• 09.05.2025 12:04

  • von Stefan Leichsenring

Jeep Compass Elektro startet mit bis zu 650 km Reichweite

Jeep stellt den neuen Compass vor - Die Elektroversion gibt es in drei Motorisierungen, zu den Akkus hält sich Jeep noch bedeckt

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Jeep stellt den neuen Compass vor. Die dritte Generation des SUVs basiert auf der Plattform STLA Medium und wird wie die Schwestermodelle als Mildhybrid, Plug-in-Hybrid und reines Elektroauto angeboten.

Titel-Bild zur News: Jeep Compass

Jeep Compass (2025) Zoom

Der Jeep Compass wächst von bisher 4,40 auf 4,55 Meter. Damit ist er ein klein wenig länger als der Peugeot E-3008. Damit gehören beide zu den Kompakt-SUVs und zu den kleinsten Modellen Basis STLA Medium. Die Bodenfreiheit liegt bei 20 Zentimeter, die Wat-Tiefe wird mit 47 cm angegeben.

Exterieur

Zu diesen stattlichen Offroad-Daten passt die Optik: Sie wirkt kantig und kastenartig. Dazu passen die dicken Kratzschutzleisten, die eckigen Radausschnitte, die seitlichen Karosseriesicken. Ein Muss bei Jeep sind auch die sieben markentypischen "Grill-Schlitze", wobei es sich wohl weder um einen Grill noch um Schlitze handelt. Optisch erinnern die Quader eher an die Reaktivpanzerung eines Tanks. Auch die Rückleuchten haben eckige Formen. Und wie schon aufgrund unseres Erlkönigs vermutet, gibt es am Heck einen illuminierten Markenschriftzug in Rot:

Interieur

Innen gibt es eine 10-Zoll-Instrumentendisplay und einen 16-Zoll-Touchscreen. Beides fällt sehr breit aus, die Höhe ist gering. Und anders als bei Peugeot sind die Monitore nicht direkt nebeneinander angeordnet. Ansonsten betont das Design das Kantige.

Die Modi P, N, R und D werden über einen Drehknopf in der Mittelkonsole aktiviert. Daneben gibt es ein Bedienröllchen für das serienmäßige Selec-Terrain-System für die Anpassung an verschiedene Untergründe. Auch sonst scheint kein Mangel an physischen Bedienelementen zu sein. Die Sitzwangen wirken sehr ausgeprägt, zumindest für ein SUV mit Offroad-Ambitionen.

Antriebe und Akkus

Die Elektroversion wird es wie bei den Schwestermodellen in drei Varianten geben. Die beiden Frontantriebe sind unter anderem vom E-3008 bekannt; sie bieten 157 beziehungsweise 170 kW. Eine Jeep-Besonderheit ist dagegen das Allradsystem mit 276 kW. Hier wird der Frontantrieb durch einen Elektromotor mit 49 kW unterstützt. Das bedeutet wohl, dass der Frontantrieb hier 227 kW liefert, denn bei den bisherigen STLA-Medium-Modellen sind die Leitungen additiv. Jedenfalls unterscheidet sich der Allradantrieb von den Systemen im E-3008 (157 kW vorne, 83 kW hinten) und E-5008 (157 kW vorne, 80 kW hinten) und DS N°8 (257 kW Systemleistung). Im Grandland wird kein Allradantrieb angeboten.

Die Maximal-Reichweite liegt laut Jeep bei 650 km nach WLTP, die Basisversion mit 157 kW bietet mit einem 74-kWh-Akku 500 km Reichweite. Vermutlich handelt es sich bei diesem Akku um den gleichen wie in den Schwestermodellen (wo allerdings 73,0 oder 73,3 kWh angegeben werden). Hinzu kommt wohl wie bei E-3008 & Co die 97-kWh-Batterie, was auch die 650 km Reichweite erklärt. Die Frage ist nur: Wird sie mit dem 170-kW-Frontantrieb oder mit dem Allradantrieb kombiniert?


Fotostrecke: Jeep Compass Elektro startet mit bis zu 650 km Reichweite

Beim E-3008 wird die große Batterie mit dem 170-kW-Antrieb kombiniert, was knapp 700 km Reichweite ergibt. Gut möglich, dass es beim Jeep genauso ist, und dass die ungünstige Aerodynamik die Reichweite auf 650 km reduziert. Oder wird die maximale Reichweite vom Allradler mit großer Batterie realisiert? Das würde die deutlich niedrigere Reichweite ebenfalls gut erklären. Spekulieren hilft hier nicht weiter, wir müssen es abwarten.

Aufgeladen wird wie bei den Schwestermodellen mit bis zu 160 kW; das Laden von 20 bis 80 Prozent soll 30 Minuten dauern. Mit Wechselstrom sollen bis zu 22 kW möglich sein.

Einen Frunk hat der Wagen nicht. Der Kofferraum hinten fasst 550 Liter, und die Rücksitze lassen sich im Verhältnis 40:20:40 umklappen - eher unüblich in der Kompaktklasse, das wird meist erst in der Mittelklasse geboten. Bilder vom Kofferraum gibt es bislang noch nicht.

Sechs Außenfarben werden offeriert. Dazu gehören neben Schwarz, Weiß und Grau sowie einem Grünbraun auch frische Töne in Blau und Gelb. Der Jeep Compass ist ab sofort bestellbar, allerdings nur als First Edition. Diese gibt es wahlweise als Mildhybrid oder als Elektroauto mit dem 157-kW-Frontantrieb. Zur Ausstattung gehören 20-Zoll-Auräder, Matrix-LED-Scheinwerfer, Parkpiepser vorn und hinten sowie einer Rückfahrkamera. Optional gibt es Sitzventilation und Massagefunktion sowie ein Glasschiebedach. Produziert wird der Compass im süditalienischen Melfi, die Auslieferungen beginnen im vierten Quartal, also frühestens im Oktober.

Die Preise wurden noch nicht verraten. Für die 157-kW-Motorisierung mit kleiner Batterie in der Basisausstattung (vermutlich Longitude genannt wie beim Avenger) rechnen wir mit etwa 49.000 Euro, denn so viel verlangt Peugeot E-3008. Zu den Konkurrenten gehören unter anderem der Skoda Elroq, der VW ID.4, der Toyota C-HR+ oder auch der Hyundai Ioniq 5.

Unter dem Strich

Der neue Jeep Compass als Elektroauto bietet wenig Überraschungen. Dass er kantig und eckig ausfallen wird, war aufgrund der Markenidentität voraussehbar, die Antriebe und Akkus haben wir wohl schon im Vorfeld richtig erraten - sie sind im Wesentlichen von den Schwestermodellen her bekannt. Interessant finden wir höchstens, dass Jeep sich beim Allradler für eine andere Auslegung als beim E-3008/E-5008 entschieden hat: Der vordere Motor ist stärker, der hintere schwächer.

Quelle: Jeep (per E-Mail)

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