• 31.01.2008 17:38

De Ferran: "Ich habe den Kick vermisst!"

Gil de Ferran kehrt zurück ins Cockpit: Als Pilot und Teamchef seines eigenen Teams tritt er in der ALMS an - Hier spricht er über die neue Herausforderung

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Wann hast du damit begonnen, an deinem ALMS-Projekt zu basteln?"
Gil de Ferran: "Seit ich im Sommer als Sportdirektor beim Formel-1-Team von Honda ausgeschieden bin, habe ich mir überlegt, welche Optionen ich habe und was ich mit meinem Leben und mit meinem Beruf anfangen soll. Ich bin ein paar mal zurückgekehrt in die USA, um mir die dortige Rennszene in Erinnerung zu rufen. Ich war bei der IndyCar und beim ALMS-Rennen in Detroit, habe viele alte Freunde getroffen und da kamen auch einige der alten Emotionen wieder hoch. Später habe ich dann mit Robert Clarke, dem Chef von Honda Performance Development, über verschiedene Möglichkeiten gesprochen. Beide Seiten haben sehr intensiv überlegt, wir haben verschiedene potentielle Szenarien durchgespielt und ich bin sehr froh, dass sich für mich jetzt der langfristige Deal ergeben hat, mit der Unterstützung von Acura ein Team in der ALMS aufzubauen. Mich reizt diese Serie und die Technologie bei dieser Art Rennsport sehr. 2008 werden mit mit Acura in der LMP2-Klasse der ALMS fahren."

Titel-Bild zur News: Gil de Ferran

Nichts mehr Rente: Gil de Ferran startet nun mit eigenem Team in der ALMS

Frage: "Wie zuversichtlich bist du, dass du es mit einem neuen Team erfolgreich gegen Siegerteams wie Penske Racing und Andretti Green Racing aufnehmen kannst?"
De Ferran: "Als Sportdirektor bei Honda F1 habe ich sehr viel Erfahrung in Sachen Management gesammelt und als ich für Teams wie Penske gefahren bin, habe ich mich immer schon sehr dafür interessiert, wie ein erfolgreiches Team funktioniert. Wie bei den meisten Unternehmen kommt es auch bei einem Rennteam vor allem auf die Leute an, die man einstellt. Ich gebe nicht vor, alles zu wissen. Es gibt immer viel zu lernen und ich bin ohne Frage abhängig vom Können der Leute um mich herum, um unser Team richtig konkurrenzfähig zu machen. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir ein Umfeld schaffen können, in dem sich die Leute wohl fühlen, wo sie aufblühen und in der Folge auch erfolgreich sein können."#w1#

Frage: "Wie weit sind deine Pläne schon fortgeschritten und wann werden wir De Ferran Motorsport in der American Le Mans Series sehen?"
De Ferran: "Wir stehen natürlich schon unter Zeitdruck. Ich habe mit John Anderson schon einen Geschäftsführer angestellt. Diejenigen, die sich im US-Motorsport auskennen, werden seine Biografie kennen. Er hat unglaublich viel Erfahrung und hat im vergangenen Jahr zu den Leuten bei Andretti Green Racing gehört, die Dario Franchitti zum IndyCar-Titel und zum Sieg bei den Indy 500 verholfen haben. John und ich arbeiten nun auf Hochtouren daran, die richtigen Leute zu verpflichten. Es wird eine große Herausforderung, aber eine, die wir gern annehmen. Wir bekommen das Auto direkt nach den 12 Stunden von Sebring am 15. März und hoffen, vor Saisonhalbzeit Rennen fahren zu können, sobald wir unsere Vorbereitung abgeschlossen haben."

"Unser Plan ist, 15 bis 20 Leute einzustellen und wir suchen eine Immobilie in Indianapolis." Gil de Ferran

Frage: "Wieviele Leute wirst du einstellen und wo wird das Team seinen Sitz haben?"
De Ferran: "Unser Plan ist, 15 bis 20 Leute einzustellen und wir suchen eine Immobilie in Indianapolis. Das ist der perfekte Ort, da die Stadt über eine sehr gut entwickelte Motorsport-Gemeinde verfügt, dort leben sehr gute und erfahrene Leute. Das wird uns helfen, das richtige Personal zu finden. Auch das Netzwerk an Zulieferern ist dort sehr gut und ganz ehrlich: Indianapolis ist eine Stadt, die den Rennsport sehr unterstützt. Es wird also toll werden dort."

Frage: "Wird es ein Lernjahr, um dann 2009 richtig in den Titelkampf eingreifen zu können?"
De Ferran: "Natürlich geben wir alles, um das Team zusammenzustellen und so bald wie möglich einsteigen zu können. Ich möchte jetzt noch keine Prognose wagen und ich habe uns auch keine bestimmte Frist gesetzt. Ich weiß, dass der Wettbewerb sehr hart ist und dass es ein schweres Jahr wird. Aber immer, wenn ich in ein Rennen gehe, will ich auch gewinnen, was leider nicht immer gelingt! Ich muss aber realistisch bleiben - es wird sicher eine Weile dauern, bis wir uns eingelebt haben."

Frage: "Wie schwierig wird es werden, ein Team zu führen und gleichzeitig selbst zu fahren?"
De Ferran: "Ich habe bisher gesagt, dass es schwer ware, beides zu tun, deshalb weiß ich, dass e seine große Herausforderung ist. Nachdem ich mehrere Gespräche mit Acura geführt und mir alles gut überlegt habe, bin ich aber zuversichtlich, dass ich die richtige Infrastruktur ins Team bekomme, um beide Rollen optimal auszufüllen."

"Wie immer ist mein Ziel, der Schnellste zu sein." Gil de Ferran

Frage: "Ende 2003 bist du zurückgetreten. Warum willst du 2008 ins Cockpit zurückkehren und war das Teil des Deals mit Honda?"
De Ferran: "Es gab Momente, in denen ich das Fahren vermisst habe, und diese Momente sind unterschiedlich häufig aufgetreten. Ich habe den Kick vermisst, mich selbst und das Auto ans Limit zu bringen - so etwas kann man nur schwer ersetzen. Obwohl ich vier Jahre lang nicht im Cockpit gesessen bin, werde ich mein Bestes geben, um wieder in Form zu kommen. Wenn mir das gelingt, kann ich konkurrenzfähig sein. Diese Prototypen haben viel Downforce, starke Maschinen und sind den Autos, die ich gefahren bin, nicht unähnlich. Ich bin voll fokussiert und zuversichtlich, dass ich stark sein werde. Wie immer ist mein Ziel, der Schnellste zu sein."

Frage: "Hast du schon eine Liste mit möglichen Fahrern und hast du schon mit jemandem gesprochen?"
De Ferran: "Ich habe ein paar Ideen, will aber noch nicht darüber sprechen. Aber ich kann schon verraten, dass ich nach dem schnellsten Fahrer suche, den ich kriegen kann! Für das Team ist wichtig, einen superschnellen Fahrer zu haben. Auch für mich ist das wichtig. Da ich so lang nicht mehr im Cockpit war, ist es für mich wichtig zu wissen, dass ich die Pace habe."

Frage: "Es müssen aufregende Zeiten für dich sein..."
De Ferran: "Ja, es ist aus vielen Gründen ein wahr gewordener Traum. Es ist eine fantastische Chance - vor allem weil Acura unser Partner ist, ein Unternehmen, das ich so gut kenne und das in so vielen Bereichen des Motorsports schon unglaublich viel erreicht hat. Die Herausforderung ist enorm, aber das macht es noch aufregender."

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