Durban: Kanada und Schweiz auf Pole-Position
Robert Wickens holte die erste A1GP-Pole-Position überhaupt für Kanada, während Neel Jani im Hauptrennen von ganz vorne starten wird
(Motorsport-Total.com) - Viele Experten erwarteten für das Durban-Rennen ein unterhaltsames Qualifying - und sie sollten Recht behalten: Jede Menge Dreher sowie gelbe und rote Flaggen sorgten für viele Unterbrechungen, bei denen am Ende ein sehr starker Robert Wickens für Kanada und der Schweizer Neel Jani die Nase vorne hatten.

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Robert Wickens sicherte den Kanadiern die erste Pole-Position überhaupt
Das erste 15-minütige Qualifikationssegment begann gleich mit einem Aufreger: Erst rollte Adam Carroll (Irland) auf seiner Aufwärmrunde ohne Vortrieb aus, und gleich im Anschluss drehte sich der Gesamtführende Jonny Reid (Neuseeland) auf seiner schnellen Runde. Michael Ammermüller fuhr parallel dazu eine Zeit von 1:18.650 Minuten - gerade noch rechtzeitig, bevor die Rennleitung wegen den beiden gestrandeten Boliden eine erste rote Flagge ausgab.#w1#
Das hatte zur Konsequenz, dass neben dem Deutschen nur Indien, Pakistan, Australien, Libanon und Indonesien überhaupt zu einer gewerteten Runde im ersten Segment kamen, denn der Abbruch der Session erfolgte just zu dem Zeitpunkt, als unter anderem die Schweizer, die Franzosen, die Briten und die Niederländer auf ihrer schnellen Runde waren.
Damit verblieb für viele Favoriten nur noch eine einzige Chance, sich im zweiten Segment eine vernünftige Startposition für das Sprintrennen zu sichern. Doch es erwischte ausgerechnet die Lokalmatadoren, als sich der Südafrikaner Adrian Zaugg drehte: Er startet - zusammen mit Adam Carroll - somit ohne eine gültige Qualifikationsrunde im Sprintrennen morgen von ganz hinten - auf dem engen Straßenkurs von Durban eine extrem schwierige Aufgabe
Ammermüller trotz freier Strecke zu langsam

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Michael Ammermüller konnte die völlig freie Strecke nicht nutzen Zoom
Neel Jani (Schweiz/1:18.470), Oliver Jarvis (Großbritannien/1:18.410) und Jeroen Bleekemolen (Niederlande/1:18.717) setzen im Anschluss genauso auf Nummer sicher wie auch der Neuseeländer Reed (1:18.229). Im Gegensatz dazu attackierte der herzerfrischend auffahrende Wickens und holte mit einer Zeit von 1:18.150 Minuten die erste A1GP-Pole-Position für Kanada überhaupt vor dem Brasilianer Bruno Junqueira (1:18.168 Minuten).
Deutschland und Indien hingegen hatten Zeiten aus Segment eins und konnten nun in Ruhe abwarten, bis die Strecke völlig frei war. Doch zur großen Überraschung schafften es weder Ammermüller noch der am Handgelenk angeschlagene Narain Karthikeyan, ihre Zeiten zu verbessern.
Das Pech der Lokalmatadoren setzte sich auch in Segment drei fort: Erst wurde Zaugg von Reed aufgehalten, dann berührte er in der Zielkurve die Mauer und fuhr eine Zeit von 1:18.925 Minuten - über eine Sekunde langsamer als der Brite Oliver Jarvis, der in 1:17.916 Minuten die bislang absolut schnellste Runde des Durban-Wochenendes drehte.
Carroll zeigte im wesentlich ruhigeren Segment drei, was im irischen Auto steckt, und holte sich mit einer Zeit von 1:18.824 Minuten wenigstens Rang zwölf, während Jani die Schweiz in 1:17.816 Minuten auf die zwischenzeitliche Pole-Position für das Hauptrennen katapultierte.
Jani mit Pole für das Hauptrennen

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Neel Jani holte sich bereits die vierte Pole Position der laufenden Saison Zoom
Wo waren eigentlich die Franzosen abgeblieben, die punktgleich mit Neuseeland ins Südafrika-Wochenende gegangen waren? Im vierten und letzten Segment fuhr der eingeflogene Loïc Duval eine Runde von 1:18.101 Minuten, die am Ende gut genug für Startposition acht im Hauptrennen war.
Wieder war es Carroll, der sechs Minuten vor dem Ende für eine rote Flagge sorgte, als er sein Auto in der kritischen Kurve zehn gleich zweimal an die Streckenbegrenzung setzte. Doch er konnte den irischen Boliden aus eigener Kraft zurück an die Box schleppen, wodurch für den Rest noch ein allerletzter Run möglich wurde.
Das bedeutete auch eine letzte Chance unter anderem für Ammermüller, der bis dahin auf dem enttäuschenden 15. Rang lag. 1:18.044 Minuten reichten zwischenzeitlich für Platz drei und am Ende immerhin für Rang sieben.
Vorne brannte Jani eine Zeit von 1:17.688 Minuten in den Asphalt, und das erwies sich auch dringend notwendig, denn wieder waren es die Kanadier um Wickens, die in letzter Sekunde in 1:17.810 Minuten richtig nahe ranfuhren.
Reed fuhr die Neuseeländer noch in Reihe zwei neben die Briten, während Junqueira und Bleekemolen Reihe drei belegten. Deutschland und Frankreich starten im morgigen Hauptrennen in den Straßen von Durban aus Reihe vier.

