Graf mit Kiesbett-Erfahrungen

(Motorsport-Total.com) - Die kalifornischen Waldbrände sind aktuell Bestandteil der Weltnachrichten, doch in Laguna Seca sorgten äußerst kühle Temperaturen für einen kuriosen Verlauf des letzten Saisonrennens der American Le Mans-Series, in denen der Cytosport-Lola von Greg Pickett und Klaus Graf nach einigen Sandkastenspielen doch noch auf Platz fünf in der großen Prototypen-Kategorie fuhr.

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Der Cytosport-Lola von Klaus Graf stand in Laguna Seca oft im Abseits

"Das war eines meiner schwierigsten Rennen der letzten Jahre", stellte Graf nach dem vierstündigen Endurance-Wettbewerb auf dem zwischen Los Angeles und San Francisco gelegenen Laguna Seca Raceway fest. "Bei Temperaturen um kaum zehn Grad bauten die Reifen einfach keinen richtigen Grip auf. Wir fuhren wie auf Glatteis. Auch der starke Wind mit den Sandverwehungen machte uns das Rennen nicht eben leicht."#w1#

Folgerichtig artete der ALMS-Saisonkehraus zu einem kleinen Dreherfestival aus. Viele Fahrer verbuddelten ihre Fahrzeuge in den Sicherheitssandbetten, und lösten insgesamt fünf überlange Safteycar-Phasen aus. Den 620 PS-starken Lola-B06-10-AER hatte Graf auf dem elften Startplatz qualifiziert. Wegen der auf vier Stunden verlängerten Renndistanz übernahm Graf dieses Mal auch die Aufgabe des Starts.

Auf der 3,61 Kilometer langen Hügelstrecke konnte Graf sich bis zum Fahrerwechsel nach 51 Minuten in der Runde der führenden North America-Audi R10 und Penske-Porsche RS Spyder halten. Cytosport-Teameigner Greg Pickett fädelte sich nach dem Wechsel an zwölfter Stelle wieder im Rennverkehr ein, bekundete dann jedoch schnell Schwierigkeiten bei seinem Stint.

Während Prototypen-Routinier Graf mit aggressiver Fahrweise schnell die Betriebstemperatur der Reifen auf halbwegs funktionierende Werte brachte, fuhr der diesjährige LMP-Debütant Pickett sehr vorsichtig. Daher war er aber erst recht mit kalten Gummis unterwegs und drehte seine Runden weit unter seinen eigentlich möglichen persönlichen Bestzeiten.

Nach einem ersten Boxenhalt nach 1:46 Stunden drehte sich Pickett ein erstes Mal mit den neuen kalten Pneus und strandete den Lola kurz darauf bei einem zweiten Abflug im Kiesbett von Turn 5. Zehn Minuten vergingen, um wieder ins Rennen zu kommen. Ein anschließender Check- und Tankstopp an der Box kostete zusätzliche Strafstandzeit, weil der Tankwart keine Schutzbrille aufgesetzt hatte.

An 25. Stelle liegend übernahm Graf das Auto nach 2:22 Stunden, und konnte bis zur Zielflagge noch bis auf Platz 17 im Gesamtklassement vorfahren. Nachdem der 37-Jährige im morgendlichen Warm-Up noch auf LMP1-Platz drei hinter den beiden Diesel-Audis gefahren war, musste sich die Cytosport-Truppe in der Endwertung dieses Mal mit Platz fünf in der Division zufrieden geben.