Duval beendet Frankreichs Durststrecke

Loïc Duval beendete im Sprintrennen in Eastern Creek mit einem überlegenen Sieg die französische Durststrecke - Michael Ammermüller Vierter

(Motorsport-Total.com) - Seit dem Sprint in Mexiko 2006 hatte Ex-Champion Frankreich kein A1GP-Rennen mehr gewonnen, aber heute im australischen Eastern Creek war es wieder soweit: Loïc Duval triumphierte von der Pole Position aus vor dem Neuseeländer Jonny Reid und dem Kanadier Robert Wickens und übernahm damit die Führung in der Meisterschaft.

Titel-Bild zur News: Podium in Eastern Creek 2008

Jonny Reid, Loïc Duval und Robert Wickens auf dem Podium in Eastern Creek

Duval behauptete am Start seine Führung und setzte sich bei regnerischen Bedingungen sofort locker von seinen Verfolgern ab. Dahinter lieferten sich der Schweizer Neel Jani und Reid einen harten Zweikampf, aus dem Reid in der neunten von 14 Runden mit einem sehenswerten Manöver als Sieger hervorging. Jani kam später auch noch von der Strecke ab und verlor dadurch die Chance auf einen Podestplatz, wurde nur Zehnter.#w1#

Wickens mit toller Aufholjagd

Duval setzte sich am Ende knapp zehn Sekunden vor Reid durch, Mann des Rennens war aber eindeutig Wickens: Der Red-Bull-Junior ließ auf nasser Fahrbahn sein Talent aufblitzen und pflügte vom 15. Startplatz kompromisslos durch das Feld, wurde schlussendlich mit weniger als zwei Sekunden Rückstand auf Reid Dritter. Das Hauptrennen muss er wegen Ignorierens blauer Flaggen im Qualifying allerdings von ganz hinten aufnehmen.

Erfreulich auch das Abschneiden des deutschen Teams von Willi Weber: Michael Ammermüller ließ seinen doch eher bescheidenen Samstag hinter sich und lief bei den schwierigen Verhältnissen zu einer sehr guten Form auf, was mit Platz vier belohnt wurde. Unmittelbar dahinter landete Jonathan Summerton, der das beste Saisonresultat für die Amerikaner holte. Lokalmatador John Martin wurde vor Adrian Zaugg (Südafrika) und Sérgio Jimenez (Brasilien) guter Sechster.

Kerrs Strategiepoker ging nicht auf

Robert Wickens

Youngster Robert Wickens lieferte im Regen eine unglaubliche Performance ab Zoom

Um etwas mehr als drei Sekunden verfehlte der niederländische Allrounder Jeroen Bleekemolen einen Punkt. Pech hatte der Brite Robbie Kerr: Weil der Regen etwas stärker wurde, entschied sich das Team nach einem Traumstart dazu, ihn in der achten Runde an die Box zu holen, um auf Regenreifen zu wechseln, aber das entpuppte sich als Fehler - Platz 16. Am meisten wird sich darüber sein Renningenieur ärgern, der mit eingegipstem Bein an der Boxenmauer stand...

In der Meisterschaft hat damit Frankreich mit dem Sieg beim Abschlussevent von Duval vorläufig die Führung übernommen, aber diese im Hauptrennen am Nachmittag gegen Neuseeland zu verteidigen, wird denkbar schwierig - Reid startet nämlich von Pole Position aus, Duval nur vom fünften Platz. Schwer haben wird es auch Ammermüller, der im Qualifying klar an den Top 10 vorbeigeschrammt ist und daher auf ein bisschen Glück hoffen muss, um zu punkten.