• 03.02.2008 13:33

Stimmen zum A1GP-Renntag in Eastern Creek

Die Stimmen zu den beiden Rennen in Eastern Creek: Was Mann des Tages Robert Wickens, Jeroen Bleekemolen und Co. zu sagen hatten

(Motorsport-Total.com) - Ausgerechnet im sonst sonnigen Australien waren heute die beiden A1GP-Rennen in Eastern Creek von regnerischen Verhältnissen geprägt. Im Sprint begann es gegen Halbzeit zu regnen, im Hauptrennen war die Strecke von Anfang an nass. Die Siege sicherten sich Loïc Duval (Frankreich) und Adrian Zaugg (Südafrika).

Titel-Bild zur News: Start in Eastern Creek

Sérgio Jimenez (rechts) erwischte im Hauptrennen einen echten Raketenstart

Team Brasilien:

Sérgio Jimenez (4./8.): "Es war ein sehr schwieriges Hauptrennen, aber mit dem Resultat sind wir sehr zufrieden. Ein paar Stunden vor dem Start hat es stark gerechnet, aber dann hörte es auf und es wurde wärmer. Wir starteten auf Regenreifen auf nasser Strecke, aber wir entschieden uns für einen Kompromiss beim Setup. Dann begann es wieder stärker zu regnen - und mit einem Trockensetup im Regen Vierter zu werden, ist wahrlich nicht schlecht!"#w1#

"Ich legte einen guten Start hin, war Neunter und lag in der ersten Kurve schon ganz weit vorne. Die Pace war gut - ein gutes Resultat für uns. Am Qualifying müssen wir noch arbeiten, denn ich glaube, ich könnte in jedem Rennen auf das Podium fahren. Heute haben wir in beiden Rennen Punkte geholt, was wir weiterhin schaffen müssen, damit wir in der Meisterschaft in die Top 6 oder Top 7 kommen können."

Team Australien:

John Martin (5./6.): "Das Rennen war großartig. Ich bin froh, dass das Team bei den Boxenstopps immer so gut arbeitet. Danke auch an die Zuschauer für ihre Unterstützung. Die A1GP-Organisatoren haben mich an diesem Wochenende besonders gut behandelt, die Interviews wollten gar nicht mehr aufhören! Elf Punkte nach Hause zu bringen, ist heute das Schönste, gerade hier in Eastern Creek. Ich bin wirklich glücklich!"

Alan Jones (Teamchef): "John ist bei den Bedingungen heute ein superbes Rennen gefahren und hat elf Punkte geholt. Die Boxenstopps waren unwiderstehlich, unser Chefingenieur hat da perfekt gearbeitet, und ich freue mich besonders, dass das Publikum trotz des Wetters so hinter uns gestanden ist."

Rob Arnott (Chefingenieur): "Dank an John, Dank an die Crew - das war sensationell! John hat einen Superjob gemacht, obwohl er in einem A1GP-Auto im Regen nicht viel Erfahrung hat, aber er hat sich selbst und uns bewiesen, dass er auch bei schlechtesten Bedingungen gut fahren kann."

Team Kanada:

Robert Wickens (6./3.): "Ich bin überglücklich über die heutigen Leistungen, denn das zeigt, dass wir von Wochenende zu Wochenende besser werden. Ich war hinsichtlich unserer Pace im Regen zuversichtlich und kann dem Team gar nicht genug danken. Sie haben im Hauptrennen fantastische Boxenstopps hingelegt und gemeinsam haben wir zweimal gute Punkte geholt, was außergewöhnlich war. Eine starke Teamleistung!"

Mark Gallagher (Teamchef): "Robert ist das beste Jungtalent in der A1GP-Serie und eine wirkliche Bereicherung für unser Team Kanada. Er hat sich in jedem Rennen als ernsthafter Anwärter etabliert. Das Podium im Sprintrennen war von seiner Ausgangsposition phänomenal. Der sechste Platz im Hauptrennen untermauert, was für ein guter Racer er ist. Ich kann ihn gar nicht genug loben!"

Team Niederlande:

Jeroen Bleekemolen (8./9.): "Wir hatten nicht die Pace, ganz einfach! Im Sprintrennen ging es mir auf trockener Strecke noch gut - nach einem guten Start lag ich hinter Amerika. Als es zu regnen begann, war die Pace auch noch in Ordnung. Wir machten ein paar Plätze gut und ich war direkt hinter Deutschland. Am Ende der Geraden setzte ich mich in der ersten Kurve neben ihn, er schnitt mir aber den Weg ab und ich musste ins Gras ausweichen. Das hat einige Positionen gekostet. Im Hauptrennen fühlte sich das Auto im ersten Stint nicht richtig an. Wir hatten die Pace nicht und trotz eines guten Starts wurde ich links und rechts überholt. Ich spürte eigenartige Vibrationen über die Lenkung. Wir waren nahe an einem Ausfall dran, es war wirklich schlimm."

Jeroen Bleekemolen

Jeroen Bleekemolen war von seiner gewünschten Pace leider weit entfernt Zoom

"Nach den Boxenstopps wurde es aber besser und ich konnte den Rückstand ziemlich schnell reduzieren. Am Ende war ich wieder hinter Deutschland. Ich setzte mich an gleicher Stelle neben ihn und er zog wieder nach links, bis ich keinen Platz mehr hatte. Wenn ich auf dem Gas geblieben wäre, wären wir beide mit 260 km/h abgeflogen! Ich musste lupfen und ihn dieses Duell gewinnen lassen. Wir haben den Vorfall bei der Rennleitung gemeldet, aber selbst wenn da noch etwas passieren sollte, würde das nicht viel bringen. Ob Siebenter oder Achter ist auch schon egal..."

Jan Lammers (Teamchef): "Das war eines unserer bisher schwierigsten Rennen. Ab der 18. Runde fuhren wir die gleichen Zeiten wie die Top 6, aber bis dahin war es unter Durchschnitt. Da müssen wir mit Platz acht noch zufrieden sein. Es lässt sich nicht leugnen, dass wir hart arbeiten müssen. Die A1GP-Rennen sind fantastisch anzusehen, aber wir sind nicht mehr so präsent an der Spitze, also müssen wir etwas unternehmen. Dazu müssen wir das Problem verstehen, was eine Kombination aus verschiedenen kleinen Faktoren sein kann."

"Wir sind kein Top-6-Team mehr, sondern ein durchschnittliches Top-10-Team. Unsere Fans können sich aber sicher sein, dass wir selbst unser schärfster Kritiker sind. Wir haben die Leute und die Zutaten, um wieder nach vorne zu kommen, aber für die schlechten Resultate gibt es keine Entschuldigung. Noch sind acht Rennen zu fahren und 128 Punkte zu vergeben!"

Team Pakistan:

Adam Khan (12./out): "Im Sprintrennen hatte ich Pech, denn das libanesische Auto überholte mich am Ende der ersten Runde. In der ersten Kurve der zweiten Runde war ich ein bisschen zu nahe am Auto vor mir dran und ich musste lupfen, was zu einem Dreher führte. Damit war das Rennen vorbei."

"Im Hauptrennen hatte ich einen guten Start und ein gutes Gefühl für das Auto, aber leider konnte ich im Sprintrennen nicht im Regen üben. Also musste ich mich schnell an das Gripniveau gewöhnen. Danach ging es nur darum, sauber zu fahren, auch wenn es ein paar Schrecksekunden gab - einmal wäre ich fast mit den Niederlanden kollidiert. Die Durchfahrtsstrafe war unglücklich, denn das Auto kann nur ein paar Augenblicke gerollt sein. Das dürfte die Frühstartsensoren ausgelöst haben. Dadurch verloren wir ein paar Positionen. Aber es war ein gutes Rennen, ich hatte Spaß."

Danny Watts (Fahrercoach): "Adam hat im Sprintrennen einen Fehler gemacht. Im Fernsehen sah es so aus, als wäre er mit dem Rad über einen Randstein gefahren. Da ist natürlich kein Grip, daher krachte er in die Mauer. Das war schade. Im Hauptrennen machte er es aber wieder gut, denn er war schnell und fuhr konstant die Zeiten der Top 10. Adam ist im Regen sehr talentiert, daher ist es schade, dass wir die Durchfahrtsstrafe hatten. Das war sein bestes Rennen in diesem Jahr. Er hat überholt und ließ Autos wie Irland und die Niederlande alt aussehen. Ich bin sehr zufrieden mit ihm."

Team Irland:

Adam Carroll (13./15.): "Im Sprint habe ich Punkte hergeschenkt. Ich fightete hart um Positionen, kam etwas zu weit nach innen, aber da war kein Grip. Ich ging kurz vom Gas und dachte, ich hätte wieder Grip, stieg aber zu früh aufs Gas und rutschte weg. Im Hauptrennen haben wir die falschen Reifen aufgezogen. Wir dachten, dass es abtrocknen würde, aber als es während der Aufwärmrunde zu regnen begann, kamen wir an die Box und wechselten vor dem Start auf Regenreifen. Das war richtig."

"Allerdings hatten wir kein Regensetup, daher hatte ich null Grip. Wir dachten, wir würden ähnlich schnell sein wie in Taupo, aber die beiden Strecken sind komplett verschieden, daher hat das, was wir dort gemacht haben, hier nicht funktioniert. Wir haben wieder Erfahrung gesammelt, denn jede schlechte Erfahrung bringt dich weiter."

Adam Carroll

Für den Iren Adam Carrol lief es nicht nach Wunsch: Ausritt im Sprintrennen Zoom

Mark Gallagher (Teamchef): "Das irische Team hat bisher an jedem Wochenende Punkte gesammelt. Ich denke, dass es früher oder später so kommen musste. Wir haben genauso hart wie sonst auch gearbeitet, auch Adam, aber wegen eines Chassisproblems hat es einfach nicht gereicht. Es war ein hartes Wochenende, das wir hinter uns lassen müssen, aber ich freue mich schon darauf, ab jetzt wieder konstant Punkte zu sammeln und hoffentlich auch den erlösenden ersten Sieg zu feiern!"

Team Tschechien:

Tomas Enge (15./18.): "Ich bin mit beiden Rennen unzufrieden. Wir wussten, dass im Sprintrennen Regen einsetzen würde, und der kam gegen Rennmitte. Zuerst regnete es nur in ein paar Kurven, aber unser Auto war speziell in den schnellen Kurven schwierig zu fahren. Der Regen wurde stärker, aber es war dennoch eine knappe Entscheidung zwischen Slicks und Regenreifen. Wegen des Übersteuerns habe ich dann wie Großbritannien und Indonesien auf Regenreifen gewechselt. Um davon zu profitieren, hätte das Rennen etwas länger dauern müssen."

"Im Hauptrennen hatten wir eine gute Ausgangsposition, aber das Rennen selbst war ein Albtraum. Ich fuhr etwas neben der Linie, um aus der Gischt zu kommen, und dafür bekam ich eine Durchfahrtsstrafe, obwohl ich keinen Vorteil hatte. Das war aber nicht das einzige Problem, sondern die Hinterreifen des ersten Satzes funktionierten überhaupt nicht - ich hatte keine Traktion. Der zweite Satz war viel besser, so dass ich mit dem Rest mithalten konnte. Der letzte Satz war wieder etwas schlechter, aber da waren wir sowieso schon zu weit hinten. Komisch, dass es so große Unterschiede bei den Reifen gab, obwohl der Reifendruck immer gleich war. Die Unterschiede machten zwischen dem ersten und zweiten Satz vier Sekunden aus!"

Antonin Charouz (Teamchef): "Es ist die gleiche Situation wie nach Taupo: Am besten vergessen wir dieses Wochenende so schnell wie möglich!"

Team Malaysia:

Fairuz Fauzy (17./20.): "Es hat ein Weilchen gedauert, bis ich mit dem A1GP-Auto zurechtkam, aber nach diesen zwei Rennen fühle ich mich schon viel wohler. Es war kein einfaches Wochenende, speziell wegen des wechselhaften Wetters. Den Poker mit den Regenreifen heute Morgen mussten wir eingehen - schade, dass es nicht aufgegangen ist. Das letzte Mal bin ich vor zwei Jahren in Estoril im Regen gefahren, daher konnte ich heute nicht auf viel Erfahrung zurückgreifen. Folglich hatte ich am Nachmittag Schwierigkeiten. Der erste Reifensatz wurde besser, je länger das Rennen dauerte, und ich konnte mit dem Rest mithalten, aber mit dem zweiten Satz hatte ich einfach nicht mehr die gleiche Pace. Insgesamt haben wir Fortschritte gemacht. Das ist ermutigend."

Team Libanon:

Chris Alajajian (19./19.): "Zunächst einmal muss ich mich bei der Crew dafür bedanken, dass sie die ganze Nacht durchgearbeitet haben, um das Auto fertig zu bekommen. Ich weiß, dass sie nur drei Stunden schlafen konnten, aber sie haben das Auto aufgebaut und es lief ohne Problem. Ich bin ihnen sehr dankbar für diesen Einsatz. Schade nur, dass ich sie nicht mit einem besseren Resultat belohnen konnte. Es war sehr schwierig heute. Ich habe wieder Erfahrung gesammelt, aber ich möchte dieses Wochenende hinter mir lassen und nach vorne schauen. In Zukunft wünsche ich mir bessere Resultate."

Team Indonesien:

Satrio Hermanto (20./21.): "Mein Start im Sprint war nicht großartig, denn ich war ein bisschen zu spät dran. Dann blieb ich knapp an Mexiko und dem Rest des Feldes dran. Das Auto lag gut und ich konnte pushen. Im Trockenen lief es sehr gut, aber dann kam der Regen. In der zweiten Kurve konnte ich Mexiko überholen, aber in der vierten Kurve war es sehr nass und ich drehte mich. Das Team holte mich dann für den Wechsel auf Regenreifen rein. Als ich aus den Boxen herauskam, sah ich das malaysische Auto. Ich pushte hart und konnte ihn in der Haarnadel überholen. Das war ein guter Fight mit Fauzy, aber er überholte mich ein paar Kurven später wieder zurück."

Satrio Hermanto

Satrio Hermanto sah von seinen Gegnern wieder einmal nur den Auspuff... Zoom

"Das Hauptrennen war sehr schwierig - mein erstes unter solchen Bedingungen. Die ersten paar Runden haben mir Angst gemacht, weil die Gischt so stark war. Gegen Rennmitte war ich gut unterwegs, ich konnte den Deutschen folgen und fuhr gute Zeiten. Dann drehte ich mich in der ersten Kurve und wäre fast in die Barriere gekracht. Danach fühlte sich das Auto nicht mehr so gut an, aber wir konnten das Rennen beenden. Zumindest weiß ich jetzt, dass ich mich bei diesen Bedingungen in Zukunft wohler fühlen werde."

Bobby Issazadhe (Teamchef): "Das war eine gute Erfahrung für Satrio. Er ist noch nie bei so viel Gischt wie heute gefahren. Nach dem ersten Boxenstopp war er nahe an den Top 10 dran, aber dann drehte er sich. Zum Glück konnte er weiterfahren, aber durch den Dreher war sein Visier voller Schlamm, so dass er keine gute Sicht mehr hatte. Ich glaube, dass er deswegen langsamer geworden ist. Aber es war eine tolle Erfahrung, er hat heute viel gelernt. Er wird von Rennen zu Rennen besser."