• 26.08.2018 11:07

  • von Roland Hildebrandt

Toyota Corolla 2018 im Test: Es gibt ihn tatsächlich noch!

Nachdem der Auris 2007 erschien, verschwand der Corolla aus Deutschland. Doch er ist zurück! Fahrbericht mit Bilder & Infos zu Preis, Technische Daten, Innenraum

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Er trägt einen großen Namen: Der Toyota Corolla gehört zu den meistverkauften Autos aller Zeiten, wenn es um die Modellbezeichnung geht. Schließlich hatte schon der Corolla von 1986 nicht mehr viel mit dem Urmodell von 1966 gemeinsam. Anfang 2007 ließ Toyota hierzulande zugunsten des Auris die Traditionsbezeichnung fallen. Seit 2014 können Nostalgiker aufatmen, denn der Corolla kehrte zurück.

Titel-Bild zur News: Toyota Corolla 2018

Toyota Corolla 2018 Zoom

Allerdings in Gestalt einer biederen Stufenheck-Limousine mit dem internen Code E170. In den USA ist der dort leicht modifizierte Neo-Corolla ziemlich beliebt. Und bei uns? Sagen wir es mal so: Die Resonanz beim Kunden ist einfach zu ermitteln: 294 Neufahrzeuge wurden 2017 in Deutschland verkauft, mittlerweile wird der Toyota Corolla vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) gar nicht mehr separat ausgewiesen. Im Frühjahr 2017 wurde der Corolla geliftet. Macht ihn die Schönheits-OP interessanter?

Was ist neu?

Im Zuge des Facelifts blickt der Toyota Corolla aus großen, scharf geschnittenen Scheinwerfern in die Welt, je nach Ausstattung sogar per LED-Technik. An der Frontpartie ist der Corolla markanter geworden, während das Heck trotz serienmäßiger LED-Rückleuchten diskret bleibt. Generell ist die Limousine nicht hässlich, aber äußerst unauffällig. Sollten Sie kriminelle Absichten hegen (was wir natürlich nicht hoffen), wäre der Corolla ihr idealer Fluchtwagen. Vermutlich niemand könnte sich an Marke oder Fabrikat erinnern.

Innen gibt sich der Toyota Corolla unaufgeregt, alles ist sauber eingeräumt und leicht zu bedienen. Die Topversion bietet einen Sieben-Zoll-Touchscreen in der Mittelkonsole. Leider ist er nicht ganz optimal im Sichtfeld des Fahrers. Leder- und Metallakzente werten das Cockpit angenehm auf. Positiv: Die Türen fallen mit sattem Klang zu.

Wie fährt er?

Lenkung, Schaltung und Federung fallen unter die Kategorie "sauberes Mittelmaß". Als echter Pferdefuß erweist sich aber der einzig verbliebene Motor, ein 1,6-Liter-Saugbenziner mit 132 PS. Im Zuge des Facelifts verließen der 1,33-Liter-Otto mit 99 PS und der 90-PS-Diesel die Corolla-Bühne. Schade, denn der 1600er-Sauger ist nur mäßig durchzugsstark. Wohlwollend formuliert. 160 Newtonmeter bei 4.400 Umdrehungen verdienen keinen Orden. Im unteren Drehzahlbereich wirkt der Motor schlapp, an Steigungen verhungert er gar. Ähnlich ist es beim Sprint von 80 auf 120 km/h: Den sechsten Gang können Sie hier getrost vergessen.

Ein Punkt zur Ehrenrettung: Es bleibt auch bei Tempo 130 recht leise im Corolla. Dennoch wäre der 1,2-Liter-Turbo mit 116 PS aus dem Auris mit Sicherheit die schönere Paarung.

Geheimtipp Stufenheck?

Nun mag man argumentieren, dass die Käufer eines Toyota Corolla gewiss keine Rennen fahren wollen, sondern den Platz schätzen. In der Tat kann die 4,62 Meter lange Limousine auf diesem Feld punkten. Sowohl im Kofferraum (530 Liter Volumen) als auch im Fond geht es opulent zu. Für den Corolla spricht auch, dass es in seiner Klasse kaum noch Stufenheck-Rivalen gibt.

Soll ich ihn kaufen?

Wegen seines Motors? Nein. Wegen seiner Optik? Geschmackssache? Wegen seines Preises? Ein Mega-Schnäppchen ist der Toyota Corolla nicht, aber für seine 21.520 Euro Startpreis schon gut ausgestattet. Besonders löblich ist das serienmäßige Sicherheitspaket mit Kollisionswarnung, Assistenten für Spurhaltung und Fernlicht sowie einer Verkehrszeichenerkennung. Für 1.350 Euro zusätzlich gibt es ein stufenloses Automatikgetriebe. Bei 26.270 Euro steht die Topausstattung "Executive". Hier ist bis auf den Metalliclack und das Navi alles serienmäßig: LED-Scheinwerfer, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, zehn Parksensoren rundum, 17-Zöller, ein Smart-Key-System. Zum Vergleich: Honda bietet die neue Civic Limousine ohne LED-Licht, aber mit Navigation für 27.590 Euro an, ein 182-PS-Turbobenziner inklusive. Noch so ein großer japanischer Name mit Tradition.

Wertung: 5 von 10

+ geräumig, gute Ausstattung
- Motor untenrum sehr schlapp

Zur Bildergalerie (28 Bilder)

Mehr Toyota-News:
Toyota Supra (2019) in Goodwood im Video
Komplett neu: Toyota RAV4

Neueste Kommentare