• 05.10.2008 11:44

  • von Roman Wittemeier

Fauzy siegt im Regenchaos von Zandvoort

Fairuz Fauzy hat dem Team Malaysia zum Auftakt der neuen A1GP-Saison einen Sieg beschert - Regenchaos in Zandvoort

(Motorsport-Total.com) - Unmengen von Regen, ein Start hinter dem Safety-Car, reichlich Dreher und gefühlte 70 Überholmanöver - Das Auftaktrennen der neuen A1GP-Saison hätte mehr Spektakel kaum bieten können. Am Ende siegte Team Malaysia, weil sich Fairuz Fauzy am besten auf die extrem schwierigen Bedingungen eingestellt hatte und als einziger Pilot beim 24-minütigen Rennen in Zandvoort ohne Fahrfehler blieb. Auf Rang zwei holte Earl Bamber für Neuseeland ein gutes Ergebnis, der starke Franzose Loïc Duval komplettierte das Podium.

Titel-Bild zur News: Fairuz Fauzy

Fairuz Fauzy sorgte für einen Überraschungssieg des Teams Malaysia

Kurz vor dem Start des ersten Rennens der neuen A1GP-Saison öffnete der Himmel über dem Seebad Zandvoort kräftig seine Schleusen. Das Safety-Car sollte daher für einen geordneten Start sorgen, doch bereits in der ersten Runde hinter dem vorsichtig fahrenden Führungs-Fahrzeug rutschte der Südafrikaner Adrian Zaugg geradeaus, konnte sich nach einem kurzen Ritt durch das Kiesbett aber wieder einreihen. Auch Clivio Piccione erwischte es früh. Der Monegasse stellte den Wagen sofort ganz ab.#w1#

Nach zwei Runden scherte das Safety-Car aus, der Start war endlich freigegeben. Adam Carroll sorgte sofort für den nächsten Aufreger. Der Ire drehte sich beim Beschleunigen auf der Start-Ziel-Linie leicht in die Wand, schleppte sich zur Box und musste wegen einiger Schäden am Fahrzeug aufgeben. Vorne zog zunächst Lokalmatador Jeroen Bleekemolen wie erwartet in Front, doch Bamber konnte ihm überraschend dicht auf den Fersen bleiben.

Das Duo konnte sich innerhalb der ersten drei Runden locker vom restlichen Feld absetzen. Fauzy verlor auf Rang drei zu Beginn etwa eine Sekunde pro Runde, dahinter sortierte sich das Feld diszipliniert ein. In der Folgezeit nahm der Regen weiter zu, es bildeten sich gefährliche Pfützen, an manchen Stellen flossen kleine Bäche über die Piste. In Runde sechs begann der große Schwimmkurs. Zunächst verpasste der Südkoreaner Jin Woo Hwang seinen Bremspunkt und schob gleich auch noch das australische Auto von John Martin mit in den Kies.


Fotos: A1GP in Zandvoort


Auch die Spitze machte nach und nach immer mehr Fehler. Neel Jani konnte das Meisterauto aus der Schweiz nach einem Rutscher an Fauzy vorbei drücken, nur eine Runde später unterlief auch Leader Bleekemolen ein folgenschwerer Patzer. Der Niederländer kam beim Herausbeschleunigen auf den Randstein und konnte sich gerade noch retten, aber Bamber zog locker vorbei in Führung. Bleekemolen hatte sich bei dem kleinen Ausritt allerdings das Auto leicht beschädigt und musste sich in der Folge gleich auch noch Fauzy und Duval beugen.

Der heimliche Star des Rennens fuhr derweil im Verfolgerfeld. Ho-Pin Tung jagte mit dem chinesischen Auto aus der letzten Startreihe durch das Feld und hatte sich kurz vor Schluss sogar Neel Jani geschnappt. Der Chinese lag damit auf Rang 5 - bei seiner ersten Ausfahrt mit dem neuen Auto überhaupt! Doch die Aufholjagd sollte unbelohnt bleiben, denn wenige Sekunden vor dem Ablauf der 24 Minuten maximaler Rennzeit drehte sich Tung auf der Start-Ziel-Geraden in die Boxenmauer und verlor damit sein sensationelles Ergebnis.

Vorne fuhr Fauzy fehlerlos ins Ziel und brachte damit sein Team Malaysia zum Jubeln, dahinter riskierten Bamber und Duval bis zum Zielstrich kaum noch etwas und nahmen souverän die weiteren Podiumsplätze mit. Der Held der Trainings und des Qualifyings, Jeroen Bleekemolen, konnte sich trotz erheblicher Probleme mit dem Auto wenigstens noch als Vierte ins Ziel retten und so wichtige Meisterschaftspunkte mitnehmen. Keine Frage: Unter normalen Umständen hätte Bleekemolen das Rennen gewinnen müssen.