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Irland: Erst A1GP-Titel und dann GP2?
Der irische A1GP-Teamchef Mark Gallagher hat große Pläne: In Brands Hatch soll Adam Carroll den Titel holen - Dann Sprung in andere Serie?
(Motorsport-Total.com) - Die irische Mannschaft in der A1GP-Serie gilt als eingespieltes Team mit riesigen Ambitionen und Zielen. Zwar hat man in der aktuellen Gesamtwertung vor dem Finale in Brands Hatch einen Rückstand auf die Schweiz von zwei Punkten, doch erwägen die Serien-Organisatoren die Einführung eines Streichergebnisses. Dann wären die Voraussetzungen genau umgekehrt: Irland würde dann zwei Zähler vor der Schweiz liegen.

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Das irische Team wird beim Saisonfinale in Brands Hatch viele Fans haben
"Wir würden es allerdings vorziehen, wenn man kein Streichergebnis macht", so Teamchef Mark Gallagher. "Wir wollen sauber nach Punkten gewinnen." Die Chancen für Adam Carroll stehen gut, denn die Mannschaft war zuletzt oft in Topform und der Pilot mag die Strecke in Brands Hatch gern. "Wir sind sicher, dass Adam exzellente Leistungen zeigen wird, wie im vergangenen Jahr auch schon."#w1#
Kommt bald der Sprung in GP2, GP3, oder Formel 2?
Sollte man nach dem kommenden Wochenende tatsächlich die Schweiz als Titelträger in der A1GP-Serie abgelöst haben, dann erwägt Gallagher weitere Schritte. "Vor vier Jahren hat man uns ausgelacht und keiner traute uns überhaupt Punkte zu", so der Teamchef gegenüber 'Setanta'. Und weiter: "Aber wir sind im harten Wettbewerb mit Teams, die auf GP2-Niveau sind. Das Team ist jetzt vier Jahre lang gewachsen."

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Das irirsche A1GP-Team hatte in den vergangenen Rennen stets gute Setups Zoom
"Ich möchte jetzt also diesen Titel holen und dann meine Mannschaft in andere Formelserien führen. Wenn Adam dann hoffentlich zu immer höheren Aufgaben berufen wird, dann wollen wir als Team unsere Aufgaben im Motorsport breiter aufstellen und weiteren Talenten neue Chancen geben", erklärte Gallagher. Alles steht und fällt mit dem Titelgewinn, der am kommenden Wochenende sichergestellt werden soll.
Die irische Mannschaft hat sich selbst Schritt für Schritt professioneller aufgestellt. Mit Cheftechniker Gerry Hughes holte man sich zum Saisonstart neun Jahre Formel-1-Erfahrung an Bord. Hughes war zuvor Technikdirektor bei Jordan, Jaguar, Red Bull und Super Aguri gewesen. "Die Arbeit in der A1GP ist schon ganz anders", erklärte der erfahrene Techniker. Immerhin habe er selbst bei Super Aguri noch mit über 100 Leuten an einem Ziel gearbeitet, beim irischen A1GP-Team sind es gerade einmal 15.
Formel-1-Erfahrung im irischen Team
"Weil das Auto noch ganz neu ist, fehlen mir etwas die Simulationsmöglichkeiten", beschrieb Hughes. "Meine Erfahrung hilft mir aber ohne Zweifel." Den ersten Kontakt zur Serie hatte er 2008 beim Saisonfinale in Brands Hatch. Dort war Hughes als Gast an der Strecke und konnte beim Blick auf das damalige Auto seinen Augen kaum trauen: "Als junger Student hatte ich an der Universität an Aufhängungsgeometrien gearbeitet. Genau das hatte man an dem alten A1GP-Auto umgesetzt."

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So will die Mannschaft nach dem Saisonfale in Brands Hatch jubeln Zoom
"Das neue Auto ist von einem Ex-Lola-Kollegen gebaut worden, von John Travis. Er hat aus den Rahmenbedingungen mit wenig Geld und knappem Zeitfenster ein tolles Fahrzeug entworfen. Ich weiß, wie schwierig so etwas ist. Er hat es aber geschaftt, ein Auto zu bauen, welches viele Einstellmöglichkeiten bietet, aber nicht zu viele, damit sich die Leute nicht verrennen. Ich habe nach der Super-Aguri-Zeit in der GP2 gearbeitet. Das war vergleichbar."
Das irische Team sei durchweg konkurrenzfähig gewesen und habe viele Punkte nur durch Pech verloren, erklärte Hghes: "In Zandvoort hat Adam leider in beiden Läufen das Auto rausgeschmissen. Das war schade." Groll hegt er gegen den Piloten dennoch nicht. "Er ist einer der besten Piloten, mit denen ich jemals gearbeitet habe. Wir haben die gleiche Basis, wie ich sie mit Takuma Sato bei Super Aguri hatte. Adam hatte leider viel Pech in seiner bisherigen Karriere."
Carroll nach dem Titel in die Königsklasse?
"Konstanz spielt im Motorsport eine entscheidende Rolle und die Frage, ob man ein Team um sicher herum aufbauen kann. Adam ist jung, talentiert und er hat im Hauptrennen von Sepang bewiesen, dass er auch Reife hat. Wenn er so weitermacht, dann wird er den Titel holen und dann vielleicht die Initialzündung für einen Sprung in die Formel 1 erleben", stellte Hughes seinem Schützling ein gutes Zeugnis aus.
Doch bevor an große Sprünge zu denken ist, muss der Titel eingefahren werden. "Schweiz und Portugal sind die Konkurrenten. Gegen die müssen wir auf der Strecke gewinnen", sagte der Technikchef der Iren. "Wir müssen immer weiter Druck machen. Auch Neuseeland, Frankreich und die Niederlande sind an einem guten Tag vorne dabei. Aber wenn du Woche für Woche deinen Fahrer austauschst, dann ist das schwierig zu erreichen."
Hughes Ziel ist klar: "Ich will diesen verdammten Titel holen! Es ist sehr lange her, dass ich eine Meisterschaft gewonnen habe. Das waren zwei Titel in der Britischen Tourenwagen-Meisterschaft, einer mit Williams und einer mit Prodrive. Es geht doch immer nur um Erfolge. Adam hat uns gezeigt, dass er Pole-Positions holen, Siege feiern und schnellste Rennrunden fahren kann. Er kennt und liebt Brands Hatch. Es gibt nur noch einen Sprint und ein Hauptrennen. Wir werden die nötigen Punkte holen, um den Titel zu holen."

