• 17.03.2008 03:43

Schweizer Frust nach Mexiko-Desaster

Eine umstrittene Strafe kostete die Schweiz Platz zwei oder den möglichen Sieg in Mexiko - Trostpflaster: Der Vorsprung wurde ausgebaut

(Motorsport-Total.com) - Für das Schweizer Team endete der Auftritt der A1GP-Serie in Mexiko mit einem Desaster. Neel Jani wurde kurz vor Schluss des Hauptrennens wegen angeblicher Behinderung des späteren Siegers Adam Carroll (Irland) beim zweiten Boxenstopp eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt. Der Umweg durch die Boxengasse kostete den sicheren zweiten Rang - wenn nicht sogar den Sieg.

Titel-Bild zur News: Neel Jani

Neel Jani erlebte nach Platz drei im Sprint ein Desaster im Hauptrennen

Der sechs Runden vor Schluss noch auf Platz zwei liegende Jani wurde
schließlich als 19. abgewinkt. Ohne die Strafe hätte sich die Schweiz in der Gesamtwertung ein beruhigendes Polster aufbauen können. Trostpflaster: Auch so konnte man den Vorsprung an diesem Wochenende wenigstens etwas vergrößern. Dank Janis drittem Platz im Sprintrennen führt das Schweizer Team mit 128 Punkten vor Neuseeland (113) und Frankreich (108).#w1#

Welti ist "befremdet"

"Die Rennleitung hat zwei schwer nachvollziehbare Entscheide gefällt",
ärgerte sich Teamchef Max Welti. "Wer den Rennsport kennt, weiß, dass
sich Neel zu hundert Prozent reglementskonform verhalten hat." Welti
hatte Mühe, den Vorfall zu verdauen: "Schon der Entscheid, wegen eines harmlosen Fahrfehlers des Neuseeländers Jonny Reid in der 26. Runde das Safety-Car einzusetzen, hatte mich befremdet. Neel wurde damit eines schon auf fast sieben Sekunden angewachsenen Vorsprungs beraubt."

Jani überholte in der siebten Runde Polesitter Robert Wickens und führte das Rennen an. Das Unheil kündigte sich in der 34. von 47 Runden an, Jani und der zweitplatzierte Carroll absolvierten den zweiten obligatorischen Boxenstopp. Der Reifenwechsel dauerte beim Schweizer Team etwas länger als bei den Iren, so dass Jani und Carroll das Rennen fast gleichzeitig wieder aufnahmen. Bei der Ausfahrt aus der Box sei der Schweizer zu lange auf der Beschleunigungsspur gefahren, lautete die Begründung der Rennleitung für die folgende Durchfahrtsstrafe.

Jani stocksauer

"Was uns nicht tötet, macht uns stark." Neel Jani

Jani hielt sich mit Kritik weniger zurück als sein Chef: "Im Laufe des Wochenendes wurden vier umstrittene Entscheidungen getroffen, immer gegen uns. Wenn alles gut verlaufen wäre, hätte ich bereits in Shanghai den Titel sicherstellen können. Was soll's. Was uns nicht tötet, macht uns stark."

Der Sprint musste nach der ersten Runde wegen einiger Karambolagen und herumliegender Trümmer abgebrochen werden. Ursache des Durcheinanders war der misslungene Start des Polesitters Adrian Zaugg. Der Südafrikaner verlangsamte und beschleunigte mehrmals und beschwor damit im Hinterfeld einen Ziehharmonika-Effekt herauf.

Als sich Zaugg in der dritten Runde einen Plattfuss einhandelte, übernahm Neuseeland mit Jonny Reid die Spitze. Dann trat nach einem Dreher des Tschechen Filip Salaquarda in der Schikane für drei Runden das Safetycar in Aktion. In der Schlussphase versuchte Jani mittels "Powerboost" am Ende der Zielgeraden vergeblich, an Großbritannien vorbei zu kommen. Jani: "Für mich ist der 3. Rang okay. Die zehn dazu gewonnen Punkte könnten am Schluss Gold wert sein."

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