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Petit Le Mans: Peugeot gewinnt - Audi im Pech

Montagny/Sarrazin/Wurz gewinnen ein dramatisches Petit Le Mans - Fisichella/Bruni/Kaffer siegen in der GT-Klasse - Thriller in der LMPC-Klasse

(Motorsport-Total.com) - Die 14. Ausgabe des Petit Le Mans in Road Atlanta bot im gesamten 53-Wagen-Feld reichlich Kurzweil. Nach 1.000 Meilen im kombinierten ALMS/ILMC-Lauf konnten sich Franck Montagny/Stephane Sarrazin/Alexander Wurz am Steuer des Peugeot 908 mit der Startnummer 8 den Sieg holen. Für die beiden Franzosen war es jeweils der dritte Sieg in Folge beim Petit Le Mans, Wurz stieg im US-Bundesstaat Georgia erstmals auf die oberste Stufe des Podiums. Die Löwen stellten damit bereits ein Rennen vor Schluss der ILMC-Saison den Herstellertitel sicher.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz, Stephane Sarrazin, Franck Montagny

Montagny/Sarrazin/Wurz holten für Peugeot den Sieg im Diesel-Duell

Vorausgegangen waren dramatische neuneinhalb Stunden, in denen der dichte Verkehr auf der vier Kilometer langen Berg- und Talbahn wie erwartet zum Zünglein an der Waage werden sollte. Die Anfangsphase hatte zunächst der Oreca-Peugeot mit Lapierre/Minassian/Gene am Steuer bestimmt, nachdem die favorisierten Werksboliden von Audi und Peugeot früh in erste Schwierigkeiten geraten waren.

Frühe Probleme für die Favoriten

Die beiden Peugeot 908 von Montagny/Sarrazin/Wurz und Davidson/Bourdais/Pagenaud fingen sich nach rund einer Stunde jeweils eine 60-Sekunden-Strafe ein, nachdem die Piloten die Rote Ampel an der Boxenausfahrt übersehen hatten. Kurz darauf war das Rennen für die Polesetter Davidson/Bourdais/Pagenaud im 908 mit der Startnummer 7 bereits gelaufen: Ein Getriebeschaden setzte den Siegträumen des Trios beim Petit Le Mans ein jähes Ende.

Unterdessen machte den Audi-Piloten bereits früh im Rennen der Verkehr zu schaffen. Kristensen/McNish/Capello verloren am Steuer des R18 mit der Startnummer 2 nach zwei separaten Kollisionen mit einem der Jetalliance-Lotus aus der GT-Klasse und dem Robertson-Ford aus der GTE-Am-Klasse früh eine Runde. Bernhard/Fässler/Dumas mussten im schnelleren Audi (Startnummer 1) mit technischen Problemen früh an die Box, nachdem sie zuvor in Führung gelegen hatten.

Bei Halbzeit des Rennens lieferten sich Sarrazin und Fässler einen sehenswerten Kampf um die Führung im 1.000-Meilen-Marathon, bevor auch der Audi mit der Startnummer 1 eine Zeitstrafe für ein Vergehen beim Boxenstopp kassierte und an Boden verlor. Nach den folgenden Fahrerwechseln übernahm Montagny das Steuer des 908 und Dumas das Lenkrad des R18, woraufhin sich das Duell um die Führung noch dramatischer gestaltete.


Fotos: ALMS/ILMC in Road Atlanta


Unfall von Dumas kostet Audi realistische Siegchance

Noch vor Einbruch der Dunkelheit nach etwas mehr als sechs Stunden fiel dann die Entscheidung zu Ungunsten von Audi. Beim Überrunden eines GTC-Porsche wollte Dumas vor der Kuppe auf der Rückseite des Kurses (Turn 8) in dieselbe Lücke stoßen wie der unmittelbar vor ihm fahrende Montagny. Dabei ging dem Franzosen in Audi-Diensten der Platz aus und der R18 landete nach einer Kollision mit dem Porsche in den Mauer. Dumas blieb beim Einschlag unverletzt, die Hoffnungen der Ingolstädter auf den Sieg waren jedoch dahin, zumal Kristensen/McNish/Capello das Schwesterauto unmittelbar darauf mit defekter Lenkung endgültig abstellen mussten.

Montagny/Sarrazin/Wurz fuhren den Sieg anschließend sicher nach Hause und hatten nach 9:34.23 Stunden fünf Runden Vorsprung auf den Oreca-Peugeot, der nach dem Sieg bei den 12 Stunden von Sebring nur um eine Position an der nächsten Sensation vorbeischrammte. Adrian Fernandez/Stefan Mücke/Harold Primat fuhren im Lola-Aston Martin von AMR als Dritte ebenfalls auf das Podium. Aston Martin stellte damit den schnellsten Benziner im Feld. Der Pescarolo von Oak mit Jean-Francois Yvon/Olivier Pla/Alexandre Premat am Steuer kam auf Rang vier ins Ziel. Die Schweizer Rebellion-Truppe lief mit Nicolas Prost/Neel Jani/Andrea Belicchi im Cockpit des Lola-Toyota auf Platz fünf ein.

Lucas Luhr/Klaus Graf/Greg Pickett mussten den Lola-Aston Martin von Cytosport bereits vor der Zwei-Stunden-Marke mit Motorschaden abstellen. Die bereits vor dem Rennen in Road Atlanta als neue ALMS-Champions feststehende Dyson-Truppe hatte ebenfalls kein Glück: Chris Dyson/Guy Smith/Jay Cochran warfen den Lola-Mazda in der letzten Stunde ins Aus. Humaid Al Masaood/Steven Kane/Butch Leitzinger hatten das Aufgebot des Teams bereits in der Anfangsphase durch einen wilden Crash halbiert.

Level 5 gewinnt die LMP2-Klasse

In der LMP2-Klasse ging der Sieg an den neuen HPD von Level 5 mit Scott Tucker/Christophe Bouchut/Joao Barbosa am Lenkrad. Zuvor lieferten sich die Piloten am Steuer des ARX-01g ein enges Rennen gegen den Oreca-Nissan von Signatech mit Franck Mailleux/Lucas Ordonez/Jean-Karl Vernay im Cockpit. Die Führung wechselte im Verlauf der ersten Rennhälfte mehrfach zwischen diesen beiden Fahrzeugen hin und her, bevor eine streikende Servolenkung das Signatech-Trio für mehrere Runden an die Box zwang.

So landete der in Kooperation von United Autosports und Oak eingesetzte Pescarolo von Zak Brown/Stefan Johansson/Mark Patterson beim Debüt auf Platz zwei, während sich das führende Level-5-Trio den Sieg nicht mehr nehmen ließ. Scott Tucker/Luis Diaz/Marino Franchitti, die im zweiten HPD ARX-01g von Level 5 von der Pole-Position ins Rennen gegangen waren, hatten bereits im Warmup ein Ölleck zu beklagen und beendeten das Rennen abgeschlagen noch hinter dem Signatech-Boliden.

Ferrari gewinnt die GT-Klasse - BMW im Pech

Die GT-Klasse war wie üblich hart umkämpft. Nach anfänglicher Führung des BMW von Bill Auberlen/Dirk Werner/Augusto Farfus musste das Trio aus dem RLL Team von Bobby Rahal die Spitzenposition kurz vor Halbzeit des Rennens aufgrund eines Reifenschadens an den Extreme-Speed-Ferrari von Scott Sharp/Johannes van Overbeek/Dominik Farnbacher abgeben. Kurz darauf ereilte auch den zweiten BMW M3 mit Dirk Müller/Joey Hand/Andy Priaulx am Steuer ein Reifenschaden. Daraufhin konnten zunächst Giancarlo Fisichella/Gianmaria Bruni/Pierre Kaffer im AF-Corse-Ferrari 458 die Spitze übernehmen, indem Bruni auf der Strecke an Sharp vorbeizog.

Dank eines schnellen Boxenstopps wechselte die Führung kurzzeitig wieder ins BMW Lager an den M3 mit der Startnummer 56 von Müller/Hand/Priaulx, doch Bruni konnte die Spitze nur wenige Minuten später im Zuge eines Restarts zurückerobern, woraufhin die AF-Corse-Truppe den Sieg nach Hause fuhr.

Jörg Bergmeister schob sich am Steuer des Flying-Lizard-Porsche in der letzten Runde im Anschluss an die letzte Gelbphase noch an Werner vorbei und sorgte für das Trio Bergmeister/Long/Pilet auf Platz zwei vor Auberlen/Werner/Farfus. Auf Rang vier lief die einzige ins Ziel gekommene Corvette mit Oliver Gavin/Jan Magnussen/Richard Westbrook ein. Wolf Henzler/Bryan Sellers/Martin Ragginger beendeten das Rennen nach einem Start aus der Boxengasse auf Platz fünf.

Die zweite Corvette mit Olivier Beretta/Tommy Milner/Antonio Garcia am Steuer fiel bereits früh mit technischem Defekt aus. Noch dicker kam es für den Risi-Ferrari von Jaime Melo/Toni Vilander/Raphael Matos: Melo hatte den 458 Italia bereits im Warmup aus der Kontrolle verloren, woraufhin das Petit Le Mans für die Risi-Truppe noch vor Fallen der Grünen Flagge aufgrund irreparabler Beschädigungen am Fahrzeug beendet war.

In der GTE-Am-Klasse ging der Sieg ebenfalls an Ferrari: Tracy Krohn/Niclas Jönsson/Michele Rugolo von Krohn Racing setzten sich im 430 durch, nachdem sie während des gesamten Rennverlaufs des Geschehen von der Spitze aus kontrollieren konnten. Robert Kauffman/Rui Aguas/Justin Bell beendeten die Klasse im baugleichen 430 von AF Corse auf Rang drei hinter der Larbre-Corvette von Patrick Bornhauser/Julien Canal/Gabriele Gardel. Richard Lietz/Christian Ried/Mark Bullitt hatten den Felbermayr-Porsche bereits früh mit technischem Defekt abstellen müssen.

Thriller in der LMPC-Klasse

Die spannendste Entscheidung lieferte die LMPC-Klasse. Dabei ging es nicht nur um den Sieg im Petit Le Mans, sondern auch um den Meistertitel. Im Rennen triumphierte der PR1-Oreca von Ken Dobson/Henri Richard/Ryan Lewis nach einem Überholmanöver in der letzten Runde gegen den Intersport-Oreca von Kyle Marcelli/Tomy Drissi/Chapman Ducote.

In der Meisterschaft fuhren Gunnar Jeannette/Ricardo Gonzalez (CORE) und Eric Lux (Genoa) den Titel unter sich aus. Nachdem Lux das Rennen aus der Boxengasse hatte aufnehmen müssen, schien das Pendel von Beginn an in Richtung des CORE-Duos auszuschlagen. Gonzalez warf den Oreca mit der Startnummer 06 allerdings bereits nach wenigen Minuten in den Kies der letzten Kurve des Kurses. Mit drei Runden Rückstand konnte der Mexikaner seine Fahrt wieder aufnehmen.

Nachdem Jeannette den Boliden übernommen hatte, zeigte er eine sehenswerte Fahrt, die ihn wieder bis an die Spitze des Klassements brachte. Nach einem unplanmäßigen Boxenstopp zwecks Reparatur einer defekten Servolenkung schien der Titel für Jeannette/Gonzalez wieder verloren - zumal Rudy Junco, der dritte Fahrer des CORE-Oreca, den Boliden in der Schlussphase ebenfalls im Kies versenkte.

Unterm Strich reichte es für die Truppe dennoch zu Rang drei vor Lux, der sich das Cockpit des Genoa-Oreca mit Christian Zugel/Jordan Grogoer teilte. Die drei Titelkandidaten Lux, Jeannette und Gonzalez schlossen die ALMS-Saison in der LMPC-Klasse daraufhin allesamt punktgleich mit 151 Zählern ab.

Black-Swan-Triumph in der GTC-Klasse

Der Sieg in der GTC-Klasse ging nach einem engen Duell zwischen TRG und Black Swan an den Black-Swan-Porsche von Tim Pappas/Jeroen Bleekemolen/Sebastiaan Bleekemolen. Die Entscheidung gegen den 911 von TRG mit Duncan Ende/Peter Ludwig/Spencer Pumpelly am Steuer fiel kurz vor Schluss aufgrund eines schnelleren Boxenstopps.

Bis zum Fallen der Flagge musste das TRG-Trio schließlich noch den Alex-Job-Porsche von Bill Sweedler/Leh Keen/Brian Wong ziehen lassen, der nach anfänglicher Führung auf Platz zwei der Klasse ins Ziel kam. Dank des Sieges entschied Pappas die GTC-Klasse der ALMS-Saison für sich.

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