• 22.02.2008 09:57

Schweiz: Jani will die Tabellenführung

Neel Jani soll am Wochenende in Durban dafür sorgen, dass Team Schweiz die Gesamtführung der A1GP-Seie übernimmt - Comeback von Marcel Fässler

(Motorsport-Total.com) - Team Schweiz hat sich für die beiden A1GP-Rennen in Südafrika zum Ziel gesetzt, die zur Zeit punktgleich führenden Neuseeland und Frankreich von der Spitze des Zwischenklassements zu verdrängen. Zu diesem Zweck muss Neel Jani in Durban mindestens drei Punkte mehr ergattern als seine direkten Gegner. Als Rookie kommt Marcel Fässler zum Zug.

Titel-Bild zur News: Neel Jani Schweiz

Neel Jani will die Schweiz in Durban an die Spitze des Klassements führen

Favoriten zu nennen fällt diesmal nicht leicht. Zu den Unwägbarkeiten gehört die 3,28 km lange Strecke, die als einzige im A1GP-Programm durch öffentliche Strassen führt. Was dies bedeutet, ist seit den früheren Rennen in Durban, aber auch aus den Auftritten des Formel-1-Zirkus in Monte Carlo hinlänglich bekannt.#w1#

Ein Kurvenlabyrinth zwischen Mauern und Leitplanken ohne Auslaufzonen verzeiht Fahrfehler kaum und birgt auch allenthalben die Gefahr, unverschuldet in eine Karambolage verwickelt zu werden. Im Vorjahr fielen im Hauptrennen 11 von 23 Fahrern aus. Den Streckenrekord hält seit Januar 2006 der inzwischen in die Formel 1 abgewanderte Nelson Piquet Jr. mit 1:18,178 Minuten.

Dem Qualifying kommt in Durban große Bedeutung zu. Ein Startplatz in den ersten zwei Reihen ist gleichsam Bedingung für einen Sieg, weil die Überholmöglichkeiten vor den 11 teils rechtwinkligen Kurven naturgemäß geringer sind, als auf permanenten Rennstrecken.

Durban wieder ausverkauft?

Nico Hülkenberg

Durban ist der einzige Stadtkurs im A1GP-Kalender 2008 Zoom

Eine wesentliche Rolle könnte auch das Wetter spielen. Die meteorologischen Erfahrungswerte für den Monat Februar in Durban lauten auf durchschnittlich 25 Grad Lufttemperatur und 127 mm Niederschlag. Vor einem Jahr war die Strecke am Freitag nahezu unbefahrbar, nachdem es heftig geregnet hatte. Der Belag brach stellenweise auf, so dass das Training von 60 auf 30 Minuten verkürzt werden musste.

Bei ähnlich garstigen Bedingungen haben sich zuletzt in Eastern Creek zwei Fahrer bewährt: Adrian Zaugg und Neel Jani sorgten am 3. Februar im Hauptrennen für einen "Schweizer" Doppelerfolg. Zaugg wurde am 4. November 1986 als Sohn eines Emmentalers und einer Südafrikanerin in Singapur geboren. Jani kam am 8. Dezember 1983 in Rorschach zur Welt und ist ebenfalls Doppelbürger; sein Vater ist Inder, die Mutter Bernerin.

Mit seinem Sieg in Australien, dem zweiten in dieser Saison, hat Zaugg das Interesse in seiner zweiten Heimat mächtig angeheizt. Die 22.000 Sitzplätze auf den temporären Tribünen werden voll besetzt sein. Im Vorjahr wurden entlang der Strecke an den drei Tagen insgesamt 114.000 Zuschauer gezählt.

Fässler mit A1GP-Comeback

Marcel Fässler

Marcel Fässler war bereits im März 2007 am A1GP-Steuer der Schweiz Zoom

Neel Jani erinnert sich mit gemischten Gefühlen an seine früheren Einsätze in Durban. Im Januar 2006 klassierte er sich im Sprint als Dritter hinter dem Franzosen Alexandre Prémat und dem Briten Robbie Kerr, die vor ihm aus der ersten Reihe gestartet waren. Im Hauptrennen musste der Seeländer den Sieg in der letzten Runde wegen einer defekten Bremszange dem Holländer Jos Verstappen überlassen.

Im folgenden Jahr dominierte der Deutsche Nico Hülkenberg während des gesamten Wochenendes. Jani qualifizierte sich als Vierter für den Sprint, den er auf dem selben Platz beendete, und wurde im anschließenden Feature Race als Fünfter abgewinkt.

Marcel Fässler gibt sein Comeback im Schweizer Team mit einer Ausnahmegenehmigung. Laut Reglement ist der 1976 geborene Schwyzer eigentlich fünf Jahre zu alt, um als Rookie genannt zu werden. Fässler kam bisher fünfmal als "Freitagsfahrer" zum Einsatz -- im November 2006 in Peking, im Januar 2007 in Taupo, im Februar in Eastern Creek und sowie in Durban und im April in Schanghai.

Im März jenes Jahres war er in Mexiko für den wegen einer Lebensmittelvergiftung verhinderten Neel Jani als Stammfahrer eingesprungen, musste sich aber mit den Rängen 10 und 14 begnügen.