Audi peilt in Spa: Doppeltes Triple trotz Handicap?
Die R8 LMS ultra von WRT und Phoenix starten mit Luftmengenbegrenzer - Schwierige Aufgabe für DTM-Ass Ekström sowie die WEC-Stars Fässler und Lotterer
(Motorsport-Total.com) - Die Audi-Kunden stehen vor einer schwierigen Aufgabe: Die 24 Stunden von Spa-Francorchamps am kommenden Wochenende gelten mit mehr als 70 Teilnehmern als härtestes GT3-Rennen der Welt. Nach Erfolgen der Werksteams in den Jahren 2011 und 2012 soll der R8 LMS ultra nun den dritten Sieg in Folge in den Ardennen erringen. In diesem Jahr feierte die Marke mit dem Sieg in der GT-Klasse in Daytona und dem zwölften Gesamtsieg eines Prototypen in Le Mans schon zwei Klassiker-Erfolge.

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Die WRT-Mannschaft genießt in Belgien Heimvorteil und ist Mitfavorit Zoom
In Spa wartet ein Wettbewerb der Superlative auf die Teams: Für den vierten Lauf zur Blancpain-Series haben sich 73 Teilnehmer angemeldet. Neun Marken kämpfen um den Sieg. Audi feierte den ersten Gesamtsieg seines Kundensport-Rennwagens R8 LMS bei einem 24-Stunden-Rennen vor zwei Jahren in an Ort und Stelel - eingesetzt vom Team WRT, gefahren von Mattias Ekström sowie Timo Scheider und Greg Franchi. Der zweimalige DTM-Champion kehrt nun mit WRT an den historischen Ort zurück.
Er startet als Teamkollege seines schwedischen Landsmannes Edward Sandström. Dritter im Bunde ist Audi-Werksfahrer Marcel Fässler. Andre Lotterer kommt ebenfalls in die Ardennen zum Einsatz: Der Deutsche, der in Belgien aufwuchs, teilt sich den R8 LMS ultra Startnummer 2 mit Christopher Mies und Vorjahressieger Frank Stippler. Die belgische WRT-Mannschaft von Teamchef Vincent Vosse bringt beim Heimspiel zwei weitere R8 LMS ultra an den Start. Rahel Frey teilt sich wie bei den übrigen Blancpain-Läufen mit der Startnummer 0 ein Cockpit mit Matt Halliday und Niki Mayr-Melnhof.
Strategie und schnelle Boxenstopps gefragt

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United Autosports will in der Amateur-Wertung für Edelmetall sorgen Zoom
Stephane Ortelli, Vorjahres-Gesamtsieger, teilt sich das Auto Nummer 1 mit Rene Rast und Laurens Vanthoor. Das Team Phoenix von Ernst Moser ist mit seinen Stammbesetzungen dabei. Christopher Haase,teilt sich die Startnummer 6 mit Harold Primat und Audi-Werksfahrer Oliver Jarvis. Enzo Ide, Anthony Kumpen und Markus Winkelhock steuern das Schwesterauto mit der Nummer 16. Einen siebten R8 LMS ultra bringt United Autosports an den Start. Das anglo-amerikanische Privatteam von Richard Dean und Zak Brown startet zum vierten Mal in Folge bei dem Klassiker.
Die Mannschaft vertraut in der Pro-Am-Klasse auf die britischen Fahrer Will Bratt und Glynn Geddie, den gebürtigen Franzosen Alain Li sowie Mark Patterson aus den USA. Bei so viel Kompetenz hinter dem Steuer ist Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich zuversichtlich: "Spa wird auch in diesem Jahr das beeindruckendste GT3-Rennen, das man sich vorstellen kann. Dieses Konzept funktioniert einfach gut. Nach den beiden Erfolgen, die wir dort gefeiert haben, liegt es dieses Jahr in den Händen unserer Teams, für Audi ein gutes Ergebnis zu holen. Wir unterstützen das Engagement mit einigen Werksfahrern, die dort gerne fahren."
Romolo Liebchen unterstreicht: "Wie anspruchsvoll diese Aufgabe aktuell in der Blancpain-Serie ist, haben die ersten drei Rennen gezeigt. Drei verschiedene Marken haben bislang gewonnen, aber noch war kein Audi-Team darunter", so der Ingolstädter Kundensport-Chef, der die Tücken kennt: "Der R8 LMS ultra muss mit einem Luftmengenbegrenzer starten, der deutlich kleiner ausfällt als noch vor einem Jahr. Unsere Kunden müssen also durch Strategie, kurze Boxenstandzeiten und fehlerfreies Fahren versuchen, diesen Nachteil zu kompensieren."
Stimmen der Audi-Piloten:

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Früher DTM, längst in der GT-Szene hemisch: Rennamazone Rahel Frey Zoom
Rahel Frey (Team WRT):
"Bei einem Langstrecken-Rennen braucht man ein zuverlässiges Auto, und das ist der R8 LMS ultra zweifellos. Auch fahrerisch muss alles passen, meine Teamkollegen und ich ergänzen uns gut. WRT ist eine Spitzenmannschaft. Nun starte ich mein drittes 24-Stunden-Rennen. In Le Mans war ich vor einigen Jahren mit einem Privatteam am Start, das früh ausgefallen ist. Vor zwei Monaten bin ich am Nürburgring gestartet, aber das Rennen wurde neun Stunden lang unterbrochen. Jetzt hoffe ich, in Spa zum ersten Mal die gesamte Distanz zu fahren."
Rene Rast (Team WRT):
"Vor einem Jahr haben wir in Spa gewonnen, deshalb ist es ein besonders schönes Gefühl, an diesen Ort zurückzukehren. Nun starte ich in einer etwas anderen Konstellation - mit WRT, das vor zwei Jahren der Sieger war, und mit Stephane Ortelli sowie Laurens Vanthoor als Teamkollegen. Zu dritt haben wir in den ersten drei Läufen der Blancpain-Serie erlebt, dass die Trauben in diesem Jahr sehr hoch hängen. Natürlich wollen wir ein gutes Ergebnis. Spa ist das wichtigste GT3-Langstrecken-Rennen und wir wollen uns von Tabellenplatz sechs verbessern."

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Nicht nur in Belgien ein begehrter Mann: Andre Lotterer lebt in Japan Zoom
Andre Lotterer (Team WRT):
"Spa ist meine Heimstrecke, denn ich bin in Belgien groß geworden. Deshalb freue ich mich auch, mit dem belgischen Team WRT von Vincent Vosse zu starten. Und in diesem Jahr wieder mit einem R8 LMS ultra zu diesem Rennen zurückzukehren, ist fantastisch. Schon vor einem Jahr waren wir sehr schnell, aber uns hat das Glück gefehlt, denn ein Gegner fuhr in unser Auto. So haben wir unverschuldet zwölf Runden verloren. Mit Frank Stippler und Christopher Mies habe ich Teamkollegen, die mit dem R8 schon viele Rennen gewonnen haben. Wir wollen ein Wörtchen um die Spitze mitreden."
Christopher Haase (Phoenix):
"Die Atmosphäre in Spa ist einfach Spitze. Es ist das größte GT3-Rennen der Welt und es hat einen ganz eigenen Reiz - vom Starterfeld bis zu einem traditionellen Feuerwerk um Mitternacht, das man sogar aus dem Cockpit sehen kann. Die Strecke ist Weltklasse, das Wetter sorgt immer wieder für Überraschungen und es werden mehr als 70 Autos erwartet. Ich glaube, uns steht in diesem Jahr die schwierigste Ausgabe dieses Rennens bevor."

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Frustabbau nach dem DTM-Eklat: Ekström täte ein Sieg im GT3-Auto zweifellos gut Zoom
Mattias Ekström (Team WRT):
"2011 haben wir mit WRT die 24 Stunden von Spa gewonnen - ein Sieg, der mir in meiner Karriere sehr viel bedeutet. Jetzt starte ich zum ersten Mal mit Edward Sandström, den ich schon lange kenne, und mit Marcel Fässler. Der R8 LMS ultra ist exzellent, und mit WRT steht ein Spitzenteam hinter uns. Wir haben in diesem Jahr alle Zutaten, die uns helfen, um einen Sieg zu kämpfen."
Markus Winkelhock (Phoenix):
"Ich bin schon sehr neugierig, denn ich war noch nie bei den 24 Stunden von Spa am Start. Meine beiden belgischen Teamkollegen Enzo Ide und Anthony Kumpen haben auf diesem Kurs in ihren Karrieren schon viele Runden gedreht. Unser Testtag war positiv und Phoenix ist wie immer bestens präpariert. Ich habe mein Ausdauertraining mit Radfahren und Laufen intensiviert und mich mit Saunagängen auch auf die Hitze vorbereitet."
Mark Patterson (United Autosports):
"Ich bin mir sicher, dass unser Audi R8 im Verlauf von 24 Stunden eine gute Chance hat, um einen Podiumsplatz in der Pro-Am-Wertung mitzufahren. Ich fahre für United Autosports, seit das Team Anfang 2010 gegründet worden ist, und war schon in Spa, Daytona, Abu Dhabi und Bathurst am Start. Ich fühle mich sehr wohl bei dieser Mannschaft. Spa ist die beste Strecke der Welt mit sagenhaften Kurven wie Eau Rouge, Pouhon, Stavelot oder Blanchimont."

