Hülkenberg bleibt bescheiden
Nico Hülkenberg hebt trotz des Titels in der A1GP-Serie nicht ab - Karriere-Ziel bleibt die Formel 1
(Motorsport-Total.com) - Mit einer sensationellen letzten Runde hat Nico Hülkenberg beim Saisonfinale der A1GP-Serie in Brands Hatch noch den zweiten Startplatz geholt. Eigentlich hätte er es ruhig angehen können: Dank seiner überragenden Leistung im Saisonverlauf hat sich Deutschland den Weltcup-Titel bereits vorzeitig gesichert. Der 19-Jährige lehnt sich aber nicht zurück, sondern will sich möglichst mit einem Sieg aus der Serie verabschieden, die ihm zu einem ersten Durchbruch verholfen hat.

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Nico Hülkenberg bleibt trotz des Erfolgs mit beiden Füßen auf dem Boden
Den Titel genießen kann er aber auf jeden Fall. "Meisterschaften zu gewinnen bedeutet einem Fahrer immer viel. Dafür kämpfst du die ganze Zeit", sagte Hülkenberg gegeüner 'RP Online'. "Und für mein Vaterland den Titel zu holen, das ist schon was Schönes."#w1#
Lob freut, hilft aber nicht weiter
Durch seine dominanten Fahrten in der A1GP-Serie hat Hülkenberg auf sich aufmerksam gemacht, von allen Seiten wird er mit Lob überschüttet. Sein Manager Willi Weber vergleicht ihn mit dem jungen Michael Schumacher, BMW Motorsportchef Mario Theissen hält ihn reif für die Formel 1. Doch Hülkenberg bleibt mit beiden Füßen auf dem Boden.
"Einerseits ist es schön, so ein Lob zu hören. Andererseits bringt mich das auch nicht weiter, denn ich muss weiterhin die Leistung im Auto bringen", sagte er. "Wenn du von solchen Sachen zu viel hörst, dann musst du aufpassen, dass du nicht gleich denkst, es geht alles von allein. Ganz im Gegenteil. Je höher du kommst, desto mehr musst du tun." Schwerer werde es auch mit einem prominenten Manager wie Willi Weber, denn der habe eine hohe Erwartungshaltung.
Privat mit Mamas und Papas Auto
Neben den Einsätzen in der A1GP-Serie fährt Hülkenberg jetzt auch in der Formel 3 Euroserie. Und er bastelt eifrig, auch mit Unterstützung von Manager Weber, an seiner Karriere. Wo sieht er sich in zwei Jahren? "Ich hoffe, in der Formel 1 zu sein, oder diesem Ziel nähergekommen zu sein."
Noch allerdings lebt der 19-Jährige nicht das Leben eines Formel-1-Stars, sondern das eines rennbegeisterten Teenagers. Nach dem Wochenende in Brands Hatch wird er erst einmal wieder in der Spedition seines Vaters mit anpacken. Und wenn er außerhalb der Rennstrecke mal ins Auto steigen will, heißt es: "Ich muss immer Mama und Papa fragen, ob ich den Golf oder Audi ausleihen kann." Ein eigenes Auto hat der Youngster nämlich noch nicht.

