• 06.09.2008 10:05

  • von Pete Fink

Patrick Long: "Wo mich Porsche braucht..."

Patrick Long ist derzeit der einzige Porsche-Werksfahrer aus Nordamerika - und hat nicht vor, an dieser Position in Zukunft etwas zu verändern

(Motorsport-Total.com) - Patrick Long war gerade einmal 16 Jahre alt, als er von Kalifornien nach Europa umzog. Schon in seinen jungen Jahren lieferte er sich heiße Kart-Duelle mit einem Fahrerkollegen gleichen Jahrgangs, der später auch für Motorsport-Furore sorgen sollte - A.J. Allmendinger.

Titel-Bild zur News: Patrick Long

Für Patrick Long hat die Königsklasse Formel 1 nicht zwingend Priorität

"Wir waren beide etwa 13 Jahre alt, kamen aber aus unterschiedlichen Regionen", erinnerte sich Long am Rande des ALMS-Rennens in Detroit im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "A.J. kam aus Nordkalifornien, aber in den größeren Rennen sind wir uns regelmäßig über den Weg gelaufen."#w1#

"In Nordkalifornien sind sie damals mit viel härteren Reifen gefahren, und wenn A.J. zu uns herunter kam, dann hatten wir schon einen Vorteil. Aber er war immer sehr stark." Einen dritten prominenten Kalifornier bekam Long jedoch nicht zu Gesicht: "Scott Speed begann erst ernsthaft mit dem Kart-Sport, als ich schon eine Stufe weiter war."

Alle drei liefen sich dann gemeinsam über den Weg, als 2002 die erste Ausgabe der Red-Bull-Driversearch über die Bühne ging. Red Bull war damals auf der Suche nach einem einen US-amerikanischen Formel-1-Piloten. Unter anderem befand sich auch Ryan Hunter-Reay in diesem Kandidatenkreis, aber das Rennen machte bekanntlicherweise Speed - Long schaffte es immerhin in die Top 6.

Schneller Aufstieg als Porsche-Junior

Sascha Maassen, Patrick Long

Patrick Long fährt einen von zwei Penske-Porsche in der LMP2-Klasse der ALMS Zoom

"Natürlich war ich damals zu Beginn ein wenig enttäuscht, dass Red Bull mich nicht genommen hat", erklärte Long, der jedoch nicht lange trauerte, da die Alternative in Form eines Engagements als Porsche-Junior wartete. "Als ich dann ich Weissach gesehen habe, was dort alles auf die Beine gestellt wird, war ich wirklich aufgeregt."

Zusammen mit Mike Rockenfeller bildete Long 2003 dann das UPS-Porsche-Junioren-Duo. "In Hockenheim war es mein erstes GT-Rennen und das war schon eine wilde Erfahrung", lachte Long. "Stehende Starts, ein enges Feld und ziemlich erfahrene Fahrer. Das war zu Beginn sehr schwer." Doch der Yongster aus Kalifornien machte schnelle Fortschritte: In Rennen drei auf dem Nürburgring startete er aus Reihe eins, einige Wochen später auf dem Norisring kam der erste Sieg.

"Dann fuhr ich im Oktober noch im Petit-Le-Mans-Rennen, das war mein erster ALMS-Einsatz. Normalerweise ist man bei Porsche drei Jahre im Junioren-Team und mich hat man bereits in meiner ersten Saison in der ALMS eingesetzt. Darauf war ich schon stolz."

Enge Beziehung zu Porsche

Patrick Long Porsche Le Mans 2008

Patrick Long startete 2008 auch in Le Mans in einem Porsche 911 GT3 RSR Zoom

Sechs Jahre später ist Long in der Porsche-Prototypen-Mannschaft eine feste Größe: "Es ist schon ein Traum für mich, eine solch starke Allianz mit einem Hersteller zu haben, der ein Synonym für Erfolge und Meisterschaften im Motorsport darstellt", versicherte Long.

"Auch hier in den USA für Roger Penske zu fahren, ist mehr als ich zu hoffen gewagt habe. Für mich ist es nicht entscheidend zu sagen, ob ich in der Formel 1 oder in der NASCAR oder in Le Mans gefahren bin. Ich will gewinnen, und ich will mit einem erfolgreichen Team unterwegs sein."

"Porsche ist dafür bekannt, dass sie zu ihren Fahrern sehr loyal sind und für mich ist es toll, der einzige nordamerikanische Werksfahrer zu sein. Mein Plan ist es, dorthin zu gehen, wo Porsche mich braucht. Ob das nun in Europa oder in den USA ist, ob es die ALMS oder die GrandAm-Serie ist - ich will Rennen fahren, ich will gewinnen und mache das, was man mir sagt."