Davidson beim Petit Le Mans auf Pole-Position

Während Klaus Graf Zweiter der LMP2-Klasse wurde, sicherte sich Peugeot im Qualifying in Braselton vor Audi die erste Startreihe

(Motorsport-Total.com) - Der ehemalige Formel-1-Pilot Anthony Davidson sicherte sich die Pole-Position für das traditionsreiche Petit Le Mans auf der Berg- und Talbahn Road Atlanta in Braselton. Den überragenden Speed seines Peugeot 908 HDi FAP stellte er unter Beweis, indem er gerade mal vier Runden benötigte, um ganz nach vorne zu fahren.

Titel-Bild zur News: Anthony Davidson

Anthony Davidson freut sich zurecht über seine souveräne Pole-Position

Gené/Wurz/Davidson absolvierten den 4,088 Kilometer langen Kurs in 1:07.187 Minuten und nahmen ihren durch Pedro Lamy unterstützten Teamkollegen Montagny/Sarrazin, die das Petit Le Mans bereits 2009 gewonnen haben, 0,222 Sekunden ab. Erst dahinter landeten mit 0,423 beziehungsweise 0,925 Sekunden Rückstand die beiden Audi-Werkstrios, die das 1.000-Meilen-Rennen somit aus der zweiten Startreihe in Angriff nehmen werden.#w1#

Nach einem Unfall im Freien Training am Vormittag gelang es der Audi-Crew, den stark beschädigten R15 TDI von Dindo Capello, Tom Kristensen und Allan McNish rechtzeitig zum Qualifying neu aufzubauen. Unmittelbar vor Ende des Trainings war Capello in Kurve drei neben die Strecke geraten. Auf der unebenen Wiese blieb die Frontpartie seines Audi an einer Bodenwelle hängen und geriet dabei so unglücklich unter das Fahrzeug, dass das Monocoque auf der linken Seite beschädigt wurde.

Monocoque-Wechsel bei Audi

Aus Sicherheitsgründen entschied sich das Joest-Audi-Team zu einem Wechsel des Monocoques. In weniger als viereinhalb Stunden wurde das Fahrzeug komplett zerlegt und neu aufgebaut. Wenige Minuten vor Beginn des Qualifyings fuhr Capello den R15 unter großem Applaus wieder an der Box vor. Capello bedankte sich anschließend mit Starplatz vier im 45 Wagen umfassenden Feld - weniger als eine Sekunde hinter dem führenden Peugeot.

"Ein so stark beschädigtes Auto in so kurzer Zeit neu aufzubauen, ist wirklich außergewöhnlich", lobt Capello. "Das Auto war natürlich noch nicht optimal ausbalanciert und schwierig zu fahren. Die Rundenzeit, die ich unter diesen Bedingungen fahren konnte, stimmt mich zuversichtlich für morgen. Wir müssen nun ein paar Kleinigkeiten korrigieren, das Auto auf die Messplatte stellen und dann sind wir morgen sicher in der Lage, zu attackieren."

Grundsolide auch die Leistung von Benoît Treluyer, der erstmals in seiner Karriere mit einem Prototypen ein Qualifying bestritt und auf der für ihn neuen Strecke die erste Startreihe als Dritter lediglich um zwei Zehntelsekunden verpasste. "Ich habe es genossen, es hat Spaß gemacht", sagt er. "Wir haben das Auto von heute Morgen bis zum Nachmittag spürbar verbessert. Es war im Qualifying gut fahrbar und stabiler auf der Hinterachse als in den Sessions davor. Ich bin zufrieden."


Fotos: ALMS in Road Atlanta, Qualifying


Das Duo Field/Field stellte seinen Lola B06 10 auf den fünften Startplatz, doch in der LMP1-Klasse interessiert in Wahrheit nur das Duell zwischen Peugeot und Audi. Viel spannender ging es da schon in der LMP2-Klasse zu, in der der Deutsche Klaus Graf mit seinem CytoSport-Porsche bekanntlich noch kleine Chancen auf den Meistertitel hat. Graf landete im spannenden Qualifying auf dem zweiten Platz, gut eine Zehntelsekunde hinter Dyson/Smith/Meyrick im Lola B09 86 mit Mazda-Power.

"In der Mittagshitze hat sich die Strecke etwas verändert, damit hatten wir einige Probleme", analysiert Graf. "Es war ein sehr enges Qualifying und ein kleiner Vorgeschmack darauf, was uns in diesem Finale erwartet. Doch wir haben die Testtage auf dieser schwierigen Strecke sehr gut genutzt und haben für das Rennen ein optimal vorbereitetes Auto - und das ist das, was zählt." Das Cockpit des RS Spyder teilt er sich mit Sascha Maassen und Lucas Luhr, die 2006 den Titel holten.

Brabham auf das Rennen fokussiert

Das für die Gesamtwertung favorisierte Highcroft-Trio konzentrierte sich weniger auf die Pole-Position als auf das Rennen und begnügte sich mit Rang drei in der LMP2-Klasse, nur gut eine Zehntelsekunde hinter dem CytoSport-Porsche. "Ich bin sehr glücklich, denn unser Fokus gilt dem Rennen", freut sich Petit-Le-Mans-Rekordteilnehmer David Brabham. "Nur ein Zehntel hinten zu sein, ist besser als erwartet. Wir haben das ganze Jahr hart gearbeitet und jetzt wollen wir diesen Titel!"

In der GT2-Klasse dominierte wieder einmal der Ferrari 430 GT, der die ersten zwei Startreihen komplett besetzte. Die Pole-Position ging an Fisichella/Melo/Salo vor Vilander/Bruni. Schnellster Nicht-Ferrari war der vom Rahal/Letterman-Team eingesetzte BMW M3 GT mit Dirk Müller am Steuer. Dessen Teamkollege Bill Auberlen musste sich mit Platz zehn begnügen, weil er im Qualifying technische Probleme mit der Benzinzufuhr hatte.

Klaus Graf

Klaus Graf benötigt schon ein Wunder, um noch ALMS-Champion zu werden Zoom

Porsche-Werksfahrer Patrick Long belegte mit dem 911 GT3 RSR des Flying-Lizard-Rennstalls den achten Platz. Zusammen mit seinem Werksfahrerkollegen Jörg Bergmeister geht er heute dank eines komfortablen Punktevorsprungs als Titelfavorit an den Start. Unterstützt werden die amtierenden Meister von Porsche-Werksfahrer Marc Lieb, dem frischgebackenen Gewinner der Le-Mans-Serie (GT2-Klasse).

Mit dem Porsche 911 GT3 RSR des Teams Falken Tire landete Bryan Sellers, der sich das Cockpit mit dem ehemaligen Porsche-Junior Martin Ragginger teilt, auf dem elften Platz. Der Amerikaner Seth Neiman musste im zweiten 911 GT3 RSR von Flying Lizard mit Rang 14 zufrieden sein. Seine Teamkollegen sind sein Landsmann Darren Law sowie Porsche-Junior Marco Holzer aus Bobingen.

In der Klasse GTC fuhr Tabellenführer Jeroen Bleekemolen mit dem 911 GT3 Cup die schnellste Zeit. Der zweifache Porsche-Supercup-Gewinner bestreitet das Finalrennen zusammen mit seinem Bruder Sebastiaan und Tim Pappas. Der 911 GT3 R Hybrid mit den Le-Mans-Siegern Timo Bernhard, Romain Dumas und Mike Rockenfeller bestreitet sein erstes Rennen in den USA außer Konkurrenz. Er war deshalb im Qualifying nicht am Start.

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