• 13.04.2008 14:54

Weitere Stimmen zum A1GP-Wochenende in China

Stimmen zum A1GP-Wochenende in Shanghai: Alexandre Negrão im Lernprozeß, Jan Lammers mit Albtraum, Robbie Kerr in Erklärungsnot

(Motorsport-Total.com) - Neel Jani war beim vorletzten Saisonwochenende der A1GP-Serie in China zwar klar der schnellste Mann, konnte aber dennoch wegen technischer Probleme die Meisterschaft nicht vorzeitig entscheiden. Der Schweizer hatte den Sprint dominiert und war anschließend im Hauptrennen mit Getriebeproblemen auf Rang fünf zurückgefallen. Die Titel-Entscheidung fällt nun erst beim Finalwochenende in Brands Hatch. Wir haben Einschätzungen zum Shanghai-Wochenende für sie zusammengestellt.

Titel-Bild zur News: Adam Carroll

Adam Carroll konnte seiner irischen Mannschaft ein Podium schenken

Adam Carroll (11. im Sprintrennen/3. im Hauptrennen): "Ich habe nicht bekommen, was den Crash heute morgen im Sprint ausgelöst hatte. Ich habe die beiden gesehen, wie sie sich berührt haben und wusste sofort, dass ich nicht zur einen Seite ausweichen kann, weil da viele andere Autos fahren. Ich musste dann außen herum und habe dabei sehr viele Plätze verloren. Es ist schade, dass wir heute Vormittag keine Punkte holen konnten. Wir haben dann zum Hauptrennen einige Veränderungen am Setup vorgenommen. Das Auto wurde im Verlauf des Rennens immer besser. Auch wenn ich nicht den Speed hatte, um das Rennen zu gewinnen, so konnte ich doch wenigstens sehr konstante Zeiten fahren. Das Hauptrennen auf dem Podium zu beenden war genial."#w1#

Team Malaysia:

Alex Yoong (4./6.): "Es ist toll, dass wir zwei gute Ergebnisse erzielen konnten. Der Sprint war ein toller Auftakt für diesen Tag und ich bin froh, dass ich mich an Indien vorbei arbeiten konnte. Das Hautprennen war wieder okay, obwohl ich nach Übersteuern am Vormittag dann plötzlich Untersteuern hatte. Das zeigt aber, wie wichtig eine ganz präzise Einstellung des Autos ist. Beim Boxenstopp haben wir den Luftdruck etwas gesenkt und ab dann konnte ich ein paar richtig schnelle Runden fahren. Ich habe deswegen ein bisschen auf eine Safety-Car-Phase gehofft, die alle Autos wieder nahe zusammengebracht hätte. Ich hätte dann ganz sicher noch die Chance gehabt, ein oder zwei Plätze weiter nach vorne zu kommen. Insgesamt war es aber ein gutes Wochenende für uns."

Jack Cunningham (Teamchef): "Dieses Wochenende entschädigt uns für einige Dinge, die wir in dieser Saison durchgemacht haben und gibt uns noch einmal einen kräftigen Schub für das Finale. Wir hatten starke Rennen, gute Boxenstopps und auch eine gute Zuverlässigkeit. Wenn alle Zutaten zusammenkommen, dann kommen auch die passenden Resultate. Ich hoffe, dass wir diesen Schwung jetzt mit nach Brands Hatch nehmen können."

Team Indien:

Narain Kathikeyan (5./7.): "Es ist schön, dass wir unseren Speed im Qualifying wiedergefunden haben. Im Sprintrennen lief es recht gut und wir holten einen respektablen fünften Platz. Irgendwie haben wir dann zum Hauptrennen hin ein wenig Speed veroren. Insgesamt haben wir an diesem Wochenende zehn Zähler geholt. Das nächste rennen in Brands Hatch ist auf einer Strecke, die ich aus früheren Rennen sehr gut kenne und auf die ich mich sehr freue. Im vergangenen Jahr haben wir dort einen vierten Platz geholt, vielleicht wird es dieses Mal noch etwas mehr."

Andaleeb Sehgal (Teamchef): "Ein dramatisches Wochenende für uns. Im Freien Training lagen wir nur auf Pkatz 17 und haben es dennoch geschafft, uns auf den Rängen vier und fünf zu qualifizieren. Am renntag haben wir zehn Punkte geholt und ich bin stolz darauf, dass sich meine Mannschaft so gut zusammengerissen hat und ein tolles Wochenende daraus gemacht hat. Wir haben ins im Laufe des Jahres deutlich verbessert und das Jahr ist ja noch nicht einmal um. Wir wollen noch in die Top-Ten. Im kommenden Jahr wollen wir dann definitiv mit um die Meisterschaft fahren."

Team Frankreich:

Franck Montagny (12./8.): "Die heutigen beiden Rennen haben mir dabei geholfen, mich mit dem Fahrzeug weiter anzufreunden. Ich habe das Maximum herausgeholt, aber meine aerodynamischen Einstellungen ließen einfach kein Überholen zu, selbst wenn jemand auf eine Runde gesehen langsamer war als ich. Ich stecke die ganz Zeit im Getriebe eine Konkurrenten und konnte deshalb auch keine tollen Rundenzeiten fahren. Wir konzentrieren uns jetzt auf die nächste Runde. Ich bin noch nie in Brands Hatch gefahren, aber das kann sogar ein Vorteil sein, weil ich dann nicht mit meinen Formel-1-Referenzpunkten dort auftauche. Es wird schon einfacher sein, mich dann sofort auf die Besonderheiten des A1GP-Autos einzustellen."

Olivier Panis (Teamchef): "Es war wie erwartet. Wir wussten schon, dass es im ersten Rennen schwierig werden würde in die Punkte zu kommen. Wir hätten vielleicht etwas besser abschneiden können, aber wir kamen einfach nicht an Indien und Malaysia vorbei. Die beiden haben Franck zwei Drittel des Rennens aufgehalten. Mathematisch gesehen können wir nicht mehr den Titel holen, also haben wir jetzt das Ziel, wenigstens Zweiter in der Meisterschaft zu werden."

Team Großbritannien:

Robbie Kerr (9./9.): "Im Sprint hatten wir einen guten Start und ich wollte gerade an Deutschland vorbeiziehen, als es den Unfall vor mir gab und ich zurückstecken musste. In der ersten Kurve drückte mich das deutsche Auto nach außen, deswegen konnten Italien und Südafrika vorbeischlüpfen. Ich habe in dem Moment lieber nachgegeben und keinen Unfall riskiert. Anschließend habe ich Druck auf Italien gemacht, aber ich kam nie nah genug, um wirklich anzugreifen. Insgesamt lief es nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Im Hauptrennen ging es hart zur Sache. Der Start war ganz okay, aber ich hatte keinen großen Vorteil davon. Unser erster Boxenstopp lief gut, aber bei Indien direkt vor uns nicht. Die blockierten mich beim Herausfahren und dadurch habe ich einen Platz an Frankreich verloren. Danach habe ich das französische Auto gejagt und musste gleichzeitig höllisch aufpassen, weil Deutschland ganz dicht hinter mir war. Beim zweiten Stopp wurd ich beim Herausfahren von Südafrika blockiert. Das war schon ein heftiges Wochenende, aber wir haben wenigstens ein paar Punkte geholt und können noch um Rang drei in der Meisterschaft mitkämpfen. Wir wollen in Brands Hatch stark sein."

Katie Clements (Teamchefin): "Es war ein enttäuschendes Wochenende für uns, obwohl wir Punkte geholt haben. Wir sind an mehr Zähler gewöhnt und wir hätten gerne Frankreich von Rang drei in der Gesamtwertung verdrängt. Das war eines dieser Wochenenden, wo es einfach nicht richtig zusammenläuft. Wir konzentrieren uns jetzt auch unser Heimrennen in drei Wochen in Brands Hatch und halten auch an unserem Ziel weiter fest. Wir wollen Dritter in der Meisterschaft werden."

Team Tschechien:

Filip Salaquarda (13./11.): "Ich habe mein Bestes gegeben und es ist schade, dass ich keine Punkte holen konnte. Der Sprint war wirklich hektisch und ich hätte fast die Autos von den USA und Neuseeland getroffen, als die ihren Unfall hatten. Später konnte ich dann Brasilien überholen, aber das war es dann auch. Beim Hauptrennen hatte ich einen guten Start und konnte an Deutschland vorbei gehen. Er drückte danach kräftig, aber ich konnte meine Position halten. Leider bin ich nach meinem Boxenstopp hinter Italien zurückgefallen. Ich habe da eine Menge Zeit verloren und Deutschland konnte wegziehen. Wir hatten uns für weniger Abtrieb entscheiden. Das war die falsche Entscheidung, denn in den schnellen Kurven war ich zu langsam und auf den Geraden nie nahe genug, um angreifen zu können. Wir haben Italien zwar beim zweiten Stopp geschnappt, aber der Abstand nach vorne war einfach zu groß. Die Fahrzeugbalance war in Ordnung, mal abgesehen von den ersten drei Runden mit frischen Reifen. Da bin ich zunächst ganz schön gerutscht und hatte keinen Grip. Später war das wieder okay. Vom Tempo her waren wir hier wieder näher dran als noch in Mexiko. Hoffen wir mal, dass wir in Brands Hatch noch näher dran sein werden."

Antonin Charouz (Teamchef): "Wir waren nahe an Punkten dran, haben sie aber leider verpasst. Unser Speed war gut, aber leider gab es hier keine Ausfälle wie in anderen Rennen sonst immer. Jetzt gehen wir erst einmal an das letzte Rennen der Saison und dann machen wir uns Gedanken über die Zukunft."

Team Brasilien:

Alexandre Negrão (14./13.): "Das Sprintrennen war gut. Mit unserer Pace hätten wir vielleicht sogar drei oder vier Plätze weiter nach vorne kommen können, aber ich musste zu Beginn des Rennens Neuseeland ausweichen. Danach hatte ich ein gutes Tempo und das Autos war gut. Es war für mich wichtig, die Renndistanz zu fahren, um mich weiter an das Auto zu gewöhnen. Im Hauptrennen konnte ich einige gute Manöver fahren. Leider konnten wir nicht von den Boxenstopps profitieren, ich landete immer wieder mitten im Verkehr. Ich hätte gerne Punkte geholt, aber dafür hätten wir eine bessere Qualifikation benötigt."

Team Australien:

John Martin (15./14.): "Im Sprintrennen hatte ich einen schlechten Start und verlor einen Platz. Ich konnte einfach keinen Grip finden. Ich kam knapp an dem Neuseeland-Crash vorbei. Es war wirklich schwierig. Der erste Reifensatz im Hauptrennen war nicht in Ordnung. Ich hatte urplötzlich Untersteuern, obwohl ich die ganze Zeit vorher mit Übersteuern zu kämpfen hatte. Der zweite Satz war schon besser, aber ich hatte immer noch Traktionsprobleme. Das Auto veränderte sich von Runde zu Runde und ich konnte nie konstant fahren. Das Team hat mir mit verschiedenen Setup-Varianten zu helfen versucht, dafür muss ich mich sehr bedanken. Wir werden es in Brands Hatch besser machen."

Team China:

Congfu Cheng (10./15.): "Unser Team hat nach dem Qualifying einiges am Auto verändert. Es fühlte sich dann etwas besser an. Wegen der schlechten Startpositionen konnte ich keine guten Resultate herausholen. Alle anderen Fahrer in der A1GP sind auch sehr stark, der Wettbewerb ist hart und Überholen nahezu unmöglich. Es ist wirklich schade, dass ich meinem Heimpublikum keine besseren Resultate präsentieren konnte. Trotzdem möchte ich mich bei allen bedanken, die uns in den vergangenen Tagen unterstützt haben. Ich hoffe, dass ich es bald besser machen kann und meine Fans zufrieden stellen kann."

Team Pakistan:

Adam Khan (16./17.): "Es war wirklich kein gutes Wochenende. Wir haben schon ab dem ersten Training Probleme gehabt und bekamen das einfach nicht in den Griff. Ich hatte in den ersten Runden des Sprintrennens einen netten Zweikampf mit den Niederlanden, aber später war es langweilig. Ich hatte einen tollen Start ins Hauptrennen und dachte, ich könnte an Deutschland vorbeiziehen. Aber er ließ mir nicht genügend Platz und da habe ich dann vorsichtshalber zurückgezogen. Es war wirklich nicht das beste Rennen aller Zeiten, in der zweiten Hälfte bin ich die meiste Zeit ganz allein für mich gefahren. Die Resultate gefallen mir nicht, also müssen wir in Brands Hatch besser sein."

John Allen (Teamchef): "Das Hauptrennen war schwierig. In der ersten Hälfte des Rennens waren wir nicht schnell genug. Ich glaube, Adam hatte da leichte Probleme mit den Bremsen. Auch unsere Boxenstopps waren nicht die besten und so fanden wir insgesamt gar nicht richtig ins Rennen. Das gesamte Team ist enttäuscht, weil wir an diesem Wochenende keinen einzigen Punkt geholt haben."

Team Niederlande:

Jeroen Bleekemolen (17./18.): "Ein dramatisches Wochenende, so viel steht fest. Selbst an unseren schlechtesten Wochenenden der vergangenen zwei Jahre haben wir es meist unter die Top-Ten geschafft. Das zeigt jetzt erst einmal deutlich, wie groß unser Problem mit dem Auto wirklich ist. Es ist nichts, was man mit dem Setup ändern könnte. Das Problem liegt ganz klar am Monocoque. Wir haben drei Wochen Zeit, das Problem zu lösen oder ein neues Chassis aufzubauen. Wir geben alle unser Bestes, um die Saison noch ganz gut abzuschließen. Mit guten Ergebnissen können wir vielleicht auch noch in der Meisterschaft weiter nach oben klettern."

Jan Lammers (Teamchef): "Dieses Wochenende war ein Albtraum. Nach dem Durban-Crash ist unser Auto nicht mehr das selbe. Wir haben alle erdenklichen Teil ausgetauscht, abgesehen vom Chassis und der Teamkleidung. Wir werden das Chassis zum nächsten Rennen aber tauschen und unser jetziges auf Steifigkeit testen lassen. Wenn man so schlecht abschneidet, dann fehlen einem die Worte. Es ist ein fundamentales Problem und keine Kleinigkeit. Wir hatten ein unvergesslich schlechtes Wochenende."

Team Indonesien:

Satrio Hermanto (19./19.): "Der sprint war nicht wirklich aufregend und ich habe einfach nur das Auto für das Hauptrennen geschont. Da hatte ich dann einen guten Start und auch einen guten ersten Stint. Ich blieb nahe an Pakistan und den Niederlanden dran. Im zweiten Stint hatte ich dann wirklich Probleme und konnte keinen richtigen Grip finden. Ich bin enttäuscht, denn wir hatten uns mehr erhofft. Es war ein hartes Wochenende."

Bobby Issazadhe (Teamchef): "Der Sprint war nicht besonders ereignisreich. Ich glaube, die meisten Leute wollten ihr Auto für das Hauptrennen schonen. Satrio hat teilweise gute Rundenzeiten auf dem Niveau der Fahrer vor ihm fahren können. Im Hauptrennen hat er einen guten Job gemacht, er hat alles aus seinen Möglichkeiten gemacht. Wir haben beim ersten Stopp etwas Zeit verloren und er konnte auf frischen Reifen nicht viel gutmachen, weil er im Verkehr steckte. Wir hätte Satrio vielleicht eine Runde früher zum zweiten Stopp hereinholen sollen, denn so geriet er mit Kanada aneinander und verlor viel Zeit. Wie immer, wollen wir es beim nächsten Mal besser machen."

Team Kanada:

Robert Wickens (2./20.): "Der Sprint lief richtig gut und wir konnten auf das Podium fahren. Ich erwischte einen guten Start und wollte so viele Punkte wie möglich holen. Mit meinem Start ins Hauptrennen war ich nicht zufrieden und dann wurde ich bis zum ersten Stopp auch noch aufgehalten. Leider hatten wir dann beim Boxenhalt ein Problem, aber das ist eben Rennsport. Zum Glück hatte ich ein gutes Auto und konnte gegen Ende des Laufs noch die schnellste Rundenzeit fahren. Wenn man sich die Zeiten anschaut, dann lag ich auf dem Niveau der USA und das lässt dann alles etwas enttäuschend aussehen. Ich hatte insgesamt ein schönes Jahr in der A1GP und habe alles erreicht, was ich mir vorgenommen hatte. Eine schöne Erfahrung, ich könnte mir mehr davon vorstellen."

Team Libanon:

Jimmy Auby (18./22.): "Es war ein langweiliges Sprintrennen und ich konnte die Pace der anderen ganz gut mitgehen. Ich bin dann einfach auf meiner Position ins Ziel gefahren. Das Hauptrennen war etwas enttäuschend, weil ich mit meinen Anfängerfehlern alle Chancen zunichte machte. Ich habe viel lernen können, es war ja erst mein zweites Wochenende mit dem Team."

Luke Craft (Teamchef): "Nach einem guten Sprintrennen hat uns etwas das Glück verlassen. Jimmys mangelnde Erfahrung hat zu kleinen Fehlern geführt, aber er wird daraus gelernt haben. Das Team hat zwei gute Boxenstopps für ihn hingelegt und wir waren zuverlässig, so gesehen können wir dann doch noch ganz zufrieden sein."