen standen gut für BMW-Werksfahrer Alessandro Zanardi, die Blancpain Sprint-Series 2014 mit einem starken Ergebnis abzuschließen. Beim Saisonfinale in Baku (Aserbaidschan) wurden am Sonntag das Qualifikations- und das Hauptrennen ausgetragen. Zanardis BMW Z4 GT3 kam mit dem engen Stadtkurs gut zurecht, und der Italiener ging sein Rennen mit einer klugen Strategie an. Doch das Glück war nicht auf seiner Seite: Sein Rennsonntag war früh beendet, nachdem ihn ein anderer Fahrer zur Halbzeit des Qualifikationsrennens in eine Mauer geschoben hatte.

Titel-Bild zur News: Alessandro Zanardi

Alex Zanardi fuhr in dieser Saison mit einem angepassten BMW in der Sprint-Serie Zoom

Zanardi ging von Startplatz 13 aus in das Qualifikationsrennen. Sein Plan war, sich auch allem Getümmel herauszuhalten, Positionen gut zu machen, sich einen guten Startplatz für das Hauptrennen zu sichern und in diesem mit einem starken Ergebnis ins Ziel zu kommen. In den ersten 30 Minuten lief alles nach Plan. In der ersten Runde gab es mehrere Kollisionen, die zu einer langen Safety-Car-Phase führten.

Doch Zanardi kam unbeschadet durch das Chaos und verbesserte sich auf den elften Platz. Er bereitete sich darauf vor, sich im Feld weiter nach vorn zu arbeiten, doch nach rund einer halben Stunde war sein Rennen jäh beendet. Sein BMW Z4 GT3 wurde von hinten heftig getroffen und in eine Mauer geschoben. Beim Einschlag wurde das Auto vorn schwer beschädigt. Als das Einsatzteam ROAL-Motorsport die Schäden begutachtete, mussten es feststellen, dass der BMW Z4 GT3 nicht mehr rechtzeitig bis zum Start des Hauptrennens repariert werden konnte.

Frage: "Alex, das Saisonfinale hat mit der Bestzeit im ersten Freien Training so gut für dich angefangen, und auch im Qualifikationsrennen warst du stark unterwegs - doch leider war dein Rennwochenende vorzeitig beendet."


Fotos: Alex Zanardi beim Ironman auf Hawaii


Alex Zanardi: "Normalerweise nennt man so etwas 'bitter-süß', aber in diesem Fall war es 'süß-bitter'. Es war sehr unglücklich, dass mein Renntag vorbei war, nachdem mich ein anderer Fahrer im Qualifikationsrennen in die Mauer gedrückt hat. Ich hatte ein hervorragendes Auto und war auf dem Weg nach vorne. Daher war es wirklich schade, dass der Unfall passiert ist."

"Aber: Das ist Racing. Ich kann trotzdem recht zufrieden nach Hause reisen, denn ich hatte ein Wochenende mit einigen Highlights. Im ersten Freien Training habe ich die Bestzeit geholt, und das zweite Training habe ich auf Platz zwei beendet. In der Qualifikation hatte ich Schwierigkeiten, mit meiner Beinprothese zu bremsen, ansonsten hätte ich problemlos in die Top-6 fahren können. Und im Rennen war ich schnell unterwegs und auf dem Weg nach vorn."

Alessandro Zanardi

Beim Saisonfinale in Baku hatte Alex Zanardi kein Glück Zoom

"All das zeigt, dass sich unsere harte Arbeit auszahlt, und dass ich es im Alter von 48 Jahren immer noch mit den jungen und talentierten Piloten aufnehmen kann. Deshalb bin ich stolz auf das Vertrauen, das BMW in mich setzt. Ich hätte mich gern mit einem besseren Ergebnis bei allen bei BMW-Motorsport bedankt, aber Pech gehört zu einer Sportlerkarriere dazu. Manchmal hat man Glück, und manchmal eben Pech. Heute war definitiv ein solcher Tag."

Frage: "Wie hat dir der Stadtkurs in Baku gefallen?"

Zanardi: "Diese Strecke ist wie alle Stadtkurse eine ziemliche Herausforderung, aber sie hat mir auf Anhieb wirklich gut gefallen. Agilität ist eine der Stärken unseres Fahrzeugs, und mein Auto war perfekt, um über die Randsteine zu räubern, durch die Schikanen zu rasen und viel Spaß zu haben. Diese Strecke erinnert mich sehr an die Kurse, auf denen ich mit den Indycars gefahren bin - damals in den alten Zeiten, als ich noch jung war."

Frage: "Welche Bilanz ziehst du nach deiner Comebacksaison?"
Zanardi: "Zunächst einmal habe ich mich in der Blancpain Sprint-Series sehr willkommen gefühlt. Wir hatten einige wirklich starke Rennwochenenden, und mit etwas mehr Glück hätten wir über die Saison einige wesentlich bessere Ergebnisse holen können. Wir haben häufig gezeigt, dass wir ein konkurrenzfähiges Auto haben. In Brands Hatch konnten wir das nutzen und haben mit Platz fünf ein gutes Ergebnis geholt. Am Slovakia-Ring und hier konnten wir die starke Performance unseres BMW Z4 GT3 leider nicht in die entsprechenden Resultate umsetzen, weil wir wegen der Fehler anderer Leute ausgefallen sind."

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