Nach vier Stunden: Zwischenfälle und Gelbphasen
Ausritte, Qualmwolken, Strafen und die Farbe Gelb: Der "ganz normale Wahnsinn" in Sebring - Audi führt trotz Zwischenfällen - Überraschungen in GT-Szene
(Motorsport-Total.com) - Nach einer wenig ereignisreichen Frühphase bei den 12 Stunden von Sebring, hat der Klassiker in Florida zum Ende des ersten Renndrittels mehr an Fahrt gewonnen. In Führung liegen nach wie vor die beiden Audis, aber die Ingolstädter hatten Zwischenfälle zu meistern. Im führenden Fahrzeug übertrieb es Marcel Fässler zwischenzeitlich und rutschte mit seinem Audi R18 durch das Gras in der Haarnadelkurve, der R18 mit der Startnummer 2 musste eine umstrittene Strafe absitzen.

© ALMS
Mischt im LMP2-Kampf mit: Level 5 mit Tucker/Franchitti/Briscoe Zoom
Allan McNish war auf der Jagd nach dem Schwesterauto, als ihm der LMPC-Oreca von Mirco Schultis in die Quere kam. Der Schotte konnte eine Kollision kaum vermeiden, wurde aber dennoch von der Rennleitung für schuldig befunden. Konsequenz: McNish musste eine Minute Strafzeit an der Box absitzen. "Diese Strafe hat uns etwas zurückgeworfen, aber wir holen das wieder auf", so der Werkspilot. "McNish will die Kollision verhindern, weil dort eine rollende Schikane fährt und bekommt dafür eine Strafe. Ich verstehe das nicht", kommentiert der prominente Beobachter Dario Franchitti.
Die Mannschaft im Audi mit der Startnummer 2 konnte den leichten Rückschlag locker verschmerzen. Nach zwei Gelbphasen (Ausfall DeltaWing und Dreher ESM-LMP2) hat der führende R18 von Oliver Jarvis zehn Sekunden Vorsprung auf das Schwesterauto, in dem Lucas di Grassi ein identisches Tempo fahren kann. Auf Platz drei liegt nun wieder der Rebellion von Heidfeld/Jani/Prost, nachdem am Pickett-HPD nach einem Boxenstopp das linke Vorderrad verloren ging. Lucas Luhr musste den Wagen langsam über eine Runde bringen und verlor dabei viel an Boden. Der zweite Rebellion belegt derzeit Rang fünf.
Kurzer Auftritt des DeltaWing
Für den DeltaWing ist der Renneinsatz in Sebring frühzeitig beendet. Das Team musste die Rennrakete nach wenigen Runden umfangreich reparieren und fuhr nach rund zwei Stunden noch einmal auf die Strecke. Aber nicht für lange Zeit: Es dauerte nur einige Umläufe, bevor sich das Elan-Triebwerk in Rauch auflöste. Der Zwischenfall zog eine kurze Gelbphase nach sich, eine zweite Full-Course-Caution gab es nach einem Dreher von Ed Brown.
In der LMP2-Klasse rangeln Level 5 und ESM um die Führung, der Zytek-Nissan von Greaves ist etwas zurückgefallen. In der LMPC-Klasse warf der Zwischenfall zwischen McNish und Schultis das Mishumotors-Team weit zurück. Der große Vorsprung, den Pierre Kaffer am Steuer des Oreca-Chevrolet herausgefahren hatte, verwandelte sich in einen erheblichen Rückstand. Das Auto rollt derzeit mit Patrick Simon am Steuer auf Klassenrang sechs. "Dranbleiben und Vollgas geben", so die Devise von Kaffer.
In der GT-Szene hat die Situation in den Rennstunden zwei, drei und vier grundlegend geändert. Die anfangs führenden Autos von Corvette und Aston Martin fielen aufgrund von Zwischenfällen und phasenweise nicht ganz so schnellen Runden zurück. Zwischenzeitlich konnte BMW die Spitze übernehmen, nun liegen aber die Viper von Dominik Farnbacher und der Risi-Ferrari von Gimmi Bruni vor dem schnellsten Z4, in dem derzeit Joey Hand am Steuer sitzt.

