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Hauptrennen: Duval gewinnt für Frankreich
Loïc Duval hat sich mit einer starken Leistung des Sieg im Hauptrennen in Zandvoort gesichert - Erneut extrem nasse Bedingungen
(Motorsport-Total.com) - Was für eine Leistung: Loïc Duval hatte vor dem Auftaktwochenende der A1GP-Saison gerade einmal sechs Runden im neuen Boliden drehen können. Dennoch gewann der Franzose im Hauptrennen in Zandvoort und verwies Sprintsieger Fairuz Fauzy aus Malaysia sowie den Neuseeländer Earl Bamber auf die weiteren Podestplätze. Die niederländischen Fans hatten nicht nur wegen der extremen Regenfälle zu leiden, denn ihr Liebling Jeroen Bleekemolen kämpfte sich mit technischen Problemen gerade eben noch auf Rang fünf.

© xpb.cc
Die Grande Nation feiert: Loïc Duval holte für Frankreich den Sieg im Hauptrennen
Der Start fand bei diesen fürchterlichen Bedingungen - wie schon im Sprint - hinter dem Safety-Car statt. Das Führungsfahrzeug blieb zwei Runden auf der Strecke, als es abbog, konnte sich Fairuz Fauzy locker vorne absetzen. Dahinter konnte zunächst Earl Bamber seine Position verteidigen. Der Neuseeländer führte zunächst einen Dreierpack an, denn Loïc Duval und Jeroen Bleekemolen blieben ihm dicht auf den Fersen. Im hinteren Feld leisteten sich Charlie Kimball aus den USA und der Chinese Ho-Pin Tung harmlose Dreher.#w1#
Titelverteidiger Schweiz mit Technik-Problemen
In der vierten Runde machte dann Bamber einen folgenschweren Fehler. Der junge Pilot im pechschwarzen Auto des Teams Neuseeland rutschte in einer der vielen tiefen Pfützen zu weit geradeaus, Duval und Bleekemolen bedankten sich und zogen vorbei. Pech hatte erneut Adam Carroll. Wie schon beim Sprint am Vormittag flog der Ire ab und zog einen unrühmlichen Schlussstrich unter das Zandvoort-Wochenende. Weiter hinten schoss der Italiener Fabio Onidi Adrian Zaugg ab. Sowohl der Südafrikaner als auch der junge Mann aus Italien mussten Aufgeben.
Auch Titelträger Schweiz konnte schon früh einpacken. Neel Jani steuerte schon nach wenigen Runden die Box an und parkte seinen neuen A1GP-Boliden, weil das Getriebe streikte. "Ich hatte einen guten Start, aber dann nach und nach alle Gänge verloren", beschrieb der amtierende Champion nach seinem Ausfall. "Die Sicht war wirklich furchtbar. Ich konnte eigentlich beim Start nur die Mauer neben mir erkennen. Als es sich etwas auseinander gezogen hatte, ging es etwas besser."
Es folgte dann die erste Runde von Pflichtstopps. Bei fast allen Mannschaften hakte es beim Reifenwechsel. Vor allem Lokalmatador Bleekemolen im Auto der Niederlande fiel immer weiter zurück. Der aktuelle Porsche-Supercup-Champion kam nur wenige Umläufe später wild gestikulierend erneut zur Box. Offenbar wollte er seine Mannschaft zum Wechseln des Lenkrads auffordern, doch das Team zuckte nur mit den Schultern. Bleekemolen kämpfte weiter mit einer stumpfen Waffe, denn bei ihm hing das Getriebe im fünften Gang fest.
Es folgten gleich zwei weitere heftige Abflüge. Filipe Albuquerque legte das Auto von Portugal genauso kräftig in die Mauer wie Jin Woo Wang aus Südkorea. Das Safety-Car versammelte das gesammelte Feld, um den Helfern genug Platz und Zeit zum Entfernen der Trümmer zu geben. Nach dem Restart dauerte es nicht lange, bis das Feld wieder auseinander gezogen war. Vorne konnte sich durch eine kluge Boxenstrategie Duval im französischen Auto an der Spitze halten, dahinter folgte Sprint-Sieger Fauzy vor Bamber, der sich nach seinem Rutscher zu Beginn wieder gefangen hatte.
Safety-Car führt A1GP-Feld ins Ziel
Knapp zehn Minuten vor Schluss war das Rennwochenende auch für Michael Andretti und sein us-amerikanisches A1GP-Team beendet. Kimbell versenkte den Boliden tief im Kies der berühmt-berüchtigten "Tarzan-Kurve" in Zandvoort. Dem Teamchef wird es nach diesem Wochenende deutlich leichter fallen, den jungen Amerikaner beim kommenden Lauf in China durch seinen Sohn Marco zu ersetzen.
Kurz vor Schluss sorgten Daniel Morad im Auto des Libanon und erneut Ho-Pin Tung für Trümmer. Der in Kanada geborene Libanese verlor das Auto mitten auf der Start-Ziel-Geraden und rutsche bei einem Tempo jenseits der 200 km/h in den Chinesen. Beide flogen in der "Tarzan-Kurve" geradeaus und schlugen heftig in die Reifenstapel ein. Beide Piloten konnten ihre zerstörten Fahrzeuge jedoch offenbar unverletzt verlassen. Erneut kam das Safety-Car heraus. Das Feld formierte sich für einen letzten kurzen Sprint.
Doch bei der Rennleitung entschied man sich dafür, das Rennen bei nach wie vor extremen Bedingungen hinter dem Safety-Car zu Ende zu führen. Auch den A1GP-Verantwortlichen dürfte das mehr als recht gewesen sein, denn immerhin wurden im Verlauf des Hauptrennens sieben der neuen Boliden mehr oder weniger heftig zerstört. Duval sicherte für Frankreich also den Sieg, Fauzy feierte nach seinem Sieg am Vormittag einen starken zweiten Rang und Bamber holte für Neuseeland einen weiteren Podiumsplatz.

