Lime Rock: Brabham schwimmt schneller als Graf
David Brabham sichert sich im nassen Qualifying von Lakeville die Pole-Position vor Klaus Graf - Porsche in der GT-Klasse vorne, BMW in Problemen
(Motorsport-Total.com) - Die schnelle und kurze Strecke von Lime Rock ist ohnehin schon eine große Herausforderung. Als es dann aber pünktlich zum Qualifying der American Le-Mans-Series (ALMS) immer mehr Regen gab, war Teilnehmern und Zuschauern sofort klar, dass es in der Zeitenjagd hoch hergehen müsste. Und so kam es. Vor allem an der Spitze boten sich Highcroft und Cytosport eine nette Schlacht um den besten Startplatz.

© ALMS
David Brabham konnte sich am Ende klar gegen Klaus Graf durchsetzen
David Brabham wollte sich mit dem Highcroft-Acura unbedingt die Pole-Position sichern. Immer wieder fuhr der Australier auf der letzten Rille neue Bestzeiten, aber immer wieder rückte ihm Klaus Graf mit dem Porsche RS Spyder von Cytosport bedrohlich auf die Pelle. Zeitweise trennten die beiden nur 0,003 Sekunden!#w1#
Als die Strecke in den letzten Minuten immer besser wurde, holte Brabham allerdings zum entscheidenden Schlag aus. Der Highcroft-Pilot setzte sich um über eine halbe Sekunde ab, der deutsche Konkurrent im Porsche konnte nicht mehr kontern. "Wir haben hier unser Heimspiel, es sind viele Fans und Gäste vor Ort. Von daher war es super, dass wir die Pole-Position holen konnten", freut sich Brabham, der sich den Acura mit Simon Pagenaud teilt.
"Ständig musste ich mit dem Auto kämpfen und es wieder einfangen", berichtet Brabham. "Erst als es zum Ende etwas besser wurde, konnten wir etwas verstellen, damit das lästige Untersteuern etwas weniger wurde. Mir war sowieso klar, dass Klaus der härteste Gegner sein würde. Deren Auto ist leichter und hat mehr Abtrieb, seit wir unser Auto mit weniger Downforce laufen lassen."
"Es war eine gute Show für Fahrer, Teams und Fans", beschreibt Graf nach der spannenden Session. "Ich denke, wir haben einen guten Teil zur Show beitragen können. Ich habe wirklich alles gegeben, damit wir in der ersten Reihe neben Highcroft stehen. Gerne wäre ich an die Spitze gefahren, aber David hat zum Schluss wirkliche eine gute Runde rausgehauen. Es ist deren Heimrennen, daher haben sie alles versucht."
Die Ausgangsposition für Graf und Teambesitzer Greg Pickett ist dennoch gut. Von Position zwei aus können sie Highcroft unter Druck setzen, um sich möglicherweise im Titelkampf noch länger Chancen zu erhalten. Sollte Highcroft erneut siegen, dann dürfte der Vorsprung von Brabham/Pagenaud fast schon zu groß sein. Aus der zweiten Startreihe gehen Dyson/Smith und Drayson/Cocker in das Rennen über 2:45 Stunden.
Schnellste Vertreter der Prototypen-Challenge waren wieder einmal Bouchut/Tucker vor Marcelli/Wong. Beide Fahrzeuge der Formula Le Mans konnten sich nur knapp vor den besten GT-Autos halten. Schnellster Mann im hart umkämpften GT-Feld war Patrick Long, der sich mit dem Flying-Lizard-Porsche zum zweiten Mal nach 2005 die Pole-Position in Lime Rock holte.
"Es ist schnell, es ist gefährlich. Lime Rock ist immer eine große Herausforderung", meint der Amerikaner Long, der sich den Wagen mit Jörg Bergmeister teilt. Dem Flying-Lizard-Duo spielten die Bedingungen in die Hände. "Ich habe das Gefühl, dass uns Michelin immer in eine eigene Liga bringt, sobald es mit Regenreifen auf die Strecke geht", sagt Long. Wolf Henzler holte im Falken-Tire-Porsche Rang zwei vor Risi-Speerspitze Jaime Melo im Ferrari F430.
Der Deutsche Pierre Kaffer (Ferrari) konnte sich auf Startplatz fünf genau zwischen beide Corvettes schieben. Beim amerikanischen Werksteam waren Magnussen/O'Connell schneller als Gavin/Beretta. Für BMW lief hingegen im nassen Qualifying fast gar nichts zusammen. Auberlen/Milner landeten auf Platz neun, Müller/Hand müssen von Rang 13 ins Rennen gehen. Beide M3 konnten nach einer Unterbrechung in den letzten sechs Minuten nicht noch einmal angreifen und die besseren Bedingungen nutzen.

